Hannover 96 feiert Heimsieg im Nordduell gegen harmlosen HSV
Nach dem blamablen Pokal-Aus gegen Bielefeld hat Hannover 96 in der 2. Liga die Antwort gegeben. Die Niedersachsen feierten am Freitag einen 1:0 (0:0)-Heimsieg gegen einen im Abschluss harmlosen HSV und stärkten so auch ihrem Trainer Stefan Leitl den Rücken.
96-Sportdirektor Marcus Mann hatte den 96-Fußball nach dem 0:2 gegen den Drittligisten Arminia Bielefeld mit deutlichen Worten kritisiert und somit auch Trainer Leitl. "Das gucke ich mir nicht mehr lange an", drohte der Manager.
Ein Weckruf mit Wirkung? Gegen den HSV fuhren die Hannoveraner jedenfalls den zweiten Sieg im dritten Saisonspiel ein und haben mit nun sieben Punkten einen glänzenden Saisonstart hingelegt, grüßen zumindest vorübergehend sogar von der Tabellenspitze.
Ereignisarme erste Hälfte
Leitl bot im Vergleich zum Bielefeld-Spiel eine auf sechs Positionen veränderte Startelf auf. Das so heiß herbeigesehnte Offensiv-Feuerwerk der Niedersachsen blieb trotzdem aus. Unter dem Motto "Sicherheit herstellen" boten beide Teams den 49.000 Zuschauern in der 96-Arena, darunter 15.000 HSV-Anhänger, eine ereignisarme erste Hälfte. Hannover hatte ein leichtes Übergewicht und war sichtlich bemüht, die Pokalpleite vergessen zu lassen.
"Es ist bitter, dass wir nicht mindestens einen Punkt mitnehmen. Meiner Meinung nach war das ein klassisches Unentschieden-Spiel." HSV-Stürmer Davie Selke
Gegen gut organisierte Hamburger zappelte der Ball zwar in der 35. Minute im Netz, doch Jannik Rocholt hatte sich das Spielgerät nach einem langen Pass mit dem Arm vorgelegt, der Treffer wurde zu Recht nicht anerkannt.
Und der HSV? Ein Freistoß von Miro Muheim (21.), den Ron-Robert Zieler mit einer kleinen Flugeinlage parierte, und ein Schuss von Immanuel Pherai am langen Pfosten vorbei (23.) - mehr war nicht aus Sicht der Elf von Trainer Steffen Baumgart.
Ngankam trifft vom Punkt für Hannover 96
Jessic Ngankam brach den Bann nach der Pause. Per Foulelfmeter brachte der Angreifer Hannover 96 mit 1:0 in Führung (49.). Sebastian Schonlau hatte den 24-Jährigen nach einem langen Ball unsanft gestoppt.
Selke und Co. verpassen Ausgleich für HSV
Davie Selke hätte den HSV postwendend zurück ins Spiel bringen können, doch der Kopfball des Stürmers strich nach einer Ecke um Zentimeter am Pfosten vorbei (55.). Die Partie nahm an Fahrt auf und Adam Karabec hätte den Ausgleich für die Gäste machen müssen. Der Tscheche verzog allerdings vollkommen freistehend (63.). Auch Lukasz Poreba (77.) und Schonlau per Kopf (82.) verpassten gute Möglichkeiten für die Hamburger.
Schonlau siegt Gelb-Rot
Es passte zu dem gebrauchten HSV-Tag, dass Schonlau in der Nachspielzeit noch mit Gelb-Rot vom Platz flog (90.+3). Und dabei auch noch Glück hatte: Der Ellbogencheck des HSV-Kapitäns gegen Nicolo Tresoldi wäre auch Rot-würdig gewesen.
Sportlich blickte Schonlau trotz der Pleite zuversichtlich nach vorne: "Die Niederlage wird uns sicherlich nicht umwerfen. Man sieht die Ansätze und den Plan, den wir verfolgen."