VfB Oldenburg punktet überraschend beim MSV Duisburg
Die Drittliga-Fußballer des VfB Oldenburg haben die Siegesserie des MSV Duisburg gestoppt. Der Aufsteiger schaffte am Montagabend ein 1:1 bei den "Zebras", die ihre drei vorigen Partien gewonnen hatten.
Und das Remis kam keineswegs glücklich zustande. Das Team von Coach Dario Fossi zeigte erneut einen sehr mutigen Auftritt und ging durch Kamer Krasniqi sogar in Führung (47.). Benjamin Girth verhinderte mit seinem Ausgleichstreffer (72.) einen Gäste-Erfolg, der durchaus im Bereich des Möglichen lag. Einen bitteren Beigeschmack hatte die Reise in den "Pott" aber für die Niedersachsen: Der am Sonntag verpflichtete Routinier Christopher Buchtmann musste bei seinem Debüt für die Norddeutschen nur rund 20 Minuten nach seiner Einwechslung das Feld mit einer Schienbeinverletzung wieder verlassen.
Oldenburg mit guten Chancen
Der VfB agierte im ersten Abschnitt aus einer sicheren Deckung heraus, war bemüht, insbesondere die Räume im Zentrum eng zu machen und zu Umschaltmomenten zu kommen. Oldenburgs sehr diszipliniertes und aggressives Defensivverhalten war so gar nicht nach dem Gusto der spielstarken Meidericher. Sie hatten bis in die Schlussphase der ersten Hälfte große Probleme, ihre Angriffe zu Ende zu spielen.
Die Gäste waren zunächst sogar das gefährlichere Team. Manfred Starke scheiterte je einmal per Kopf und Fuß (8., 33.) an Duisburgs torgefährlichem Torsteher Vincent Müller, der zuletzt bekanntermaßen bei der Duisburger Dienstreise nach Meppen per Freistoß aus rund 80 Metern erfolgreich gewesen war. In der heimischen Schauinsland-Reisen-Arena trat der 22-Jährige an diesem schönen Sommerabend nicht als Kunstschütze in Erscheinung.
Badjie vergibt kläglich, Steurer rettet heroisch
Selbiges traf - aus Oldenburger Sicht leider - auch auf Kebba Badjie zu. Dabei hätte der Linksaußen bei seiner großen Gelegenheit in der 30. Minute gar nicht zaubern müssen, um das 1:0 zu erzielen. Ein platzierter Schuss hätte wohl gereicht. Hinaus kam jedoch nur ein Kullerball neben das Torgestänge. Apropos Torgestänge: Dieses traf auf der Gegenseite Marvin Ajani nach dem bis dahin besten MSV-Angriff (42.). Kurz darauf verschrieb Duisburgs Kapitän Moritz Stoppelkamp dem Oldenburger Verteidiger Oliver Steurer ein Päckchen Kopfschmerztabletten. Denn den harten Schuss des Routiniers lenkte der Abwehrspieler mit seinem Schädel über das Gehäuse (44.).
Für diese heroische Rettungstat dürfte der 27-Jährige wohl auch die eine oder andere WhatsApp-Nachricht aus dem Duisburger Team bekommen. Schließlich wechselte er im Sommer von den "Zebras" zum VfB.
Ex-"Löwe" Girth rettet "Zebras" einen Punkt
Ebenfalls erst seit dieser Saison empfängt Krasniqi sein Gehalt vom niedersächsischen Traditionsclub. Der Drittliga-erfahrene Mittelfeldmann war vom Regionalligisten BSV Rehden zu den Huntestädtern gekommen und stellte in Duisburg einmal mehr seinen großen Wert für den Liga-Novizen unter Beweis. Eine Kopfballvorlage von Max Wegner pflückte der 26-Jährige gefühlvoll aus der Luft und überwand Müller mit einem Rechtschuss ins lange Eck zum 1:0. Zehn Minuten später hätte Badjie erhöhen können. Aber erneut versagten dem 23-Jährige die Nerven - Müller rettete.
Und der MSV? Die Hausherren waren sichtlich geschockt und zunächst nicht imstande, konstruktive Angriffe zu initiieren. Aber die Elf von Coach Torsten Ziegner lief weiter unermüdlich an. Und der just von der Braunschweiger Eintracht verpflichtete Girth belohnte die Meidericher Mühen bei seinem Drittliga-Debüt für seinen neuen Club mit dem Ausgleich. Das 1:1 war bereits gleichbedeutend mit dem Endstand - und dieser war leistungsgerecht.