Schwartz vor Hansa-Debüt in Magdeburg: Kann er die "Kogge" retten?

Stand: 02.04.2023 10:12 Uhr

Alois Schwartz feiert heute mit dem Auswärtsspiel beim 1. FC Magdeburg sein Debüt als Trainer von Hansa Rostock. Der 56-Jährige setzt auf Disziplin, Teamgeist und Siegeswillen, um den Zweitliga-Klassenerhalt zu schaffen.

Neun Spiele, 810 Minuten. Das ist die Zeit, die Alois Schwartz bleibt, um die "Kogge" vor dem Untergang zu bewahren. Die ersten 90 Minuten hat der 56-Jährige heute (13.30 Uhr, im NDR Livecenter) in Magdeburg vor sich. Im engen Abstiegskampf zählen für den Tabellen-17. aus Mecklenburg eigentlich nur Siege.

Gegen Magdeburg wird das kein leichtes Unterfangen. "Wir wissen, dass wir auf eine Mannschaft treffen, die viel Ballbesitz hat. Wir müssen geduldig sein und kompakt stehen", sagte Schwartz, dessen Augenmerk allerdings mehr auf seinem Team liegt.

Van Drongelen wieder in der Startelf?

Abwehrchef Rick van Drongelen hat den Bänderriss, der ihn zu einer mehrwöchigen Pause gezwungen hatte, auskuriert und dürfte wieder zur Startelf gehören. Laut dem Hansa-Coach ist lediglich der Einsatz von Mittelfeldspieler Svante Ingelsson fraglich.

"Mir sind drei Bausteine wichtig: Disziplin, Teamgeist, Siegeswillen. Wenn das eine Mannschaft umsetzt - und das ist mir öfter gelungen - dann können wir später hier sitzen und ein Siegerbier trinken." Alois Schwartz

Nach der Freistellung von Aufstiegstrainer Jens Härtel und dem Intermezzo mit dem glücklosen Patrick Glöckner ist Schwartz schon der dritte Trainer der Mecklenburger in dieser Saison.

"Hoffe, ich kann die Saison positiv zu Ende bringen"

"Natürlich haben wir Arbeit vor uns, sonst hätte man mich nicht verpflichtet", sagte der Fußball-Lehrer, der am Dienstag seinen 56. Geburtstag feierte: "Wenn eine Mannschaft nicht die große Sicherheit ausstrahlt, muss man ein paar Hebel bewegen. Ich hoffe, ich kann meinen Erfahrungsschatz einbringen und die Saison am 28. Mai positiv zu Ende bringen."

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Hansa-Sportvorstand Martin Pieckenhagen (l.) mit Trainer Alois Schwartz © F.C. Hansa Rostock Foto: Toni Rohmann

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Als erste Rettungsmaßnahme hatte Schwartz in der Länderspielpause ein dreitägiges Trainingscamp in Malchow angesetzt. Im Kurort an der Mecklenburgischen Seenplatte "haben wir uns beschnuppert und viel miteinander gesprochen. Die Jungs haben unheimlich gut mitgezogen", lobte Schwartz. Auch beim abschließenden 16:0-Testspielsieg gegen Sechstligist FC Förderkader René Schneider sah Hansas neuer Trainer positive Ansätze: "Die Tore muss man erst mal herausspielen. Es geht nicht um die Höhe des Ergebnisses, sondern um die Art und Weise." 

Funktioniert "Retter" Schwartz in Rostock?

Schwartz gilt in der Branche als bodenständiger Fußball-Arbeiter: fleißig, ehrlich, pragmatisch. Der aus dem baden-württembergischen Nürtingen stammende Schwabe war als Bundesliga-Profi für die Stuttgarter Kickers und den MSV Duisburg aktiv. Als Trainer verdiente sich der fünffache Familienvater, der mit seiner Frau Jutta in Mannheim lebt, in Erfurt, Worms und Kaiserslautern erste Meriten. 

Seinem Ruf als Retter wurde Schwartz in der Saison 2012/13 gerecht, als er mit Rot-Weiß Erfurt den Klassenverbleib in der Dritten Liga feierte. Danach hielt er den SV Sandhausen drei Jahre in Serie in der Zweiten Liga. Den Karlsruher SC führte er 2019 aus den Niederungen der Dritten Liga zum Zweitliga-Aufstieg.

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"Es gibt im Fußball immer Phasen, in denen es nicht läuft. Diesen Ist-Zustand muss man annehmen, Erfolgserlebnisse schaffen und sich das Selbstvertrauen zurückholen", verriet der Trainer-Routinier sein Erfolgsgeheimnis. Die zweite Episode beim aktuellen Liga-Schlusslicht Sandhausen endete allerdings im Februar mit seiner Freistellung.

Roßbach: "Das kann gut werden"

Einer, der Schwartz aus dem Effeff kennt, ist Damian Roßbach. Hansas Abwehrchef war unter dem Schwaben in Sandhausen und Karlsruhe aktiv. Jetzt folgte das Wiedersehen in Rostock. "Ich habe ihm viel zu verdanken. Als ich ein unbeschriebenes Blatt war, hat er mir vertraut und auf mich gesetzt. Ich weiß, was er will", sagte der 30-Jährige der "Ostsee-Zeitung".

Roßbach ist überzeugt, dass Schwartz der Richtige ist, um den drohenden Abstieg abzuwenden: "Wenn wir uns an das halten, was der Trainer sagt, dann kann das gut werden - mit uns, gemeinsam, als Einheit."

Mögliche Aufstellungen:

Magdeburg: Reimann - Bockhorn, Heber, Lawrence, El Hankouri - Gnaka, Elfadli - Krempicki - Ceka, Kwarteng, Atik
Hansa Rostock: Kolke - Neidhart, Malone, van Drongelen, Roßbach - Dressel, Fröde - Pröger, Ingelsson, K. Schumacher - Verhoek

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Dieses Thema im Programm:

Sportclub | 02.04.2023 | 22:50 Uhr

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