TSV Hannover-Burgdorf verliert Topspiel bei der MT Melsungen

Stand: 23.12.2024 22:32 Uhr

Die TSV Hannover-Burgdorf hat das Spitzenspiel der Handball-Bundesliga bei der MT Melsungen verloren. Durch die 23:31 (11:16)-Niederlage bei den Hessen verpassten es die Niedersachsen, mit dem Tabellenführer nach Punkten gleichzuziehen.

von Hanno Bode

Die Partie in der Rothenbach-Halle zu Kassel hatte mit halbstündiger Verspätung begonnen, da die Gäste im Stau steckengeblieben waren und daher später als eingeplant in der nordhessischen Metropole eintrafen. Aber nicht nur die Anreise fiel am Montagabend aus Sicht der "Recken" in die Rubrik "misslungen". Das Team von Coach Christian Prokop vermochte es nur phasenweise, sein großes handballerisches Potenzial auf die Platte zu bringen. Zudem waren die Torhüter kein Faktor für Hannover, das durch die Pleite auf Platz vier zurückfiel.

"Wir hatten nicht die Durchschlagskraft und das heiße Herz, was es für die MT gebraucht hätte." TSV-Trainer Christian Prokop

"Wir sind enttäuscht, dass wir unsere PS heute nicht auf die Straße bringen konnten", sagte Prokop. Der Trainer beklagte, dass seine Mannschaft die Partie zu schnell mit Fehlern aus der Hand gegeben habe. Der Sieg Melsungens, so Prokop, sei vollkommen verdient.

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Ein Handball liegt im Tornetz. © picture-alliance Foto: Frank Hoermann / Sven Simon

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Melsungen schnell mit Vier-Tore-Führung

Vor dem Anwurf des Topspiels der 16. Erstliga-Runde gedachten beide Mannschaften und die Zuschauer mit einer Schweigeminute der Opfer des Anschlags auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt. Nach diesen bedrückenden Momenten fand Melsungen besser in die Partie. Der Spitzenreiter hatte eine gute Passschärfe in seinem Angriffsspiel und brachte sich durch geduldige Ballstafetten in gute Abschlusspositionen. Nach acht Minuten führte das Team von Coach Roberto García Parrondo mit 4:1, bald darauf lagen die Hessen sogar mit 6:2 vorn (11.).

Prokop nahm seine erste Auszeit. Der frühere Bundestrainer nahm dabei einige kleine Umstellungen im Angriff vor, der bis dato kaum Druck auf Melsungens Deckung hatte ausüben können. Zudem waren die "Recken" in Person von Renars Uscins bis dahin schon dreimal an Torhüter Nebojsa Simic gescheitert. Es konnte also nur besser werden. Und es wurde besser: Nach der Auszeit verkürzten die "Recken" mit einem 3:0-Lauf auf 5:6 (14.).

MT Melsungen - TSV Hannover-Burgdorf 31:23 (16:11)

Tore MT Melsungen: Barrufet Torrebejano 7/3, Cavalcanti 6, Enderleit 3, Ignatow 3, D. Mandic 3, Mensing 3, Balenciaga Azcue 2, Eickhoff 1
TSV Hannover-Burgdorf: Hanne 5, Steinhauser 5/1, Uscins 5, Fischer 3, Edvardsson 2, Feise 1, Kulesch 1, Solstad 1
Zuschauer: 4.491 (ausverkauft)

"Recken" mit schwacher Wurfquote

Nun schienen die Niedersachsen endgültig auch im Kopf in Kassel und bei dem Handball-Hit angekommen zu sein. Aber dieser Eindruck täuschte. Denn dem kleinen Zwischenhoch folgte wieder eine Phase, in der die TSV in der Abwehr etwas zu passiv war und ungewohnt viele Chancen ausließ. Melsungen konnte auf 12:7 davonziehen (21.) und den Fünf-Tore-Vorsprung bis zur Halbzeit verteidigen.

Während der Tabellenführer konsequent seine Möglichkeiten nutzte und dabei auch davon profitierte, dass Hannovers Keeper Simon Gade und Joel Birlehm nahezu wirkungslos blieben, schlichen die "Recken" mit einer Wurfquote von gerade einmal 60 Prozent in die Umkleidekabine.

TSV darf nur kurz auf Wende hoffen

Nach der Pause wussten sich die Gäste im Angriff zu steigern. Mit mehr Wucht und Zielsicherheit schlossen die Norddeutschen nun ab. Insbesondere der Rückraum-Linke Martin Hanne übernahm viel Verantwortung und hatte großen Anteil daran, dass die TSV den Rückstand auf zwei Treffer verkürzen konnte. Aber wie bereits im ersten Durchgang folgte bei den "Recken" auf ein Zwischenhoch eine schwache Phase.

Insbesondere in der Deckung bekam Hannover keinen Zugriff mehr. Melsungen, das immer wieder über die Außen zu Torerfolgen kam, konnte mit einem 4:0-Lauf auf 25:19 erhöhen (47.). Wenig bis gar nichts sprach nun noch für die Gäste. Zumal die für eine Aufholjagd dringend notwendige Torhüter-Leistung immer noch auf sich warten ließ. Und dies änderte sich auch nicht mehr, sodass der verdiente Erfolg des Tabellenführers in der Schlussphase nicht mehr in Gefahr geriet.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 2 Sport | 23.12.2024 | 23:03 Uhr

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