1:1 in Wiesbaden - HSV verschießt Elfmeter in letzter Sekunde
Fußball-Zweitligist HSV kann gegen Aufsteiger in dieser Saison nicht gewinnen. Beim SV Wehen Wiesbaden reichte es am Sonnabend nur zu einem 1:1 (0:0). Laszlo Benes schoss in letzter Sekunde einen Elfmeter an die Latte.
Damit vergab der Slowake die Riesenchance auf den Sieg, der verdient, aber aufgrund des Spielverlaufs in der Schlussphase auch glücklich gewesen wäre. Schließlich lag der Aufstiegsaspirant noch in der 89. Minute in Rückstand. Doch so blieb für die Hamburger nach den Niederlagen in Elversberg und Osnabrück wieder nur eine Enttäuschung bei einem Liganeuling.
Trotzdem war HSV-Trainer Tim Walter zufrieden mit seinem Team: "Sie haben das heute wirklich gut gemacht. Wir haben das gesehen, was wir machen wollten." Auch Sportvorstand Jonas Boldt fand "unseren Auftritt eigentlich ziemlich gut".
Wiesbadens Defensivtaktik geht auf
Wiesbaden igelte sich mit einer Fünfer- bis Siebenerkette am eigenen Strafraum ein und wartete, was der HSV offensiv zu bieten hatte: Wenig, lautete das Fazit für die erste Hälfte. Die Walter-Elf war zwar fast ununterbrochen in Ballbesitz, spielte aber zu langsam und ohne Ideen.
Für Torgefahr sorgte vor allem Benes mit Schüssen aus der Distanz. Sein erster guter Versuch wäre von Martin Angha beinahe ins eigene Tor abgefälscht worden (32.). Drei Minuten später traf der Hamburger Topscorer mit einem 19-Meter-Knaller die Latte. Kurz vor der Pause zwang Ignace van der Brempt mit einem Flachschuss Wehens Keeper Florian Stritzel zu seiner bis dahin besten (weil einzigen) Parade.
"Wir brauchen mehr Konsequenz. Wir haben viele Torschüsse, müssen aber mehr das Tor treffen", bemängelte Walter.
Auch HSV-Schlussmann Daniel Heuer Fernandes musste genau einmal richtig eingreifen, als er einen verunglückten Klärungsversuch von Guilherme Ramos entschärfte (10.).
Reis vergibt die große Chance
Die Hessen konnten zufrieden sein mit dem Spielverlauf und änderten deshalb auch nichts an ihrer defensiven Grundausrichtung, die weiterhin funktionierte, weil sie sehr aufmerksam und zweikampfstark waren.
Doch plötzlich tat sich im Zentrum eine Lücke auf und Ludovit Reis kam zur bislang besten Chance der Partie. Der Niederländer schoss den Ball aber unbedrängt am Tor vorbei (65.).
Es blieb ein Geduldsspiel für den HSV, der aber nach wie vor zu wenig Inspiration in seinen Offensivaktionen hatte. Wieder war es Benes, der es aus der Distanz versuchte - Stritzel lenkte den Ball um den Pfosten (77.).
Benes schießt Elfmeter an die Latte
Und dann wurde es bitter für die Hamburger: Heuer Fernandes ließ einen Kopfball von Aleksandar Vukotic nach vorne prallen. Der Wiesbadener setzte nach und markierte das vollkommen überraschende 1:0 (81.).
Die Hamburger rannten nun wild an, wollten irgendwie zumindest noch einen Punkt retten. Dies gelang, weil Miro Muheim mit einem platzierten Schuss aus der Distanz Stritzel keine Chance ließ (89.).
Doch damit nicht genug. In der letzten Sekunde der Nachspielzeit gab es Elfmeter für den HSV: Kianz Froese übersah bei einem Klärungsversuch Immanuel Pherai und traf den HSV-Neuzugang. Deutlicher kann ein Foulspiel kaum sein. Benes trat an und donnerte den Ball an die Latte - ein irgendwie passender Abschluss für diesen Nachmittag.