Jubel bei Bakery Jatta (l.) und Robert Glatzel vom HSV © Witters Foto: Tim Groothuis

Im Elfmeterschießen: HSV zittert sich in Bielefeld ins Achtelfinale

Stand: 01.11.2023 00:28 Uhr

Der HSV ist ins Achtelfinale des DFB-Pokals eingezogen. Allerdings brauchte das Zweitliga-Topteam beim 5:4 (0:1, 1:1)-Sieg bei Drittligist Arminia Bielefeld das Elfmeterschießen zum Weiterkommen.

von Florian Neuhauss

Das Elfmeterschießen war wie das gesamte Spiel eine enge Nummer. Zwar hatte Arminia-Legende Fabian Klos seinen Elfmeter in den Bielefelder Nachthimmel geschossen. Doch nachdem Elijah Krahn an Torhüter Jonas Kersken gescheitert war, schien Bielefeld das Momentum auf seiner Seite zu haben. Doch am Ende jubelten die Hamburger nach der Parade von "Pokal-Torhüter" Matheo Raab gegen Marius Wörl.

"Unsere Aufgabe war es, in die nächste Runde einzuziehen. Diese haben wir erfüllt.“ Laszlo Benes

"Es ist enorm wichtig, dass wir den Pokal-Fight am Ende für uns entscheiden konnten. Wir haben bis zur letzten Sekunde versucht, den Ball im Tor unterzubringen. Jetzt gilt der Fokus wieder der Liga", sagte Aushilfs-Kapitän Miro Muheim. Und Laszlo Benes erklärte lapidar: "Unsere Aufgabe war es, in die nächste Runde einzuziehen. Diese haben wir erfüllt.“

Mit besonderer Aufstellung - der HSV und die Kleinen...

Dass Raab Stammkeeper Daniel Heuer Fernandes ersetzen würde, war klar. Walter hatte mit seiner Aufstellung allerdings ein besonderes Zeichen gesetzt - mit insgesamt sechs Änderungen im Vergleich zum 3:3 in Kaiserslautern. Neben Jonas Meffert saßen auch Bakery Jatta und Robert Glatzel zunächst nur auf der Bank.

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Ob zur Schonung der Stammkräfte oder um die Motivation der zweiten Reihe zu nutzen, sei dahingestellt. Jedenfalls taten sich die "Rothosen" auch diesmal schwer - wie bereits in der ersten Pokalrunde bei Drittligist Essen (4:3 nach Verlängerung) oder in der Liga gegen die Kleinen (in Elversberg, in Osnabrück und bei Wehen Wiesbaden), als auch die Bestbesetzung enttäuschte.

Auf der ausverkauften Bielefelder "Alm" war der HSV zwar - wie eigentlich immer unter Walter - spielbestimmend. Insgesamt wussten die Hamburgern aber nicht zu überzeugen. Über 40 Torschüsse der Gäste (19 von Bielefeld) sagen nur wenig über die Qualität der Chancen aus.

Bielefelds Shipnoski verpasst HSV die kalte Dusche

Geht das denn schon wieder los? Das dürften sich die Hamburger bereits in der elften Minute gefragt haben. Raab hatte einen Schuss von Nassim Boujellab noch an den Pfosten gelenkt - beim Nachschuss von Nicklas Shipnoski war der Hamburger Torwart aber chancenlos - 1:0 für Bielefeld.

Dabei war der HSV gar nicht schlecht ins Spiel gestartet. Levin Öztunali hatte die erste Chance der Partie. Der Seeler-Enkel scheiterte zwar an Keeper Kersken, der den Ball aber nicht klären konnte. Ransford-Yeboah Königsdörffer kam zur Kopfball-Großchance, vergab diese jedoch mehr oder weniger kläglich (6.).

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Felix Magath im HSV-Trikot stemmt glorifiziert den Pokal der Landesmeister vor einer rot beleuchteten Akropolis in die Höhe. © NDR Foto: picture alliance/Bildagentur-online/Rossi; Sven Simon

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Der Treffer des Außenseiters, der sichtlich Selbstvertrauen getankt hatte, tat dem Spiel gut. Der Klassenunterschied zwischen den zuletzt in der Relegation zur Bundesliga gescheiterten Hamburgern und den aus der Ersten in die Dritte Liga durchgereichten Bielefeldern war nicht so deutlich, wie sich die Gäste das vorgestellt hatten.

Jatta und Raab retten HSV in die Verlängerung

Erst gegen Ende der ersten Hälfte drängten die Gäste mit mehr Vehemenz auf den Ausgleich. Aber entweder war noch ein Gästebein dazwischen (31./39.) oder Kersken parierte stark - wie in der 38. Minute beim Kopfball von Immanuel Pherai.

Als in der 77. Minute das 1:1 fiel, hatte sich der HSV den Ausgleich längst verdient. Allerdings war der Treffer des erst Sekunden zuvor eingewechselten Bakery Jatta nur möglich, weil sich Kersken kolossal verschätzte und der Gambier so ins leere Tor köpfen konnte. Kurz durften die Gäste auf das 2:1 hoffen, der ebenfalls eingewechselte Glatzel scheiterte aber an Kersken.

Doch eigentlich hätten es die Bielefelder sein müssen, die das Spiel schon vor der Verlängerung für sich entscheiden. Der HSV konnte sich bei Keeper Raab bedanken - die etatmäßige Nummer zwei rettete erst gegen Gerrit Gohlke (88.), dann noch bei der Doppelchance von Fabian Klos und Kaito Mizuta (90.). Und Raab bewies eine gute halbe Stunde später, dass er von Walter zu Recht zum "Pokal-Torhüter" berufen worden ist.

2.Spieltag, 31.10.2023 20:45 Uhr

Arm.Bielefeld

4

Hamburger SV

5

Tore:

  • 1:0 Shipnoski (11.)
  • 1:1 Jatta (77.)

Arm.Bielefeld: Kersken - Lannert, L. Schneider, Großer, Oppie - Schreck (83. Mizuta), Özkan (46. Wörl), Boujellab - Shipnoski (70. Gohlke), Wintzheimer (83. Klos), Sarenren-Bazee (17. Yildirim)
Hamburger SV: Raab - Mikelbrencis, Ambrosius (75. Ramos), Hadzikadunic, Muheim - Pherai, Poreba (102. Krahn), Benes - Königsdörffer (109. Heyer), Németh (62. Glatzel), Öztunali (75. Jatta)
Zuschauer: 26561 (ausverkauft)

Weitere Daten zum Spiel

Dieses Thema im Programm:

NDR 2 Sport | 31.10.2023 | 20:45 Uhr

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