Champions League: VfL Wolfsburg verliert Hinspiel gegen FC Barcelona klar
Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg haben im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League eine Überraschung klar verpasst. Vor heimischem Publikum unterlagen die "Wölfinnen" dem FC Barcelona am Mittwochabend mit 1:4 (0:1). Es bräuchte nun ein großes Wunder für ein Weiterkommen.
Weitaus wahrscheinlicher ist, dass für Wolfsburg die Europapokal-Saison nach dem Rückspiel am 27. März (18.45 Uhr) zu Ende sein wird. Durch die klare Hinspiel-Niederlage sieht es zudem ganz danach aus, dass es für den VfL die erste titellose Saison seit 2012 geben wird. Im DFB-Pokal ist das Team von Trainer Tommy Stroot bereits ausgeschieden, und in der Bundesliga sind es nach der Niederlage gegen Bayern München schon sechs Punkte Rückstand auf den Spitzenreiter. München hatte bereits am Dienstag sein Viertelfinal-Hinspiel in der Champions League gegen Rekordsieger Olympique Lyon mit 0:2 verloren.
"Wir haben uns teilweise wie Hütchen gefühlt auf dem Platz." VfL-Profi Janina Minge
"Das Ergebnis ist extrem bitter und fühlt sich nicht so schön an", sagte die Wolfsburgerin Torschützin Janina Minge im Interview mit dem NDR. "Wir sind nur hinterhergerannt, haben es überhaupt nicht geschafft, Druck auf den Ball auszuüben."
Enttäuscht war auch VfL-Angreiferin Alexandra Popp: "Wir haben uns eine bessere Ausgangsposition erhofft. Man muss aber auch ganz klar über Barcelona sagen: Diese Qualität, den Unterschied, den sieht man einfach. Uns hat vielleicht etwas der Mut gefehlt. Im Rückspiel wollen wir möglichst ein besseres Gesicht zeigen."
Bereits 2023 hatte der VfL eine schmerzhafte Pleite (2:3) gegen das katalanische Starensemble verkraften müssen. Damals hatte der VfL im Finale in Eindhoven den Sieg gegen Barca nach einer 2:0-Führung noch aus der Hand gegeben.
VfL-Keeperin Borbe verhindert Rückstand
Die Niedersächsinnen machten es in der Anfangsviertelstunde gegen den klaren Favoriten noch recht gut. Zwar ließen die Katalaninnen sicher und zügig den Ball durch die eigenen Reihen rollen, doch die VfL-Frauen standen in der Defensive kompakt, wirkten wach. Bis auf einen hohen Ball der ehemaligen Wolfsburgerin Caroline Graham Hansen, den VfL-Torhüterin Anneke Borbe über die Latte lenkte (9.), ließen die Gastgeberinnen nichts zu.
Wolfsburgerin Dijkstra trifft ins eigene Tor
Barca erhöhte in der Folgezeit aber die Schlagzahl und bestimmte nun eindeutig die Partie. Gefährlich wurde der FCB immer wieder über die rechte Angriffsseite. In der 26. Minute ging von dort auch jener Angriff aus, der zur verdienten Führung der Gäste führte.
Graham Hansen schickte mit einem starken Steilpass ihre Mitspielerin Aitana Bonmati, die sofort flach zur Mitte auf die mitgelaufene Ewa Pajor ablegen wollte. Die Wolfsburgerin Caitlin Dijkstra versuchte, in höchster Not zu klären, doch sie lenkte bei ihrem Rettungsversuch die Kugel mit dem Knie ins eigene Tor.
Angesichts der klaren Kräfteverhältnisse durften sich die "Wölfinnen" glücklich schätzen, dass es bis zur Pause nicht noch deutlicher wurde. Barcelona hatte durch Graham Hansen (34.) und die flinke Polin Pajor (37.), die von 2015 bis 2024 das VfL-Trikot getragen hatte, zwei weitere exzellente Gelegenheiten. Das Stroot-Team kam dagegen in der ersten Hälfte zu keiner Torchance.
Wolfsburg kassiert Doppelschlag zum 0:3
Und dann missriet den Niedersächsinnen auch noch der Start in den zweiten Durchgang gänzlich. Im Anschluss an eine Ecke sorgte Irene Paredes zunächst für das 2:0 der Gäste (50.). Und nur drei Minuten später kam es ganz bitter für den VfL: Nachdem sich Joelle Wedemeyer und Sarai Linder gegenseitig angeschossen hatten, zog Bonmati auf und davon. Per Diagonalflanke bediente sie schließlich Salma Paralluelo, die den Ball mit der Schulter annahm und trocken abschloss. Minge fälschte den Schuss noch unhaltbar für Borbe ab - 0:3 nach nicht einmal einer Stunde.
Minge lässt Wolfsburg kurz hoffen
Barcelona hätte in der Folgezeit die Führung noch weiter ausbauen können. Doch statt einem 0:4 oder gar einem 0:5 hieß es unvermittelt 1:3 (79.). Lynn Wilms fand per Eckball den Kopf von Minge, und die köpfte freistehend herrlich ins linke obere Eck ein. Wolfsburg spielte danach deutlicher mutiger, doch zu einem weiteren Treffer reichte es nicht mehr.
Stattdessen kassierten die Niedersächsinnen noch einen weiteren Treffer. Sydney Schertenleib schoss kurz nach ihrer Einwechslung den Ball mit Effet per Unterlattenkontakt in den Winkel (88.). Beim 1:4 blieb es dann auch.
