VfL Osnabrück - SV Wehen Wiesbaden: Immer noch ein Spitzenspiel
Fußball-Drittligist VfL Osnabrück empfängt den Tabellendritten SV Wehen Wiesbaden. Mit einem Sieg - es wäre der achte in den jüngsten neun Spielen - wären die Niedersachsen mittendrin im Aufstiegsrennen zur Zweiten Liga.
Denn die Lage in der vordersten Tabellenregion der Dritten Liga gleicht einem Schneckenrennen. Hinter dem souveränen Spitzenreiter Elversberg, der schon 17 Zähler (!) Vorsprung auf den Relegationsplatz hat, ließen am vergangenen Wochenende nahezu alle Verfolger Punkte liegen. So auch die beiden Teams, die heute (14 Uhr, im NDR Livecenter) in Osnabrück aufeinandertreffen. Der siebtplatzierte VfL verlor gegen den Tabellenvorletzten Bayreuth nach 2:0-Führung noch mit 2:3, die Wiesbadener unterlagen Kellerkind Aue mit 1:2.
Weil auch Saarbrücken (Rang vier) und Dynamo Dresden (Rang sechs) patzten, ist das Duell an der Bremer Brücke nach wie vor ein Spitzenspiel. Mit einem Sieg - und entsprechenden Resultaten der Konkurrenz - kann das Team von Trainer Tobias Schweinsteiger auf Platz vier springen, was virtuell Relegationsrang drei wäre, weil der derzeit zweitplatzierte SC Freiburg II nicht aufstiegsberechtigt ist. Möglich allerdings auch, dass der VfL im Fall einer Niederlage einiges an Boden verliert.
VfL-Coach Schweinsteiger mit Selbstkritik
Schweinsteiger äußerte sich nach der Heimpleite, die Osnabrücks Serie von sieben Siegen in Folge beendete, bemerkenswert selbstkritisch - auch den nicht gegebenen Elfmeter für sein Team wollte er nicht als Ausrede gelten lassen: "Die Fehler, die ich gemacht habe, waren schwerwiegender als die des Schiedsrichters. Ich habe schlechte Entscheidungen getroffen. Vor dem Spiel, in der Halbzeit und während des Spiels. Das geht zu 100 Prozent auf meine Kappe."
Seine Umstellungen, Auswechslungen und die Ansprache seien schlecht gewesen, so der 40-Jährige: "Ich habe nicht den richtigen Ton getroffen. Deshalb haben wir das Spiel verloren. Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Die Jungs können gar nichts dafür."
Stürmer Engelhardt hat einen Lauf
Aus der vorherigen Siegesserie habe er ohnehin nicht abgeleitet, dass seine Mannschaft weiterhin gewinnen werde. Wichtig sei, dass die Leistungen der Spieler konstant gut gewesen waren, hob Schweinsteiger hervor. Beispielhaft dafür stehe Erik Engelhardt: Der 24-Jährige, der vor der Saison aus Cottbus zum VfL gekommen war, blieb in den ersten zwölf Spielen torlos, dann folgten neun Treffer in elf Spielen. In den jüngsten sechs Partien war der Angreifer sechs Mal erfolgreich. "Seit einigen Monaten ist er angekommen und zeigt, was für eine Qualtität er hat", so Schweinsteiger.
Der VfL-Coach stellte auch eine einfache Rechnung auf, die Osnabrück zumindest zur Relegation führen könnte: "Wir fahren grundsätzlich so, dass wir gegen die Gegner, gegen die wir in der Hinserie nicht perfekt gepunktet haben, mehr holen wollen." Das Hinspiel in Wiesbaden endete 1:1...
Mögliche Aufstellungen:
VfL Osnabrück: Kühn - O. Traoré, Gyamfi, Beermann, Kleinhansl - Köhler - Kunte, Tesche - Niemann, Engelhardt - Simakala
SV Wehen Wiesbaden: Lyska - Mockenhaupt, Carstens, Reinthaler - Goppel, Jacobsen, E. Taffertshofer, Mrowca - Wurtz, Hollerbach - Prtajin