Kolke-Wahnsinn! Hansa Rostock siegt im Elfmeterschießen in Frankfurt
Fußball-Zweitligist Hansa Rostock steht in der zweiten Runde des DFB-Pokals. In einer dramatischen Partie setzte sich der FCH im Elfmeterschießen bei Regionalligist FSV Frankfurt mit 4:1 (1:1, 0:1) nach Elfmeterschießen durch. Markus Kolke avancierte zum Held.
Er hat es wieder getan: Der Torhüter, auch in den ersten beiden Ligaspielen bester Hansa-Akteur, hat der Kogge in Hessen den Sieg gesichert. Im Elfmeterschießen hielt der Keeper die ersten drei Strafstöße der Frankfurter und bescherte den Mecklenburgern den Einzug in die nächste Pokalrunde. Bereits beim irren 2:1-Comeback-Sieg gegen die SV Elversberg hatte Kolke einen Elfmeter gehalten. In Liga 2 und 3 sind es mittlerweile 20.
"Das hatte ich auch noch nicht, dass ich drei Elfmeter halte", sagte der 32-Jährige nach der Partie und gab zu, keinen besonderen Trick gehabt zu haben: "Es war viel Bauchgefühl und Glück." Kolke wusste das Spiel aber auch einzuordnen: "Wir haben uns sehr, sehr schwer getan in der ersten Halbzeit. Aber wir müssen das Positive mitnehmen: Wir sind eine Runde weiter und in dieser Saison immer noch ungeschlagen."
Hansa Rostock pennt nach einer Ecke, Frankfurt trifft
Die Rostocker benötigten gegen den forschen Regionalligisten knapp 20 Minuten, um erstmals gefährlich vor das Tor zu kommen: Sarpreet Singh lenkte eine Flanke von Nico Neidhart artistisch auf das kurze Eck, FSV-Keeper Justin Ospelt tauchte blitzschnell ab und parierte (19.). Acht Minuten später ging das Duell in Runde zwei, der Ausgang blieb derselbe: Ospelt hielt die scharfe Ecke Singhs artistisch.
Die Führung für die Mecklenburger schien nur noch eine Frage der Zeit, als die Frankfurter auf der anderen Seite nach einer Ecke zuschlugen: Malik McLemore nutzte eine kollektive Schlafmützigkeit der Hansa-Hintermannschaft und traf nach einer flachen Hereingabe im Nachschuss (29.). Sieben Minuten später rettete Kolke sein Team vor einem noch höheren Rückstand, als er einen Freistoß von Ahmed Azaouagh über die Latte lenkte.
Viele Chancen für den FCH, doch nur Güler trifft
Zu Beginn des zweiten Abschnitts brachte Hansa-Trainer Alois Schwartz mit Juan José Perea, Held des Sieges gegen Elversberg in der Liga, einen neuen Stürmer und seine Mannschaft war nun besser im Spiel: Kai Pröger (47., 51.), der kolumbianische Neuzugang (52.) und Jasper van der Werff (57.) hatten den Ausgleich auf dem Fuß, verzogen aber oder scheiterten an Ospelt.
Rostock blieb dran und schnürte den Regionalligisten immer weiter ein: Svante Ingelsson (65.) und Alexander Rossipal (74.) vergaben noch knapp, in der 84. Minute aber belohnte sich der FCH für die Leistungssteigerung. Perea legte per Hacke ab, der ebenfalls eingewechselte Serhat-Semih Güler schloss mit links ab und ließ dem FSV-Schlussmann keine Chance. Es ging in die Verlängerung.
Hansa schnürt Frankfurt ein, braucht aber Kolke
Das Bild der zweiten 45 Minuten setzte sich nahtlos fort: Hansa zog ein Powerplay auf, doch zahlreiche Ecken - am Ende der Verlängerung waren es 20 - sowie Schüsse von Nils Fröling (93.), Rossipal (97.) und Perea (102.) brachten keinen weiteren Treffer. Am Ende war es egal, denn der FCH hat ja einen Kolke.