VfL Osnabrück: Bitteres Pokal-Aus nach Verlängerung gegen Köln
Dieses Mal kein Wunder an der Bremer Brücke: Fußball-Zweitligist VfL Osnabrück ist am Montag aus dem DFB-Pokal ausgeschieden. Die Niedersachsen unterlagen dem Bundesligisten 1. FC Köln 1:3 (1:1, 0:1) nach Verlängerung.
In dieser benötigte der FC nur drei Minuten, um alle Hoffnungen der aufopferungsvoll kämpfenden Niedersachsen auf eine weitere magische Pokal-Nacht in Osnabrück zunichte zu machen. Sargis Adamyan (93.) und Julian Chabot (96.) trafen für die Kölner. Der VfL kämpfte unermüdlich und hatte durch Lars Kehl noch eine gute Gelegenheit zum Anschluss (115.), am Ende aber zog der Erstligist in die zweite Pokalrunde ein.
Für das Team von Trainer Tobias Schweinsteiger eine ganz bittere Pille: Seine Mannschaft spielte über 120 Minuten stark, unterband diszipliniert das gefährliche Umschaltspiel der Rheinländer und hatte den Favoriten nach tollem Comeback lange am Rande einer Niederlage. "Ich kann den Jungs wenig vorwerfen", sagte der 41-Jährige im Sportschau-Interview. Der Coach nannte die zwei frühen Kölner Tore in der Verlängerung "brutale Wirkungstreffer", ärgerte sich, "dass wir zweimal schlecht verteidigen", sah aber auch, dass wir "phasenweise mit dem Ball gute Dinge gemacht haben".
Schmitz per Traumtor zur Kölner Führung
Die Kölner versuchten ihrer Favoritenrolle vom Start weg gerecht zu werden und die euphorische Stimmung im Stadion an der Bremer Brücke zu dämpfen. Nach einer kurzen Abtastphase zu Beginn verzog Linksverteidiger Leart Paqarada - vor der Saison vom FC St. Pauli zum FC gewechselt - seinen Schuss (8.). Drei Minuten später verhinderte Philipp Kühn, der im Osnabrücker Tor den Vorzug vor Lennart Grill erhielt, gegen Davie Selkes Schuss aus spitzem Winkel den Rückstand.
Die Schweinsteiger-Elf hatte durch einen Kopfball von Bashkim Ajdini eine erste Halbchance (15.). Die Niedersachsen kamen besser ins Spiel, agierten jetzt auf Augenhöhe mit dem Bundesligisten und wären durch Charalambos Makridis' Freistoß beinahe in Führung gegangen. Marvin Schwäbe im Kölner Tor parierte glänzend (23.).
In der Folge zogen die Rheinländer das Spiel aber wieder auf ihre Seite: Erst hielt Kühn mit einem tollen Reflex gegen Selke (29.), dann hatte Osnabrück Glück, dass Eric Martels Schuss am Außenpfosten landete (33.). Kurz vor der Pause die Kölner Führung: Der vom VfL Wolfsburg ausgeliehene Luca Waldschmidt setzte sich auf der linken Seite durch und über Denis Huseinbasic landete der Ball bei Rechtsverteidiger Benno Schmitz, der aus rund 20 Metern traumhaft in den Winkel traf (43.).
Makridis bringt Osnabrück zurück
Die Niedersachsen starteten - unablässig vom eigenen Anhang angepeitscht - mutig in den zweiten Durchgang, zeigten sich spiel- und kombinationsfreudig, bekamen ihre Angriffe aber nicht zu Ende gespielt. Und so brauchte es einen kapitalen Kölner Blackout, um zum Ausgleich zu kommen. Lukas Kunze setzte nach einer abgefangenen Flanke stark nach und wurde von Waldschmidt plump gefällt. Schwäbe hielt Makridis' schwach getretenen Strafstoß, den Nachschuss versenkte der Deutsch-Grieche aber artistisch (73.).
Der VfL blieb dran: In der 82. Minute kam erst Erik Engelhardt nicht ganz an den Ball, dann parierte Schwäbe stark gegen Florian Kleinhansl, der einen Schuss auf die kurze Ecke gezogen hatte. Ein Treffer wollte nicht mehr gelingen und so ging es in die Verlängerung, in der Adamyan und Chabot das Osnabrücker Aus besiegelten.