Bremens Marco Friedl (l.) und Torhüter Jiri Pavlenka sind enttäuscht, während Augsburgs Torschütze Dion Beljo (3.v.r.) und seine Mitspieler einen Treffer bejubeln. © IMAGO / Eibner
Bremens Marco Friedl (l.) und Torhüter Jiri Pavlenka sind enttäuscht, während Augsburgs Torschütze Dion Beljo (3.v.r.) und seine Mitspieler einen Treffer bejubeln. © IMAGO / Eibner
Bremens Marco Friedl (l.) und Torhüter Jiri Pavlenka sind enttäuscht, während Augsburgs Torschütze Dion Beljo (3.v.r.) und seine Mitspieler einen Treffer bejubeln. © IMAGO / Eibner
AUDIO: Werder Bremens Schmidt: "Haben den Gegner heute eingeladen" (1 Min)

Werder Bremen leistet sich in Augsburg zu viele Fehler

Stand: 04.03.2023 17:45 Uhr

Werder Bremen hat sein Auswärtsspiel beim FC Augsburg am Sonnabend knapp verloren. Bei den bayrischen Schwaben gab es für die Mannschaft von Trainer Ole Werner eine 1:2 (1:1)-Niederlage - weil sie defensiv total enttäuschte.

von Florian Neuhauss

Es war bereits die dritte Niederlage in den jüngsten vier Spielen. Die Qualifikation für den Europapokal - schon der siebte Platz könnte reichen - ist nach wie vor möglich. Mit solch einer Leistung sollten sich die Hanseaten aber nur darauf konzentrieren, schnell den Klassenerhalt perfekt zu machen. Der Abstand nach unten ist zwar nach wie vor beruhigend. Die Art und Weise der Niederlage in Augsburg dürfte Coach Werner aber noch ein bisschen beschäftigen. Werder erspielte sich zwar einige gute Chancen, die Abwehr zeigte allerdings kein Bundesliga-Niveau.

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"Wir haben eigentlich ein gutes Spiel gemacht, aber wir haben die Gegner zu Chancen eingeladen", sagte der enttäuschte Bremer Niklas Schmidt. Besonders beim entscheidenden Gegentreffer habe die Mannschaft "nicht gut ausgesehen". Kapitän Marco Friedl erklärte: "Wir haben den Beginn der zweiten Halbzeit verschlafen und uns heute selbst geschlagen."

Hälfte eins: Wildes Spiel ohne Verteidigung

Das Spiel hatte vom Anpfiff weg Fahrt aufgenommen. Niclas Füllkrug hatte schon in der dritten Minute das 1:0 für Werder auf dem Fuß, scheiterte aber an Rafal Gikiewicz. Auf der anderen Seite war nur drei Zeigerumdrehungen später auch Jiri Pavlenka gefordert. Der Tscheche streckte sich beim Schuss von Dion Drena Beljo aber vergeblich - 1:0 für die Hausherren, denen ein uninspirierter langer Ball gereicht hatte, um die Abwehr um Marco Friedl zu überwinden.

Doch auch der FCA war anscheinend ohne Abwehr angetreten. Schmidt stand kurz darauf nach einem Augsburger Fehlpass frei vor Gikiewicz, schoss aber vorbei (10.). Und noch mal nur sechs Minuten später musste Werders Jens Stage nur noch nicken, um den Ball zum 1:1 im leeren Tor unterzubringen. Nach Flanke von Leonardo Bittencourt behinderten sich Gikiewicz und Jeffrey Gouweleeuw gegenseitig, am langen Pfosten sagte Stage Danke.

Die defensiven Aussetzer auf beiden Seiten hatten ein Gutes: Das Spiel war sehr unterhaltsam. Die größte Chance auf den dritten Treffer hatte Augsburgs Ermedin Demirovic, der sich in den vorangegangenen Tagen noch den Aufstieg seines Heimatclubs HSV gewünscht hatte. Christian Groß patzte schwer und Demirovic lief frei auf Pavlenkas Tor zu, bekam den Ball aber nicht an diesem vorbei (38.). Auch Füllkrug hätte noch treffen können, scheiterte jedoch an Gikiewicz (42.).

Hälfte zwei: Augsburgs 2:1 folgt der Bruch im Spiel

Die folgende Pause unterbrach das Hin und Her für nicht einmal 16 Minuten. Denn schon mit dem ersten Angriff nach dem Seitenwechsel gingen die Augsburger wieder in Führung - und wieder sah die Bremer Defensive schlecht aus. Arne Maier traf schließlich vollkommen frei vor dem Tor - 2:1 (46.). Nur wenige Augenblicke später hätte Schmidt wieder ausgleichen können, verstolperte seine Chance jedoch.

Danach war ein Bruch im Spiel - und Werder fehlte der Zug zum Tor. Der angeschlagene Füllkrug, der sich kurz vor der Pause wehgetan hatte, und sein Sturmpartner Marvin Ducksch waren kaum zu sehen. Und das Geschehen wurde nun immer wieder durch Fouls unterbrochen. Besonders arg: Zwischen der 60. und 64. gab es gleich drei Gelbe Karten.

Werner versuchte, mit je einem Doppelwechsel in der 68. und elf Minuten später noch neuen Schwung in das Spiel seiner Grün-Weißen (diesmal in rosa und grün) zu bringen. Nur die Gastgeber machten in der zweiten Hälfte den besseren Eindruck, waren defensiv da und auch offensiver viel zielstrebiger. Allerdings verbuchten auch sie keine Großchance mehr - und so blieb es beim nicht unverdienten 2:1-Sieg des FCA vor den 30.660 Zuschauern.

Dieses Thema im Programm:

Die NDR 2 Bundesligashow | 04.03.2023 | 15:00 Uhr

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