DHB-Kapitän Golla zur WM: Wollen wieder in die Weltspitze
Mit dem EM-Sieg 2016 liegt der letzte große Triumph der deutschen Handballer schon etwas zurück. Vor der Weltmeisterschaft im Januar in Polen und Schweden sprach DHB-Kapitän Johannes Golla mit dem NDR über Ziele, schwankende Leistungen und WM-Wundertüten.
Dass Johannes Golla im DHB-Aufgebot für die Weltmeisterschaft (11. bis 29. Januar) dabei ist, war am Freitag nur Formsache. Bundestrainer Alfred Gislason nominierte sein 18-köpfiges Aufgebot für das Turnier, für das sich die deutschen Handballer einiges vorgenommen haben.
"Zeit, für Deutschland sportlichen Erfolg zu holen"
"Wir sind an einem Punkt, wo es das Ziel sein muss, endlich mal wieder sportlichen Erfolg für Deutschland zu holen", sagte Kapitän Golla im exklusiven NDR Interview, nachdem er mit seinen Flensburgern souverän das DHB-Pokal-Viertelfinale erreicht hatte. Die Liga läuft zwar noch - die SG tritt am Dienstag im letzten Spiel des Jahres gegen Wetzlar an - doch der Blick richtet sich bereits zur WM. "Das Viertelfinale ist keine Pflicht, aber es ist unser großes Ziel, wieder Richtung Weltspitze zu gehen."
"An guten Tagen können wir mit jeder Mannschaft mithalten, an schlechteren kriegen wir allerdings auch deutlich unsere Grenzen aufgezeigt." DHB-Kapitän Johannes Golla
Am 2. Januar starten Golla und Co. in die unmittelbare WM-Vorbereitung, am 13. Januar steht für die DHB-Auswahl das erste Gruppenspiel gegen Asienmeister Katar an. Außerdem geht es noch gegen Serbien (15.1.) und Algerien (17.1.).
"Das sind machbare Aufgaben, aber wir müssen von Beginn an da sein", fordert Golla. "Serbien auf dem Weg in die europäische Spitze, die anderen beiden sind ein bisschen Wundertüten." Es sei sein Ziel, die Vorrunde verlustpunktfrei zu überstehen, um eine gute Ausgangsposition für die Hauptrunde zu haben.
Ob es für den ganzen großen Medaillen-Wurf reicht? Der 25-Jährige wiegelt ab. "Es wäre ein bisschen vermessen zu sagen, dass wir auf einem Niveau mit Dänemark, Schweden oder Spanien sind." Gleichwohl sieht der Kreisläufer viel Potenzial im DHB-Team, das allerdings auch abgerufen werden muss.
"Es ist jetzt bei vielen an der Zeit, über Talentstatus hinauszukommen und in der internationalen Spitze anzukommen. Ich sehe da bei jedem Potenzial." Johannes Golla
Viel wird für Golla über die Vorbereitung, einen guten Start ins Turnier und eine zu entfachende Euphorie gehen. Wie 2016, als der jetzige DHB-Kapitän vor dem Fernseher mit dem deutschen Team mitfieberte und am Ende den EM-Triumph bejubelte. "Ich erinnere mich noch gut an die Euphorie, die damals in Deutschland entstanden ist. Das ist natürlich auch unser Ziel."
Vielleicht ein gutes Omen, dass Deutschland seinen bislang letzten großen Titel in Polen holte, als im EM-Finale in Krakau Spanien bezwungen wurde. Die WM 2023 startet für Golla und Co. im polnischen Kattowitz.