Wegen Rekordstrafen: Hannover 96 droht Fans mit teureren Tickets
Hannover 96 hat sich in der vergangenen Saison einen zweifelhaften "Meistertitel" gesichert. Kein anderer Fußball-Zweitligist muss für das Fehlverhalten seiner Fans eine in der Summe so hohe Geldstrafe zahlen wie die Niedersachsen. Geht es so weiter, will der Club Konsequenzen ziehen.
In vielen Fällen kassierten die "Roten" Sanktionen für das unerlaubte Abbrennen von Pyrotechnik durch eigene Fans. Bußgelder in Höhe von 335.820 Euro stehen bereits fest - allein rund 150.000 Euro stammen aus den beiden Niedersachsenderbys gegen und in Braunschweig. Jetzt hat 96 erneut Post vom DFB bekommen - in den Bescheiden werden Vergehen bei den Rückrundenspielen in Fürth (16.800 Euro), Hamburg (108.200) und Düsseldorf (165.000) sanktioniert. Werden diese Strafen rechtskräftig, ergibt sich für Hannover ein Gesamtbetrag von 625.820 Euro.
Fast die Transfersumme für Halstenberg
Zur Einordnung: Das ist fünfmal so viel wie in der Saison davor und fast die Summe, für die sich Hannover die Rückkehr von Marcel Halstenberg leisten konnte (700.000 Euro an RB Leipzig). 96-Profichef Martin Kind hatte sich schon vor einem Jahr öffentlich über das Thema Verbandsstrafen geärgert: "Das kann so nicht weitergehen, bei aller Liebe für diesen Schwachsinn. Da würde ich für das Geld lieber einen Stürmer verpflichten, als das Geld an den DFB zu überweisen und ihn noch reicher zu machen."
"Unnötige und vorsätzlich verursachte Kosten"
"Das Geld, das durch diese unnötigen und vorsätzlich verursachten Kosten verloren geht, fehlt im Etat", hieß es nun am Montag in einer Mitteilung des Clubs. Und es hätte "in anderen Bereichen, beispielsweise im Rahmen des sozialen Engagements von Hannover 96, zugunsten der Mitarbeiter in der Verwaltung oder für weitere Investitionen in die Lizenzmannschaft genutzt werden können".
Tickets könnten teurer werden
Der Zweitligist kündigte Konsequenzen an, sollte es auch in dieser Saison beim Fan-Fehlverhalten und den entsprechenden DFB-Geldstrafen bleiben. In dieser Spielzeit sind die Ticketpreise nicht erhöht worden. Künftig, so heißt es, werden die "Verbandsstrafen in die Preisgestaltung einfließen. Auch weitere Maßnahmen sind denkbar."