St. Pauli gegen Fürth: Toiletten wieder heil, Hürzeler auf Rekordjagd
Der FC St. Pauli ist mit zuletzt sechs Siegen in Folge die Mannschaft der Stunde in der zweiten Fußball-Bundesliga. Im heutigen Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth soll der siebte Streich folgen. Es wäre ein Rekord für die Kiezkicker.
"Wir freuen uns, dass wir unseren Gästen wieder heile Toiletten zur Verfügung stellen können", sagte Club-Sprecher Patrick Gensing am Donnerstag. Die etwas kuriose Einleitung der Presserunde ließ St. Paulis Coach Fabian Hürzeler ein Lächeln übers Gesicht huschen, das aber schnell wieder verschwand.
Zu ernst ist der Hintergrund angesichts der immer noch präsenten Vorfälle vor zwei Wochen, als Hansa-Fans unter anderem die Toiletten im Gästebereich des Millerntorstadions zerstört und anschließend mit Keramikteilen als Wurfgeschossen einen Ordner verletzt hatten.
Hürzeler: Fürth wird "eine große Herausforderung"
Die rund 1.000 erwarteten Fans aus Fürth dürfen sich jedenfalls über neue Sanitäreinrichtungen freuen und Hürzelers Augenmerk liegt ohnehin darauf, der Spielvereinigung sportlich beizukommen.
"Fürth presst aggressiv und sehr gut. Nach Ballgewinnen schalten sie unheimlich gut um. Da gilt es, Lösungen zu finden. Es wird wieder eine große Herausforderung für uns", sagte der 30-Jährige, der heute (13 Uhr, im NDR Livecenter) personell bis auf die weiter angeschlagenen David Nemeth und Etienne Amenyido aus dem Vollen schöpfen kann.
Die vergangenen sechs Aufgaben hat der Nachfolger von Timo Schultz mit seinem Team sehr gut gemeistert. So gut, dass der Blick vieler St.-Pauli-Fans in der Tabelle wohl nach oben schweift. Geht da noch was in Richtung Aufstieg für den Tabellensiebten, obwohl das Führungs-Trio mit Darmstadt, dem HSV und Heidenheim schon recht weit enteilt ist?
Hürzelers Kiezkicker auf Rekordjagd
"Das ist jetzt wieder ein Floskel, die von mir kommt. Aber ich schaue von Spiel zu Spiel", sagte Hürzeler, der natürlich einen Sieg gegen Fürth einfahren will. "Was danach passiert, passiert danach und ist Zukunftsmusik."
Sieben Siege in Folge gab es auf St. Pauli zuletzt in der Saison 1974/75. Auch wenn Hürzeler "kein Freund von Statistiken und Serien" ist, dürfte er mehr als schmunzeln, wenn er mit den Rekord einstellt.
Trauerflor und Schweigeminute
Vor dem Anpfiff wird der FC St. Pauli eine Schweigeminute für die Opfer des Amoklaufs am Donnerstagabend im Hamburger Stadtteil Alsterdorf abhalten. Zudem werden die Braun-Weißen mit einem Trauerflor auflaufen. Dies gab der Club am Freitag bekannt.
Mögliche Aufstellungen:
FC St. Pauli: Vasilj - Medic, Smith, Mets - Saliakas, Irvine, Hartel, Paqarada - Metcalfe, Daschner, Afolayan
SpVgg Greuther Fürth: Linde - Griesbeck, Jung, Haddadi - Asta, Christiansen, Raschl, John - Hrgota - Sieb, Ache