DFB-Pokal: VfB Lübeck scheidet trotz starker Leistung aus
Die Überraschung an der Lohmühle ist ausgeblieben: Fußball-Drittligist VfB Lübeck hat am Montagabend in der ersten Runde des DFB-Pokals trotz eines guten Auftritts mit 1:4 (1:1) gegen den Bundesligisten TSG Hoffenheim verloren.
Vor 8.100 Zuschauern an der Lübecker Lohmühle war der Underdog durch einen verwandelten Foulelfmeter von Tarik Gözüsirin (35.) in Führung gegangen. Andrej Kramaric mit zwei Treffern (42., 60./Handelfmeter), Marius Bülter (69.) und Julian Justvan (75.) drehten dann die Partie im zweiten Durchgang in einen klaren Sieg.
"Ich bin stolz auf die Mannschaft. Wir haben das Ding hier über eine Stunde lang offen gehalten. Aber am Ende hat es leider nicht gereicht", sagte Lübecks Coach Lukas Pfeiffer nach der Partie und ergänzte: "Klar nervt es zu verlieren. Das muss man auch erst einmal sacken lassen. Aber der Auftritt macht auch Lust auf mehr. Wir haben uns gut verkauft und hoffentlich ein paar Zuschauer begeistert, auch in den nächsten Wochen ins Stadion zu kommen."
Lübeck und Hoffenheim mit vielen Chancen
Das Spiel an der Lohmühle brauchte keine Anlaufphase. Eine Flanke von Mirko Boland fälschte TSG-Verteidiger John Anthony Brooks ab, der Ball klatschte auf die Latte (3.). Auf der Gegenseite setzte der Ex-Wolfsburger Wout Weghorst einen Kopfball knapp über das VfB-Tor (7.). In der 10. und 11. Minute parierte Lübecks Torwart-Neuzugang Philipp Klewin zwei Schüsse von Krmaric.
Hoffenheim setzte sich Mitte des ersten Abschnitts in der Hälfte des Teams von Trainer Pfeiffer fest - und kam zu weiteren Chancen: Klewin entschärfte einen verdeckten Schuss von Florian Grillitsch aus rund 20 Metern mit einem Blitz-Reflex (23.). Eine Minute später klärte er aus kurzer Distanz gegen Weghorst.
VfB durch schmeichelhaften Elfmeter vorne
Mit hohem Tempo ging es weiter. Nun waren die Lübecker wieder am Zug - und zweimal ganz nah dran an der Führung: Jannik Löhden köpfte in der 28. Minute knapp am Gästetor vorbei, eine Minute später scheiterte Mats Facklam per Kopf nach scharfer Flanke von Manuel Farrona Pulido an der Latte.
In der 35. Minute dann die Führung für den VfB: Gözüsirin verwandelte einen äußerst schmeichelhaften Foulelfmeter. Flügelstürmer Robin Velasco hatte gegen Hoffenheims Kevin Vogt eingefädelt, Schiedsrichter Florian Lechner sofort auf den Punkt gezeigt. Einen Videobeweis gibt es in der ersten Runde des DFB-Pokals nicht. Der Bundesligist musste sich kurz schütteln, kam durch Krmaric nach schöner Einzelleistung aber noch vor der Pause zum Ausgleich (42.) - der Schlusspunkt einer kurzweiligen ersten Hälfte.
Krmaric bringt TSG in Führung, Bülter baut sie aus
Dem atemlosen ersten Durchgang folgte zunächst ein gemächlicherer Start in Abschnitt zwei, nach knapp zehn Minuten nahm die Partie aber wieder Fahrt auf: Farrona Pulido fing einen Pass von Vogt ab, scheiterte aber an TSG-Keeper Oliver Baumann (54.). Sechs Minuten später geriet der VfB in Rückstand: Krmaric verwandelte einen Handelfmeter zum 2:1 für den Bundesligisten. So schmeichelhaft der eigene Strafstoß in Hälfte eins war, so unglücklich die Entstehung für die Lübecker nun auf der anderen Seite: Außenverteidiger Leon Sommer bekam eine Flanke von Hoffenheims Stürmer Bülter im Wegdrehen an die Hand.
Der Rückstand zeigte Wirkung: Die Pfeiffer-Elf mühte sich nach Kräften, die Sinsheimer spielten nun aber äußerst abgeklärt und erhöhten durch Treffer von Bülter in der 69. und Justvan in der 75. Minute. Das Ende aller Lübecker Hoffnungen auf eine Sensation.