Königsdörffer schießt den HSV gegen Köln auf Platz 1
Der HSV hat das Topspiel in der 2. Fußball-Bundesliga gegen den 1. FC Köln gewonnen. Joker Ransford Königsdörffer schoss die Hamburger am Samstagabend zum 1:0 (0:0)-Sieg und damit zumindest vorübergehend an die Tabellenspitze.
Der Heimsieg im Volksparkstadion war knapp, aber verdient. Von zwei nicht vollständig überzeugenden Teams waren die Hausherren das bessere. Dazu passte auch die Entstehung des Siegtreffers: Königsdörffer scheiterte mit einem Elfmeter in der Schlussphase im ersten Anlauf, erzielte aber im Nachsetzen den entscheidenden Treffer. Merlin Polzin bleibt damit als HSV-Cheftrainer weiter ungeschlagen.
"Merlin hat uns mit seinem Team sehr gut auf den Gegner eingestellt", sagte HSV-Stürmer Marco Richter, der den Elfmeter herausgeholt hatte. "Köln steht nicht umsonst so weit oben. Aber man hat von der ersten Sekunde an gesehen, dass wir als Sieger vom Platz gehen wollen. Und darauf wird es die ganze Saison noch ankommen."
Ob der HSV wirklich in der Tabelle erstmals seit September 2023 nach dem Spieltag vorne bleibt, entscheidet sich am Sonntag, wenn der Karlsruher SC beim 1. FC Nürnberg antritt. Die Nordbadener müssen ihr Spiel allerdings gewinnen, um wieder vorbeizuziehen.
Offenbar Überfall von HSV-Hooligans auf Köln-Fans
Ihren Besuch in Hamburg werden einige Köln-Fans aber nicht nur wegen der Niederlage in ganz schlechter Erinnerung behalten. Beim Bummel über den Kiez wurden sie von Vermummten angegriffen - offenbar HSV-Hooligans. Mindestens zwei Menschen wurden dabei verletzt.
HSV besser, aber nicht genau genug
Beim Topspiel war von Beginn an Feuer drin gewesen. Leider nahmen es einige Fans zu wörtlich und sorgten schnell mit dem Abbrennen von Pyrotechnik für eine Unterbrechung. Dem Spiel schadete dies - trotz Temperaturen unter dem Gefrierpunkt - allerdings nicht. Sobald der Ball wieder rollte, sorgten die Akteure auf dem Platz für ein unterhaltsames Spiel.
Es ging hin und her - mit Vorteilen für den HSV. Allerdings fehlte auf beiden Seiten immer wieder die letzte Genauigkeit. Mehr als je eine Gelbe Karte gab es deshalb in der ersten halben Stunde nicht zu verzeichnen.
Bis zur 44. Minute mussten die Zuschauer auf die erste Großchance warten, die aber hatte es in sich. Sehenswert spielten sich die Gastgeber über links und vier Stationen in den Strafraum. Dort kam Jean-Luc Dompé frei zum Abschluss, scheiterte mit seinem Schlenzer aufs lange Eck aber an Torhüter Marvin Schwäbe.
Kölns Schwäbe lässt sich nicht bezwingen
Köln tat nach dem Seitenwechsel mehr nach vorne. Die beste Gelegenheit hatte aber zunächst der HSV. Nach einer Ecke kam aus dem Gedränge Adam Karabec unmittelbar vor dem Tor zum Kopfball - doch Schwäbe riss noch die Hand hoch und parierte so stark (60.). Fünf Minuten später scheiterte auch Emir Sahiti am Kölner Keeper.
Joker Königsdörffer sticht im Nachsetzen
Schließlich war es der Elfmeter, der die Norddeutschen auf die Siegerstraße brachte. Kölns Max Finkgräfe trat Marco Richter im Strafraum auf den Fuß - und Königsdörffer schritt zur Tat. Der Strafstoß war zwar sehr schlecht geschossen, aber Schwäbe ließ den Ball genau vor die Füße des HSV-Jokers prallen und der traf im zweiten Anlauf zum 1:0 (78.).
Die Kölner warfen in der Folge alles nach vorn und waren dem Ausgleich tatsächlich nahe. Doch mit Glück - Marvin Obuz vergab seine Großchance schwach (89.) - und Geschick verteidigten die Hamburger ihren achten Saisonsieg. Das Volksparkstadion bleibt eine Festung: Seit dem 20. April (0:1 gegen Holstein Kiel) hat der HSV zu Hause nicht mehr verloren.