Hannover 96 : Hamburger SV

Taucht der HSV trotz Unterzahl noch einmal gefährlich vor dem Kasten der Niedersachsen auf? Da Tresoldi nach Schonlaus Foul noch behandelt werden musste, kommen noch ein paar Momente dazu.

Das schmerzt: Am Ende einer langen Kombination, durch die der HSV große Räume gewonnen und 96 weit an den Sechzehner gedrängt hat, unterläuft Joker Oliveira ein Stockfehler, durch den der Ball über die rechte Seitenauslinie kullert.

Offizielle Nachspielzeit (Minuten): 5
Der Nachschlag in der Heinz-von-Heiden-Arena soll 300 Sekunden betragen.

Steffen Baumgart bringt mit Öztunali und Oliveira seine Joker Nummer vier und fünf. Karabec und Hefti haben das grüne Geläuf vorzeitig verlassen.

Die Roten halten den Ball tief in der gegnerischen Hälfte, drehen auf legale Art und Weise an der Uhr. Dehms Freistoßflanke von rechts klärt der HSV zunächst durch Hadžikadunić, dann zieht Leopold aus mittigen 20 Metern mit links ab. Meffert steht im Weg und blockt.

Hannover entlastet seine Abwehrakteure mit einer längeren Ballbesitzphase, kommt dem zweiten Sieg im zweiten Heimspiel der Saison immer näher. Hinsichtlich der Chancenverhältnisse wäre ein Dreier durchaus schmeichelhaft.

Auch Schonlaus Kopfball ist gefährlich! Der Kapitän produziert nach Pherais Freistoßflanke vom linken Flügel trotz enger Bewachung am Elfmeterpunkt per Kopf eine Bogenlampe, die sich beinahe in der rechten Ecke senkt.

Endlich schnürt der HSV die Leitl-Truppe dauerhaft an deren Sechzehner ein, drängt zehn Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit mit aller Macht auf den Ausgleich. Nimmt der Gast zumindest noch einen Punkt auf die Heimreise?

Poręba beinahe mit dem 1:1! Königsdörffers sanfte Flanke auf die tiefe rechte Strafraumseite legt Glatzel per Kopf für den Polen ab, der direkt mit rechts aus 13 Metern in Richtung rechter Ecke schießt. Die verfehlt er nur knapp.

Für den angeschlagenen Halstenberg geht es nicht weiter. Der Ex-Leipziger wird auf der linken Abwehrseite durch Neuzugang Knight (Peterborough United FC) ersetzt.

Der HSV ist bemüht, die Kontrolle an sich zu reißen, kann die Hausherren aber bisher nicht dauerhaft in deren Hälfte drücken. 96-Schlussmann Zieler hat auch nach 255 Ligaminuten noch kein Gegentor zugelassen.

Auch Stefan Leitl nimmt erste personelle Anpassungen vor, tauscht ebenfalls positionsgetreu. So kommen Voglsammer und Tresoldi für Lee und Torschütze Ngankam.

Steffen Baumgart schickt mit Poręba und Glatzel die ersten beiden Einwechselspieler ins Rennen. Selke und der unauffällige Reis sehen sich den Rest der Partie von der Bank aus an.

Mit einer längeren Ballbesitzphase bringt 96 Ruhe auf den Rasen. Mit aller Macht gehen die Hausherren aber nicht auf den zweiten Treffer, tun sich gegen eine geordnete Gästedefensive auch nach dem Seitenwechsel schwer.

Lee gegen Heuer Fernandes! Der Südkoreaner behauptet den Ball auf der rechten Strafraumseite gegen Meffert und schießt aus spitzem Winkel und acht Metern mit dem rechten Spann halbhoch auf die kurze Ecke. Heuer Fernandes lenkt den Ball mit der linken Hand um den Pfosten.

Karabec mit dem nächsten Hochkaräter des HSV! Muheim zieht vom linken Flügel in das Halbfeld und legt auf Höhe der Sechzehnerkante quer für den Tschechen. Der will den Ball mit dem linken Innenrist in der oberen rechten Ecke unterbringen und verfehlt das Aluminium um Zentimeter.

Das Norduell ist nach einer guten Stunde ziemlich zerfahren und durch viele Ballbesitzwechsel im Mittelfeld geprägt. Hamburg arbeitet etwas mutiger gegen den Ball als in Halbzeit eins, bringt in aktiven Phasen aber kaum Fluss in seine Kombinationen.

In der Live-Tabelle grüßt die Leitl-Auswahl durch die Führung von ganz oben, obwohl auch Karlsruhe gegen Elversberg wieder vorne ist. Morgen könnte Paderborn, der einzige noch makellose Klub, mit einem Sieg in Fürth wieder vorbeiziehen.

... und die führt zu einer Großchance zum Ausgleich! Selke lauert diesmal am fernen Fünfereck. Er gewinnt das Luftduell mit Leopold und köpft auf die linke Ecke. Der Ball fliegt hauchdünn an der Stange vorbei.

Selke kommt am ersten Pfosten an Pherais Eckstoßflanke von der linken Fahne heran. Er verlängert sie mit der Stirn in Richtung langer Ecke. Dort klärt Dehm auf Kosten einer weiteren Ecke...

Im vierten Saisonspiel läuft die Baumgart-Auswahl erstmals einem Rückstand hinterher, hat hier und heute nun eine echte Herkulesaufgabe vor der Brust. Hannover hat seine erste reguläre Chance des Abends genutzt.

Es gibt Strafstoß für Hannover! Nach einem weiten Schlag aus der eigenen Hälfte dringt Ngankam über halbrechts in den Sechzehner ein und wird dann auf Höhe des Elfmeterpunkts durch einen Kontakt Schonlaus am rechten Oberschenkel aus der Balance gebracht. Der Unparteiische zeigt sofort auf den Punkt.

Willkommen zurück zum zweiten Abschnitt in der Heinz-von-Heiden-Arena! Nach den ernüchternden Auftritten in Münster und Bielefeld hat Hannover vielversprechend begonnen, kam im Vorwärtsgang aber ziemlich harmlos daher. Hamburg, bislang ziemlich risikoarm unterwegs, konnte mit seinen wenigen Vorstößen deutlich mehr Gefahr erzeugen. Wer holt sich nach der Pause den zweiten Sieg im dritten Ligaspiel?

Halbzeitfazit:
0:0 steht es zur Pause der Zweitligafreitagspartie zwischen Hannover 96 und dem Hamburger SV. Die Niedersachsen verzeichneten zunächst Ballbesitz- und Feldvorteile, ohne diese in gefährliche Offensivszenen umzuwandeln. Der Gast blieb auch in der Folge zurückhaltend, empfing 96 meist hinter der Mittellinie. Dennoch kam er zu den ersten nennenswerten Annäherungen: Ein Freistoß Muheims zwang Zieler zu einer Flugeinlage (21.); am Ende eines Solos schoss Pherai im Sechzehner nicht weit am Heimkasten vorbei (24.). In einem Vergleich mit niedriger Geschwindigkeit und vielen Aktionen unweit der Mittellinie blieb das Leitl-Team nur optisch überlegen. Ein Gegenstoß, den Rochelt mit einem Lupfer erfolgreich abschloss, ließ die Heimfans in der 35. Minute zunächst jubeln, doch wegen eines Handspiels des vermeintlichen Torschützen wurde der Treffer zurückgenommen. Bis gleich!

Offizielle Nachspielzeit (Minuten): 1
Durchgang eins in der Heinz-von-Heiden-Arena soll um 60 Sekunden verlängert werden.

Bei geordneter Defensive lassen Schonlau und Co. kaum etwas zu, verschieben sehr konzentriert und halten die Räume im Sechzehner bei Bedarf sehr klein.

Nach aktuellem Stand geht es zwischen 96 und HSV übrigens um die Tabellenführung für mindestens eine Nacht. Da Karlsruhe gegen Elversberg kurz vor der Pause nicht über ein 1:1 hinauskommt, würde das führende Team mit sieben Punkte auf Rang eins der Live-Tabelle springen.

VAR-Entscheidung: Das Tor durch J. Rochelt (Hannover 96) wird nicht gegeben, Spielstand: 0:0
Rochelt lässt das Netz des Gästekastens zappeln, indem er infolge eines Flugballs Neumanns zunächst das Laufduell mit Hadžikadunić für sich entscheidet und dann den herauslaufenden Keeper Heuer Fernandes mit einem Lupfer aus 17 Metern überwindet. Bevor er an Hadžikadunić vorbeigezogen ist, hat Rochelt den Ball aber klar mit dem rechten Arm berührt. Deshalb wird der Treffer zurückgenommen.

Nach Rochelts Kurzpass von der linken Strafraumlinie will sich Lee im Zentrum drehen. Dem Südkoreaner stehen mit Hadžikadunić und Meffert zwei Hamburger auf de Füßen; er muss den Ball wieder abgeben, bevor es gefährlich werden kann.

Auch nach einer guten halben Stunde haben die Niedersachsen den Ball häufiger in ihren Reihen. Sie wissen aber immer noch wenig mit ihm anzufangen; der Premierenabschluss Hannovers lässt auf sich warten.

Ziemlich übermotiviert räumt Ngankam HSV-Schlussmann Heuer Fernandes nach dessen Pass auf die rechte Abwehrseite mit einem seitlichen Tritt ab. Er hat Glück, dass ihn Schiedsrichter Patrick Alt ohne die erste Gelbe Karte der Partie davonkommen lässt.

Die nächste Chance für das Baumgart-Team! Pherai dribbelt temporeich durch die Mitte, lässt dabei drei Hannoveraner stehen. Im Sechzehner angekommen, spitzelt er den Ball bei zugestellter Schussbahn aus 14 Metern mit dem rechten Fuß in Richtung flacher rechter Ecke. Der Versuch kullert knapp am Heimkasten vorbei.

... Muheim macht's und er macht's gut! Der Schweizer zirkelt den Ball aus 25 Metern mit dem linken Innenrist über die rote Mauer in Richtung oberer rechter Ecke. 96-Schlussmann Zieler ist rechtzeitig abgehoben und pariert zur Seite.

Im Rahmen eines Hamburger Konters wird Karabec im offensiven Zentrum regelwidrig durch Nielsen niedergestreckt, sodass der HSV einen Freistoß in aussichtsreicher Position zugesprochen bekommt...

Der Leitl-Auswahl ist weiterhin anzumerken, dass sie Wiedergutmachung für den blutleeren Auftritt in Bielefeld betreiben will. Es mangelt aber auch nach einer guten Viertelstunde nach einem Konzept, wie die sattelfeste Defensive des HSV ausgespielt werden könnte.

Hannovers Mann mit der acht auf dem Rücken kann jedenfalls vorerst wieder mitmischen.

Leopold liegt mit Schmerzen auf dem Boden und muss behandelt werden. Er scheint sich am unteren Rücken ohne gegnerische Einwirkung verletzt zu haben.

Gegen erstmals aufgerückte Gäste ist Ngankam auf dem rechten Flügel schneller als Muheim und Schonlau. Auf Höhe der Sechzehnerkante will er den unbewachten Rochelt per Querpass bedienen. Das Anspiel ist ungenau und wird durch Schonlau abgefangen.

Die Hausherren nehmen in der bisherigen Anfangsphase die aktivere Rolle, gelangen aber noch ziemlich selten in die Tiefe. Hamburg scheint es zunächst zu akzeptieren, vornehmlich auf schnelle Umschaltmomente zu lauern.

Nach zwei direkten Pässen im Mittelfeld fährt der HSV über Selke einen ersten schnellen Gegenstoß. Der Neuzugang vom 1. FC Köln erhält aber zu wenig Unterstützung der Kollegen und wird schließlich souverän durch Dehm abgelaufen.

Muroya nimmt auf der rechten Außenbahn an Fahrt auf, tankt sich unweit der Grundlinie in den Sechzehner und flankt vor den Kasten. Die Hereingabe ist viel zu hoch angesetzt und segelt über Freund und Feind hinweg.

Hannover gegen Hamburg – das Nordduell ist eröffnet!

Soeben haben die 22 Akteure die Katakomben in Richtung Rasen verlassen.

Bei den Rothosen, die ihre letzten beiden Gastspiele an der Leine für sich entschieden und die in der Vorsaison lediglich fünf ihrer 17 Auswärtspartien gewannen, stellt Coach Steffen Baumgart nach dem 7:1-Auswärtssieg beim SV Meppen zweimal um. Anstelle von Jatta (Bänderverletzung im Sprunggelenk) und Baldé (Bank) beginnen Hadžikadunić und Selke.

Auf Seiten der Niedersachsen, die die ersten beiden Ligaspieltage gegentorlos überstanden und deren jüngster Auftritt im DFB-Pokal von Sportdirektor Marcus Mann als „Schlafwagen-Fußball“ bezeichnet wurde, hat Trainer Stefan Leitl im Vergleich zur 0:2-Auswärtsniederlage beim DSC Arminia Bielefeld sechs personelle Änderungen vorgenommen. Zieler, Lee, Christiansen, Ngankam, Rochelt und Nielsen verdrängen Weinkauf, Knight, Kunze, Gindorf, Tresoldi und Voglsammer auf die Bank.

Der Hamburger SV verfügt in der 2. Bundesliga ebenfalls über vier Punkte, sammelte diese aber gegen zweifellos ambitionierte Klubs: Infolge des 2:1-Auftaktsieges bei Absteiger 1. FC Köln verspielten die Rothosen im Heimspiel gegen Hertha BSC eine 1:0-Führung; am Ende stand ein 1:1-Remis. Im DFB-Pokal wurde der HSV seiner Favoritenrolle auf unerwartet souveräne Art und Weise gerecht, indem er beim Regionalligist SV Meppen mit 7:1 triumphierte.

Für Hannover 96 sind die ersten Saisonwochen durchwachsen verlaufen. Nachdem die Roten durch den 2:0-Heimerfolg gegen den SSV Jahn Regensburg erfolgreich in ihre sechste aufeinanderfolgende Spielzeit im Unterhaus gestartet waren, kamen sie bei dessen Mitaufsteiger SC Preußen Münster wegen einer weitgehend schwachen Leistung nicht über ein torloses Unentschieden hinaus. Im DFB-Pokal-Erstrundenspiel beim DSC Arminia Bielefeld unterbot Hannover dieses Niveau sogar noch und schied bei den drittklassigen Ostwestfalen durch eine 0:2-Niederlage aus.