Hansa Rostocks Trainer Mersad Selimbegovic. © IMAGO / osnapix

Hansa Rostock: Trainer Selimbegovic sucht "elf Krieger für Braunschweig"

Stand: 08.03.2024 08:20 Uhr

Heute Abend kommt es in der 2. Fußball-Bundesliga zum Nordduell Eintracht Braunschweig gegen Hansa Rostock: Der Tabellen-16. empfängt den 17., mehr Abstiegskampf geht nicht. Hansa-Coach Mersad Selimbegovic nimmt seine Spieler in die Pflicht.

Denn nach bislang nur einem Sieg in der Rückrunde stehen vor allem die Rostocker heute (18.30 Uhr, im NDR Livecenter) in Braunschweig schon mit dem Rücken zur Wand. Eine Niederlage würde Rang 17 zementieren: Die Niedersachsen wären dann schon fünf Punkte weg, der 1. FC Kaiserslautern könnte bei einem Heimsieg am Sonntag gegen Schlusslicht VfL Osnabrück sogar auf sechs Zähler davonziehen.

Kolke: "Gut gestartet und dann ging es immer weiter bergab"

Diese Konstellation war beim letzten Aufeinandertreffen der beiden Nordclubs in der Hinrunde nicht abzusehen: Am achten Spieltag hatte Hansa gegen den BTSV 1:0 gewonnen und lag auf Rang neun, die Eintracht war Vorletzter. Seitdem holten die Rostocker aber nur noch zehn Punkte. "Wir sind gut reingestartet in die Saison und dann ging es immer weiter bergab", fasste Torwart Markus Kolke im NDR Sportclub den bisherigen Saisonverlauf zusammen.

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Hansa-Torwart Markus Kolke (r.) mit Trainer Mersad Selimbegovic © IMAGO / osnapix

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Bemerkenswert zudem: Braunschweig holte seitdem mit 19 Punkten fast doppelt so viel Zähler wie Hansa - und die gab es allesamt erst in den zwölf Spielen seit der Amtsübernahme von Daniel Scherning am 7. November. Der Trainerwechsel bei den Blau-Gelben hat also deutlich mehr Wirkung gezeigt, als bislang der in Rostock einen Monat später.

Selimbegovic interessiert Trainer-Debatte nicht

Unter Mersad Selimbegovic gab es für Hansa in sieben Partien bislang erst fünf Punkte - Braunschweig sammelte im gleichen Zeitraum zehn. Bei einer erneuten Niederlage könnte es demnach ungemütlich für den 41-Jährigen werden. "Es gibt im Leben keine Garantie, im Fußball sowieso nicht. Mich interessiert das wirklich nicht, ob mir jemand eine Garantie ausspricht oder nicht", sagte Selimbegovic.

Torhüter Kolke hatte dem Coach den Rücken gestärkt: "Die komplette Mannschaft steht hinter unserem Trainer, wir vertrauen ihm komplett. Leider Gottes ist der Trainer das ärmste Schwein."

Viele "offene und harte Gespräche"

Die Hoffnung auf den Umschwung gibt der Rostocker Coach nicht auf: "Alles ist möglich, auch nach so einem Erlebnis, das hat Kaiserslautern gezeigt." Der FCK hatte sein Heimspiel-Derby gegen Karlsruhe mit 0:4 verloren, um dann am vergangenen Sonnabend mit 3:0 in Rostock zu gewinnen.

"Wir haben wenige im Team, die Verantwortung übernehmen, wenn es darauf ankommt." Hansa-Trainer Mersad Selimbegovic

Jeder Hansa-Profi müsse jetzt mehrere Schippen draufpacken. Ausreden dürfe es nicht geben, sagte Selimbegovic am Mittwoch und berichtete von "vielen offenen und harten Gesprächen" in den vergangenen Tagen: "Nach so einem Spiel muss der Ton, glaube ich, ein bisschen rauer sein." Der Coach monierte: "Wir haben wenige im Team, die Verantwortung übernehmen, wenn es darauf ankommt. Nun gilt es, die elf Krieger für Braunschweig zu finden."

"Es ist Leistungssport, da musst du mit Druck umgehen können. Anders geht es nicht", so der Trainer, der selbst unter Druck steht. Sein Team müsse vom Kopf her anders agieren, mehr in den jeweiligen Situationen sein. "Wir dürfen nicht so viel denken, sondern müssen machen und tun."

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Perea droht auszufallen - wer ersetzt Hüsing?

Selimbegovic macht und tut viel bei Hansa - seine Erfolgsformation hat er jedoch immer noch nicht gefunden. Noch nie ließ er zweimal hintereinander die gleiche Startelf ran, wechselt zudem häufig das Spielsystem. Gegen Kaiserslautern versuchte er es mit gleich sechs Offensiv-Akteuren, um mutig nach vorne spielen zu können. Der Plan ging nicht auf.

Gegen Braunschweig wird der 41-Jährige wieder umbauen müssen - nicht nur, weil Stürmer Juan José Perea (Sprunggelenkprobleme) auszufallen droht. Definitiv fehlen wird Abwehrmann Oliver Hüsing nach seiner Gelb-Roten Karte.

Böse formuliert, könnte man sagen, zum Glück: Denn Hüsing stand auch auf dem Platz, als Hansa letztmals gegen die Eintracht verlor: 2019 war das, in der Dritten Liga. Seitdem gewannen die Rostocker alle fünf Duelle mit den Niedersachsen, zwei davon auch in Braunschweig. Reißt diese Erfolgsserie am Freitag, geht Hansa wirklich schweren Zeiten entgegen.

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Hansa Rostocks Trainer Mersad Selimbegovic © picture alliance / Noah Wedel

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Dieses Thema im Programm:

NDR 2 Sport | 08.03.2024 | 23:03 Uhr

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