Nordduell in Hamburg: Meistert HSV-Coach Polzin auch die Aufgabe Hannover 96?
Die Toppartie des 20. Spieltages in der 2. Fußball-Bundesliga steigt am Sonntag im Volksparkstadion. Spitzenreiter HSV empfängt dann den Nordrivalen Hannover 96. HSV-Trainer Merlin Polzin plagen Verletzungssorgen in der Offensive.
In Pflichtspielen ungeschlagen sind beide Teams seit ihrem Trainerwechsel vor nicht allzu langer Zeit. Doch wenn der HSV am Sonntag (13.30 Uhr, im Livecenter bei NDR.de) Hannover 96 zum Zweitliga-Nordduell empfängt, gehen die Hamburger mit weitaus mehr Rückenwind in die Topbegegnung.
Die Bilanz von HSV-Coach Merlin Polzin, der Ende November auf den entlassenen Steffen Baumgart zunächst interimsmäßig und dann als Dauerlösung folgte, kann sich hervorragend sehen lassen.
HSV erklimmt unter Polzin die Spitzenposition
Von den sechs Zweitliga-Partien unter dem 34-Jährigen gewann Hamburg vier, zwei Partien endeten remis. Die Ausbeute von 14 Punkten bei 15:6 Toren hat dafür gesorgt, dass der HSV in jener Zeit vom achten auf den ersten Rang geklettert ist und somit als Spitzenreiter in den 20. Spieltag geht. Unter anderem gelangen den Hansestädtern Erfolge bei den Aufstiegskonkurrenten Karlsruher SC (3:1) und gegen den 1. FC Köln (1:0) sowie zuletzt bei Hertha BSC (3:2).
Breitenreiter-Start in Hannover etwas holprig
Beim jetzigen Gegner ist André Breitenreiter, der mit seiner Familie in Hannover lebt und mit 96 im Jahr 2017 den Aufstieg in die Bundesliga geschafft hatte, seit Anfang des Jahres erneut Trainer der "Roten".
Der 51-Jährige hat zwar aus seinen ersten beiden Zweitligaspielen vier Zähler eingesammelt, damit liegt er aber sicherlich hinter den Erwartungen zurück. Beim Schlusslicht SSV Jahn Regensburg reichte es mit einiger Mühe zu einem 1:0 und am vergangenen Wochenende kamen die Niedersachsen zu Hause gegen Abstiegskandidat Preußen Münster nicht über ein 2:2 hinaus.
"Es geht darum, den Glauben zu entwickeln." 96-Trainer André Breitenreiter
Breitenreiter ließ sich durch das magere Ergebnis gegen die Preußen nicht sonderlich beeindrucken. "Es geht darum, den Glauben zu entwickeln, dass wir eine gute Rolle um den Aufstieg mitspielen können. Diese Überzeugung habe ich, und die versuche ich vorzuleben. Und ich spüre immer mehr, dass diese Überzeugung auch in der Mannschaft reift", hatte Breitenreiter dem NDR nach dem Heimspiel gegen Münster gesagt.
HSV mit Verletzungssorgen in der Offensive
Drei Punkte liegen die Hannoveraner in der Tabelle hinter dem HSV zurück. So schön für dessen Coach Polzin auch die kommenden Wochen sportlich gewesen sind, so ist er doch vor dem Duell mit 96 bei weitem nicht frei von Sorgen - Verletzungspech in der Offensivabteilung hat dafür gesorgt. Nachdem schon Stürmer Robert Glatzel im vergangenen Oktober einen Sehnenabriss im Hüftbereich erlitten hatte, fallen nun auch noch Davie Selke und Außenbahnspieler Bakery Jatta aus.
Erster Einsatz für Jatta-Ersatz Mebude?
Selke hatte in der Partie bei Hertha BSC eine Jochbogenfraktur erlitten und musste ausgewechselt werden. Jatta hatte sich zuvor im Training einen Syndesmosebandriss im Sprunggelenk zugezogen. Ersatz für Jatta ist bereits gefunden: Der HSV verpflichtete am Mittwoch Adedire Mebude vom belgischen Erstligisten KVC Westerlo.
Der schottische U21-Nationalspieler wird gegen 96 vermutlich auf der Ersatzbank Platz nehmen, die Offensive werden dann wohl Emir Sahiti, Ransford Königsdörffer und Jean-Luc Dompé bilden.
Auch Mittelfeldspieler Immanuel Pherai plagen weiterhin muskuläre Probleme. Zudem ist Verteidiger Miro Muheim aufgrund seiner fünften Gelben Karte gesperrt.
Mögliche Aufstellungen:
Hamburger SV: Heuer Fernandes - Hefti, Hadzikadunic, Elfadli, Mikelbrencis - Meffert - Karabec, Richter - Sahiti, Königsdörffer, Dompé
Hannover 96: Zieler - Neumann, Tomiak, Halstenberg - Muroya, Kunze, Wdowik - Leopold, Rochelt - Voglsammer, Tresoldi