Flensburg-Handewitt verabschiedet sich wohl aus dem Titelrennen
Für die SG Flensburg-Handewitt dürfte es das im Rennen um die deutsche Handball-Meisterschaft gewesen sein. Nach dem 30:31 (13:17) beim SC DHfK Leipzig hat das Team schon zehn Minuspunkte. Die TSV Hannover-Burgdorf kam nur zu einem 29:29 (14:14) beim Schlusslicht ASV Hamm-Westfalen.
Für Flensburg schlagen nach dem 15. Spieltag als Tabellenfünfter nun 20:10 Punkte zu Buche. Da für die SG noch 19 Partien anstehen und nicht davon auszugehen ist, dass sie diese allesamt gewinnen wird, sind die Titelchancen nur noch theoretischer Art. "Wenn wir am Ende diesen Punkt holen, wäre das unglaublich wichtig für uns gewesen. Jetzt kriegen wir direkt wieder einen in die Fresse, und das ist extrem bitter", sagte SG-Trainer Maik Machulla. Drei Ränge hinter dem dreimaligen deutschen Meister stehen die "Recken" mit 15:11 Zählern.
Der Tabellenzweite THW Kiel hatte sich zuvor am Sonntag mit 31:25 bei der HSG Wetzlar durchgesetzt.
Flensburg gerät deutlich in Rückstand
Bei ihrem Gastspiel in Leipzig geriet die SG am Sonntag nach einer Viertelstunde erstmals etwas unter Druck: Schwächen beim Rückzugsverhalten hatten dazu geführt, dass es aus Sicht der Schleswig-Holsteiner 6:9 hieß. Deren Antwort konnte sich zunächst sehen lassen. Der Rückstand wurde auf 8:9 verkürzt, und Flensburgs Torwart Kevin Möller wehrte auch noch einen Siebenmeter ab.
Aber nachhaltig war der Aufschwung nicht. Es lief bald darauf wieder deutlich zugunsten der Gastgeber, die mit Tempo-Handball für die erste Fünf-Tore-Führung (16:11, 27.) sorgten. Zur Pause lagen die Norddeutschen, bei denen Johannes Golla früh die zweite Zeitstrafe erhalten hatte, mit 13:17 hinten.
SG kommt heran - und verliert auf bittere Weise
Der Start zur Aufholjagd missriet gründlich. Es war nach Wiederbeginn gerade einmal eine Minute gespielt, da betrug der Rückstand schon sechs Tore (13:19). Alles deutete jetzt auf einen Erfolg der Sachsen hin. Aber nun schlichen sich Fehler in das Spiel der Gastgeber ein - und die nutzte die SG, die Machulla im 7:6 angreifen ließ, und kam auf 19:20 (42.) heran. Leipzig hielt dagegen, setzte sich wieder auf 26:23 (49.) ab.
Es spitzte sich zu. Eine knappe Minute vor dem Ende hieß es 30:30. Und acht Sekunden vor der Sirene blieben den Leipzigern bei angedrohtem Zeitspiel noch drei Pässe. Und sie nutzten die Chance: Viggo Kristjansson erzielte den 31:30-Siegtreffer.
Hannover-Burgdorf muss sich in Hamm mit Remis begnügen
All jene Fans der TSV Hannover-Burgdorf, die mit einem leichten Gang in Hamm gerechnet hatten, wurden recht zügig eines Besseren belehrt. Aus einem 3:4 (9.) machte der Tabellenletzte ein 9:6 (19.). TSV-Trainer Christian Prokop reagierte. Er nahm eine Auszeit, um sein Team taktisch neu auszurichten. Und dies gelang ganz ordentlich. Die Niedersachsen kamen näher an die Westfalen heran und glichen aus. 14:14 lautete das Ergebnis zur Pause.
Und die "Recken" kamen auch gut zurück aus der Kabine. Veit Mävers sorgte mit seinem Tor für das 16:14 (32.). Absetzen konnten sich die Niedersachsen aber nicht. Nach 41 Minuten waren es weiterhin zwei Tore Vorsprung (20:18). Und Hamm ließ nicht locker. Sechs Minuten vor der Schlusssirene lag die TSV nur mit 28:27 vorn. Am Ende verdiente sich der Tabellenletzte das 29:29 und damit einen Punkt.