VfL Wolfsburg startet gegen Heidenheim: Kovac setzt auf Konkurrenzkampf
Der VfL Wolfsburg startet heute mit einem Heimspiel gegen den 1. FC Heidenheim in die neue Saison der Fußball-Bundesliga. Gegen den Aufsteiger hat Trainer Niko Kovac die Qual der Wahl - auf fast allen Positionen ist der VfL doppelt (und gut) besetzt.
Der Pokal-Gegner TuS Makkabi Berlin ist zwar nur in der Oberliga beheimatet, dennoch zeigte sich beim 6:0-Erfolg, was die Stärke des VfL in dieser Saison trotz der prominenten Abgänge von Felix Nmecha und Micky van de Ven ausmachen könnte: Eine große Variabilität und Flexibilität im Kader, die am Mittwoch durch die Verpflichtung des Kroaten Lovro Majer noch einmal erhöht wurde.
Dass Trainer Niko Kovac den Konkurrenzkampf im Kader anheizt und dabei wenig Rücksicht auf Ämter und Verdienste nehmen will, machte er in Berlin deutlich: Kapitän Maximilian Arnold saß zunächst nur auf der Bank und kam erst zur zweiten Hälfte in die Partie. "Bei Max habe ich das Gefühl, dass er noch ein bisschen Spritzigkeit braucht und deswegen haben wir uns heute nicht für ihn entschieden", begründete Kovac seine Entscheidung, stellte jedoch auch klar: "Aber das heißt ja nichts. Und er hat es dann ja auch gut gemacht."
Majer gegen Heidenheim wohl dabei
Auch wenn in Kovacs Wunschspieler Majer ein neuer Mann für das zentrale Mittelfeld geholt wurde, dürfte Arnold als defensiver Abräumer heute (15.30 Uhr, im NDR Livecenter) gegen Heidenheim wieder in der Startelf stehen.
Majer, der am Mittwoch erstmals am VfL-Training teilnahm, ist mehr für die Offensive eingeplant, soll dem Spiel der "Wölfe" mehr Kreativität verleihen. "Er wird uns im Mittelfeld einen großen Impact geben", sagte Kovac am Donnerstag und fügte hinzu: "Er ist am Ball sehr stark, hat gute Ideen und sieht Dinge, die nicht jeder sieht." Der VfL-Coach ließ durchblicken, dass Majer sein Debüt gegen Heidenheim geben wird: "Er hat mit Rennes die komplette Vorbereitung bestritten und genügend Minuten gesammelt, um am Wochenende auflaufen zu können."
Die Neuzugänge sind in guter Verfassung
Flexibel können (und müssen) die Wolfsburger auf den Ausfall von Angreifer Lukas Nmecha (Knieverletzung) reagieren. Jonas Wind könnte die Rolle im Sturmzentrum übernehmen, der Däne zeigte sich mit einem Treffer und zwei Torvorlagen gegen Makkabi Berlin in guter Form. Ebenso wie Neuzugang Tiago Tomas, der für Nmecha ins Spiel kam und anschließend als Flügelstürmer zwei Tore schoss und zwei weitere vorbereitete.
Überhaupt präsentierten sich die Neuen beim VfL in guter Verfassung: Rechtsverteidiger Joakim Maehle bekam einen Tag nach seiner Verpflichtung den Vorzug vor Nationalspieler Ridle Baku und bewältigte den Kaltstart souverän. Der Däne kann aber auch auf der linken Seite ("das macht für mich keinen Unterschied") spielen - und wird aller Voraussicht nach gegen Heidenheim dort Rogerio ersetzen, der aus Italien eine Rotsperre (für zwei Liga-Spiele) mitgebracht hat.
Eine gute Leistung boten auch Innenverteidiger Cedric Zesiger und Außenbahnspieler Vaclav Cerny, die sich mit Sebastiaan Bornauw und Patrick Wimmer spannende Duelle um die Spieltagskaderplätze liefern werden.
Duelle mit Heidenheim bislang nur im DFB-Pokal
Dreimal trafen Wolfsburg und Heidenheim bislang in Pflichtspielen aufeinander - jeweils im DFB-Pokal setzte sich der VfL dreimal durch. 2008 war der FCH noch Regionalligist, 2014 frisch in die 2. Liga aufgestiegen und 2016 etablierter Zweitligist. Während beim Team von der Ostalb stets Frank Schmidt auf der Trainerbank saß, hießen die Übungsleiter bei den "Wölfen" Felix Magath, Dieter Hecking und Valérien Ismaël.
Mögliche Aufstellungen:
VfL Wolfsburg: Casteels - Baku, Lacroix, Zesiger, Maehle - Arnold - Svanberg, Gerhardt - Cerny, Tiago Tomas - Wind
1. FC Heidenheim: Müller - Busch, Mainka, Siersleben, Föhrenbach - Maloney - Dinkci, Beck, Beste - Pieringer - Kleindienst