Heimsieg gegen Hamburg: Flensburg-Handewitt im Pokal-Viertelfinale
Vier Tage nach dem Derby-Sieg in der Handball-Bundesliga gegen den THW Kiel hat die SG Flensburg-Handewitt im DHB-Pokal nachgelegt. Im Achtelfinale gelang am Donnerstagabend ein 35:28 (18:12) gegen den HSV Hamburg. Auch der THW Kiel und die TSV Hannover-Burgdorf kamen eine Runde weiter.
Die Kieler "Zebras" setzten sich mit 35:28 (18:14) beim Zweitligisten SG BBM Bietigheim durch, Hannover-Burgdorf mit viel Mühe mit 29:27 (11:14) beim ebenfalls klassentieferen Dessau-Roßlauer HV 06. Damit sind die drei Nordteams im DHB-Pokal auf der Vorstufe zum Final Four in Köln (15./16. April) angekommen.
Mit einem weiteren Sieg in der Runde der letzten Acht wäre die Qualifikation für die Finalrunde geschafft, die nach 28 Jahren in Hamburg erstmals in der Domstadt stattfinden wird. Die Auslosung der Viertelfinalbegegnungen findet bereits am Freitag statt. Angesetzt ist diese Spielrunde für den 2. Februar.
"Ich bin mit beiden Leistungen, gegen Kiel und Hamburg, sehr zufrieden." Maik Machulla, Trainer der SG Flensburg-Handewitt
"Wir sind, denke ich, auf einem guten Weg, haben einen richtig starken Dezember gespielt. Trotzdem bin ich vorsichtig, denn wir haben in dieser Saison auch schon unser anderes Gesicht gezeigt", sagte SG-Trainer Maik Machulla im Interview mit dem NDR.
HSVH-Spieler Dani Baijens sprach von einem "schlechten Spiel" seines Teams. "Wir kamen nicht gut in die Partie, haben zu viele technische Fehler gemacht. Flensburg war gar nicht so überragend - wir haben unsere Leistung nicht gebracht."
SG bindet Linksaußen Jakobsen bis 2026
In Flensburg hatte es den ersten Jubel der SG-Fans schon vor dem Anwurf gegeben, als die Vertragsverlängerung mit Linksaußen Emil Jakobsen verkündet worden war. Der dänische Nationalspieler (35 Länderspiele, 124 Tore) hat einen Kontrakt bis zum 30. Juni 2026 unterschrieben. "Emil ist ein Ausnahmetalent. Er hat alles, was es braucht, um der beste Linksaußen der Welt zu werden. Er arbeitet hart, bringt immer gute Laune zum Training, was ich für eine große Bereicherung für meine Mannschaft empfinde, und macht manchmal Dinge mit dem Ball, von denen ich nicht wusste, dass das möglich ist", sagte Machulla.
Flensburg-Handewitt vor der Pause sehr überzeugend
In der 17. Minute machte der Weltmeister von 2021 seine Arbeit nach dem Prinzip "Karo einfach". Jakobsen schloss einen Tempo-Gegenstoß ohne Verzierung, dafür aber mit Überzeugung zum 8:5 ab. Es war zu dem Zeitpunkt sein dritter Treffer bei fünf Würfen auf das Tor von HSVH-Torhüter Johannes Bitter und für seine Mannschaft der Ausgangspunkt dafür, in den Derby-Modus hochzuschalten.
Das Machulla-Team wirkte in der Folgezeit in etwa so abgeklärt, zielstrebig und kompakt in der Abwehr, wie dies am vergangenen Sonntag im Duell mit dem THW Kiel zu bestaunen gewesen war. Nach einer zwischenzeitlichen Sieben-Tore-Führung waren es zur Pause mit dem 18:12 immerhin noch satte sechs Treffer Vorsprung.
Machulla-Team weiter konzentriert - Hamburg chancenlos
Und die Schleswig-Holsteiner hielten nach Wiederbeginn das hohe Level. Die 6-0-Deckung stand weiterhin richtig gut, und wenn Würfe der Hamburger durchkamen, war - wie schon in der ersten Hälfte - auf Torhüter Kevin Möller Verlass. Und vorne wurden die Chancen genutzt. Das 26:15 (39.) von Spielmacher Jim Gottfridsson war schon weit vor der Schlusssirene eine Vorentscheidung.
Das Weiterkommen der SG geriet in der Folgezeit auch nicht mehr in Gefahr, es war der fünfte Sieg in Folge. Erfolgreichster Spieler bei den Gastgebern war Johannes Golla mit sieben Toren, beim HSVH trafen Casper Mortensen und Leif Tissier (jeweils sechs) am besten.
THW Kiel in Bietigheim mit den größeren Reserven
Beim Erfolg von Titelverteidiger THW Kiel in Bietigheim war der Norweger Harald Reinkind mit acht Treffern der beste Werfer der "Zebras". Bietigheim war von Beginn an hellwach, führte nach etwas mehr als drei Minuten mit 3:0. Erst fünf Minuten später gelang Hendrik Pekeler mit dem 3:3 das erste Feldtor des THW. Zuvor hatte nur Niclas Ekberg per Siebenmeter getroffen. Für die Gäste blieb das Spiel auch nach der Pause eine zähe Angelegenheit. Beim 24:27 (50.) war Bietigheim noch in Schlagdistanz. Gegen den starken Endspurt der Kieler fanden die Schwaben dann aber kein Mittel mehr.
Harte Arbeit für TSV Hannover-Burgdorf
Die "Recken" verpatzten beim Zweitligisten Dessau-Roßlauer HV 06 den Start gründlich und waren schnell mit 1:4 (6.) im Hintertreffen. Zwar glichen die Niedersachsen schon bald darauf zum 5:5 aus, doch für das Team von TSV-Trainer Christian Prokop blieb es eine herausfordernde Aufgabe. Nach dem 11:14-Rückstand zur Pause kämpften sich die "Recken" nach Wiederbeginn in die Partie hinein und drehten diese zu ihren Gunsten.
Auch die Rote Karte für Martin Feise (51.) infolge der dritten Zeitstrafe beim Stand von 25:23 brachte den Favoriten nicht mehr von seinem Weg ab. Letztlich gelang ein knapper Sieg und damit verbunden der Einzug ins Viertelfinale. "In der ersten Hälfte haben wir als Kollektiv nicht funktioniert, aber ich hatte großes Vertrauen in die Mannschaft", sagte Prokop.