Schwacher FC St. Pauli verliert 0:2 bei Borussia Mönchengladbach
Der FC St. Pauli hat sein zweites Bundesliga-Spiel in Folge verloren und es versäumt, den Relegationsplatz zu verlassen. Die Braun-Weißen unterlagen am Sonntagabend bei Borussia Mönchengladbach mit 0:2 (0:2).
Alassane Plea und Tim Kleindienst ließen die umformierte Abwehr der Hamburger zweimal alt aussehen. Für die Kiezkicker war es die vierte Auswärtsniederlage der Saison und insgesamt die siebte Pleite im elften Spiel.
Mit acht Punkten bleiben die Norddeutschen 16., der Abstand auf das rettende Ufer beträgt zwei Zähler. Am nächsten Spieltag kommt es am Freitagabend (20.30 Uhr, im NDR Livecenter) am Hamburger Millerntor zum norddeutschen Kellerduell mit Holstein Kiel. Die "Störche" unterlagen am Sonntag dem 1. FSV Mainz 05 mit 0:3.
St. Pauli früh überfordert
Die "Fohlen", mit dem Selbstbewusstsein von drei Heimsiegen in Folge im Rücken, drückten der Partie früh ihren Stempel auf. Nach einem Eckball in der elften Minute stand Ko Itakura am zweiten Pfosten frei, der Winkel war allerdings sehr spitz für den Japaner - und so flog sein Aufsetzer über das Tor der Gäste. Zwei Minuten später waren die Hamburger nach einem Standard erneut unsortiert, diesmal machte es Gladbach beim Abschluss besser: Plea traf freistehend zur 1:0-Führung für den VfL.
Die Mannschaft von Trainer Gerardo Seoane blieb am Drücker und wollte die Partie früh entscheiden. Kleindienst setzte Plea in Szene, der frei auf St. Paulis Torwart Nikola Vasilj zulief. Der Franzose umkurvte den bosnischen Nationaltorhüter, hatte die Rechnung aber ohne den für den verletzten Karol Mets in die Abwehr gerückten David Nemeth gemacht. Der 23-Jährige klärte den Schuss des Gladbachers mit einer Grätsche vor der Linie und verhinderte so Pleas Doppelpack.
Kiezkicker harmlos, Gladbach effizient
Bei St. Pauli lief es offensiv wie (fast) immer in dieser Saison: Bis zum letzten Drittel spielten die Norddeutschen ordentlich, danach fehlten die Ideen, die individuelle Qualität und die Durchschlagskraft. Entsprechend sprang im ersten Durchgang bis auf einen harmlosen Fernschuss von Manolis Saliakas (37.) keine nennenswerte Tormöglichkeit für die Kiezkicker heraus.
Was Effizienz bedeutet, verdeutlichte Kleindienst den Braun-Weißen kurz vor dem Seitenwechsel. Nach einem Pass von Robin Hack lupfte der Gladbacher Torjäger den Ball über Vasilj hinweg zum 2:0 ins Tor (44.). Da der Linienrichter allerdings aufgrund einer vermeintlichen Abseitsstellung des Nationalstürmers die Fahne hob, währte der Jubel von Kleindienst nur kurz. Der Video-Assistent griff jedoch ein und korrigierte die Entscheidung - der Treffer zählte.
Hamburger vor dem Tor glücklos
Mit der Zwei-Tore-Hypothek im Rücken versuchte St. Pauli im zweiten Durchgang noch einmal, in das Spiel zurückzufinden. Mit zunehmender Spieldauer verwalteten die Hausherren die Partie, was zu mehr Ballbesitz für die Braun-Weißen führte. In der 74. Minute verschätzte sich die Defensive des VfL und Morgan Guilavogui kam frei aus knapp elf Metern zum Kopfball. Doch der glücklose Angreifer beförderte den Ball über das Tor.
St. Pauli blies danach zur Schlussoffensive: Erst verzog der wiedergenesene Philipp Treu (84.), dann köpfte Kapitän Jackson Irvine Gladbachs Keeper Moritz Nicolas an (87.) und Sekunden später schoss Hauke Wahl freistehend aus kurzer Distanz drüber (88.).
Auf der Gegenseite hätten Franck Honorat (67.) und der eingewechselte Florian Neuhaus (71.) für einen höheren Sieg der Gastgeber sorgen können. So blieb es am Ende beim 0:2 und einer verdienten Auswärtsniederlage für die Mannschaft von Trainer Alexander Blessin.