Positiver Dopingtest bei HSV-Verteidiger Vuskovic
Mario Vuskovic vom Fußball-Zweitligisten Hamburger SV steht unter Dopingverdacht. Beim 20 Jahre alten Kroaten wurde bei einer Trainingskontrolle EPO festgestellt. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die Staatsanwaltschaft Hamburg ermitteln.
Nach Angaben des DFB hat die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) bei Vuskovic die Substanz Erythropoetin (EPO) festgestellt. Nach NDR Informationen stammt die positive Probe vom 16. September. Seither hat der HSV mit Vuskovic, der das Recht auf Öffnung einer B-Probe wahrgenommen hat, acht Zweitliga-Spiele und eine Begegnung im DFB-Pokal bestritten.
Der Kontrollausschuss hat gemäß den DFB-Anti-Doping-Richtlinien ein Verfahren gegen den Verteidiger eingeleitet und ihn zu einer Stellungnahme aufgefordert. Vorläufig ist der Profi gesperrt. Sollte ihm absichtliches Doping nachgewiesen werden, könnte dies laut Rechts- und Verfahrensordnung des DFB zu einer Sperre von bis zu vier Jahren führen. Eine Sprecherin der Nationale Anti-Doping Agentur erklärte, dass EPO-Mittel in der Regel nicht unwissend oder unabsichtlich eingenommen werden.
Die Hamburger Staatsanwaltschaft bestätigte Ermittlungen wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Anti-Doping-Gesetz, nannte aber keine Namen. Sollte sich das Vergehen bestätigen, droht dem U21-Auswahlspieler auch ein Verfahren vor einem ordentlichen Gericht.
Vuskovic fehlt beim Sieg gegen Sandhausen
Vuskovic hatte beim 4:2-Sieg der Hamburger gegen den SV Sandhausen erstmals in dieser Saison nicht in der Startelf gestanden - "aus privaten Gründen", hatte der HSV zunächst mitgeteilt. Am Samstagabend äußerte sich der Zweitligist dann zu den Ermittlungen.
"Wir können die Ermittlungen - von denen wir kürzlich überrascht wurden - gegen unseren Spieler Mario Vuskovic bestätigen. Da uns bislang sehr wenige Details des Ermittlungsstandes bekannt sind, können wir uns zum jetzigen Zeitpunkt nicht detaillierter äußern", so der HSV, der Vuskovic vorerst aus dem Trainingsbetrieb herausgenommen hat. Auch auf die USA-Reise, die der Club Sonntag angetreten hat, hat der HSV Vuskovic nicht mitgenommen.
Weiter teilte der Club mit: "Wir unterstützen Mario Vuskovic und die zuständigen Behörden bei der Aufklärung und stehen parallel dazu im engen Austausch mit der DFL und dem DFB."
Einen Punktabzug muss der HSV indes nicht fürchten. Laut Statuten gibt es für ein Team erst dann Konsequenzen, wenn mehr als zwei gedopte Spieler bei den Partien auf dem Platz standen, oder wenn dem Club eine Mitschuld nachgewiesen werden kann.