VfL Wolfsburg gegen Paris: Mehr Energie und Seriosität gefordert
Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg kämpfen heute gegen Paris FC um den Einzug in die Gruppenphase der Champions League. Nach dem wilden 3:3 im Hinspiel ist eine klare Leistungssteigerung nötig, um das laut Trainer Tommy Stroot "Unverhandelbare" zu schaffen.
Rund viereinhalb Monate ist es her, dass die "Wölfinnen" im Finale von Eindhoven 2:0 führten und 45 Minuten vom Triumph in der "Königsklasse" entfernt waren. Barcelona aber schlug in der zweiten Hälfte gnadenlos zurück und gewann 3:2. Der Traum vom dritten Champions-League-Erfolg nach 2013 und 2014 platzte.
Wolfsburg gegen Paris: Klappt es mit der Champions League?
Heute (18.45 Uhr) haben die VfL-Frauen gegen Paris FC 90 Minuten Zeit, überhaupt die Gruppenphase des Wettbewerbs in dieser Saison zu erreichen. Es ist - weil es ein Duell mit Hin- und Rückspiel ist - gerade "Halbzeit", nachdem die phasenweise vogelwilde Partie am vergangenen Dienstag 3:3 endete. "Es wird ein heißer Tanz. Aber wenn wir ein Ding gut können, dann sind es Hin- und Rückspiele. Das haben wir immer wieder gezeigt", sagte Trainer Tommy Stroot vor der Partie.
Zwar liegen die Wolfsburgerinnen nicht hinten, doch der maue Hinspiel-Auftritt in der französischen Hauptstadt fühlte sich wie eine Niederlage an: zu lasch die Zweikampfführung, zu eklatant die individuellen Fehler, zu hoch das Tempodefizit gegen die schnellen Pariser Außenspielerinnen, zu mangelhaft die Absprachen und Übergabe gegen die steten Positionswechsel der Französinnen. "Es ist eine Qualität dieser Truppe, sich im richtigen Moment reinzuknien. Das ist die Aufgabe, die wir haben", sagte Stroot.
Es braucht eine Leistungssteigerung
"Ich bin extrem sauer. Weil viel, viel mehr drin gewesen wäre", wetterte Stürmerin Alexandra Popp nach der Partie. "Uns muss bewusst sein: Wir sind hier noch in der Quali. Das ist eigentlich noch nicht Champions League, wenn man es genau nimmt."
So war es - mal wieder - der Kapitänin und ihrer Kopfballstärke (sowie zwei Patzern der Pariser Torhüterin Chiamaka Nnadozie) zu verdanken, dass das Team mit einem blauen Auge und immerhin einem Remis zurück an den Mittellandkanal reisen konnte und heute keinen Rückstand wettmachen muss.
Gegen Leipzig mal wieder schwergetan
Und doch braucht es eine deutliche Leistungssteigerung im Vergleich zur ersten Begegnung, um in die Gruppenphase der "Königsklasse" einzuziehen. Die hatte Stroot vor der ersten Begegnung als "unverhandelbar" bezeichnet.
Dass der bisher ergebnistechnisch makellose Start in die Bundesliga mit vier Siegen aus vier Spielen durchaus trügerisch ist, zeigte sich zuletzt gegen Aufsteiger Leipzig. Beim 2:0 taten sich die "Wölfinnen" lange Zeit schwer, wirkten wie schon in anderen Partien in der Saison (Pokal in Potsdam, Auswärtsspiel in Frankfurt) zu Beginn nicht wirklich wach. Doch genau darauf wird es ankommen gegen die flinken und höchst variabel agierenden Französinnen.
Der Triple-Traum soll leben
In Endspiel von Eindhoven platzte im Juni die dritte Blase des Triple-Traums. Im heutigen Heimspiel geht es für den VfL darum, dass es in dieser Saison überhaupt einen Triple-Traum aus Meisterschaft, Pokal und Champions League gibt. Und keinen GAU, bevor die Saison so richtig gestartet ist.
Der VfL erwartet für die Partie 3.500 Fans. "Diese Zahl ist etwas Besonderes. Wir freuen uns extrem auf diese Kulisse", sagte Stroot: "Mit diesen Zuschauern im Rücken wollen wir uns unbedingt durchsetzen." Sollten die "Wölfinnen" die Gruppenphase erreichen: Die Auslosung findet am Freitag statt, los geht es Mitte November.