"Steckt viel mehr in dieser Mannschaft" - Flensburgs gemischtes Fazit
Das Jahr 2022 endete für den Handball-Bundesligisten SG Flensburg-Handewitt versöhnlich - mit einem deutlichen Sieg gegen die HSG Wetzlar. Der bisherige Saisonverlauf kann die Schleswig-Holsteiner allerdings nicht vollständig zufriedenstellen.
Beim 34:24 gegen die Hessen am Mittwoch riefen die Flensburger noch einmal ihr komplettes Leistungsvermögen ab. Das gelang in der bisherigen Saison allerdings nicht immer. Zehn Minuspunkte haben die Schleswig-Holsteiner auf dem Konto - zu viel für die eigenen Ansprüche: "Es steckt viel mehr in dieser Mannschaft, als wir es bisher in Teilen der Saison gezeigt haben", sagte WM-Fahrer Johannes Golla dem NDR.
Und Trainer Maik Machulla ergänzte: "Ich bin nach dem Spiel sehr erleichtert und glücklich, aber auch sehr müde nach den anstrengenden Wochen und Monaten mit vielen Höhen und Tiefen. Im Dezember waren es mehr Höhen."
Gerade zum Saisonstart waren die Flensburger zu wechselhaft in ihren Auftritten. Starken Leistungen wie gegen Hannover-Burgdorf oder beim Sieg gegen Tabellenführer Magdeburg folgten schwache Spiele und unnötige Niederlagen gegen den TBV Lemgo, Gummersbach und beim SC DHfK Leipzig.
"In den Top-Spielen sind wir immer voll da, aber bei den Aufgaben, die wir erledigen müssen, leider zu wenig." Johannes Golla
In den vergangenen sechs Partien trat die SG allerdings so auf, wie es sich ihre Fans für die komplette Rückrunde wünschen: selbstbewusst, defensiv stabil und offensiv konsequent. Der historische Derbysieg gegen den THW Kiel hat die Flensburger endgültig wieder in die Spur gebracht - auch wenn das Thema Meisterschaft ob des Rückstands auf Magdeburg abgehakt sein dürfte. "Wir hoffen, dass wir mit dem Schwung ins neue Jahr starten können", gab sich Golla optimistisch.
Im Pokal und European League noch Titel möglich
Titelchancen bieten sich der SG allerdings noch im Pokal, in dem es am 4. oder 5. Februar im Viertelfinale ein Wiedersehen mit Wetzlar gibt, und in der European League, in der sich das Team auf Achtelfinal-Kurs befindet.
Langfristig will man an der Förde wieder ein Spitzenteam aufbauen, was in allen Wettbewerben um Trophäen mitspielt. Ausdruck davon ist die Vetragsverlängerung von Torhüter Benjamin Buric, um den sich auch die Kieler bemühten. Man setzt auf Konstanz, auf und neben dem Platz. Und vielleicht gelingt den Flensburgern mit eben jener in dieser Saison ja noch die eine oder andere Überraschung.