VfL Osnabrück: Pokal-Aus gegen Köln als Mutmacher
Zur nächsten Pokal-Überraschung hat es nicht ganz gereicht. Und dennoch brachte die 1:3-Niederlage nach Verlängerung gegen den 1. FC Köln dem VfL Osnabrück viele positive Erkenntnisse. Das sah auch ein prominenter Beobachter so.
"Ich fand, Osnabrück hat eine gute Performance abgeliefert", sagte Sportschau-Experte Bastian Schweinsteiger. "Die Stimmung hier war super. Sie waren dran an der großen Überraschung", lobte der Weltmeister von 2014 den Fußball-Zweitligisten nach dem umkämpften Pokalduell an der Bremer Brücke.
Wirklich aufmuntern konnte er seinen Bruder Tobias, Trainer des VfL Osnabrück, mit diesen Worten am Montagabend im ersten Moment aber nicht. "Jeder weiß, dass mich Niederlagen nerven", sagte der Coach der Lila-Weißen. "Wir müssen schauen, dass wir zwei Halbzeiten gut Fußball spielen", sagte der Aufstiegscoach, der von den Fans im Stadion wie die Spieler trotzdem gefeiert wurde.
VfL-Lernkurve zeigt nach oben - Nürnberg kommt
Und mit etwas Abstand konnte auch der ältere der beiden Schweinsteiger-Brüder dem Auftritt der Niedersachsen Positives abgewinnen. "Dafür, dass wir neu zusammengewürfelt sind, war das schon ganz ordentlich", so der VfL-Coach. "Das ist ein Prozess, den wir am Sonntag fortsetzen wollen."
Dann (13.30 Uhr, im NDR Livecenter) kommt der 1. FC Nürnberg nach Osnabrück und mit der Unterstützung der fantastischen Anhänger soll der erste Sieg der Saison gelingen.
Zum Auftakt hatte der VfL beim 2:3 gegen den Karlsruher SC noch große Schwächen offenbart. Eine Woche später zeigte die Lernkurve beim 1:1 in Paderborn bereits nach oben. Und gegen den 1. FC Köln agierte der Zweitliga-Neuling 120 Minuten lang sogar weitgehend auf Augenhöhe. Am Ende wurde den Osnabrückern ein früher Doppelschlag des Favoriten zu Beginn der Verlängerung zum Verhängnis.
Kader scheint trotz Umbruch konkurrenzfähig
"Das war die beste Saisonleistung der Osnabrücker bislang", lobte auch Kölns Trainer Steffen Baumgart den unterlegenen Außenseiter. Tobias Schweinsteiger wollte ihm da nicht widersprechen. Dem 41-Jährigen scheint es gemeinsam mit Sportdirektor Amir Shapourzadeh wieder gelungen zu sein, mit bescheidenen finanziellen Mitteln einen konkurrenzfähigen Kader zusammenzustellen.
Im Sommer verabschiedete der VfL in Ba-Muaka Simakala (Holstein Kiel) und Omar Traoré (1. FC Heidenheim) zwei Profis, die großen Anteil am überraschenden Aufstieg hatten. Gegen Köln präsentierte sich dann aber eine Elf, die trotz des personellen Umbaus schon erstaunlich gut harmonierte und aufzeigte, dass sie im Kampf um den Verbleib in der 2. Liga bestehen kann. Zumal Shapourzadeh und Schweinsteiger noch etwas mehr als zwei Wochen Zeit haben, dem Kader noch mehr Qualität zuzuführen.