Irre Nachspielzeit: Hansa Rostock siegt bei der SV Elversberg
Die Erfolgsserie von Hansa Rostock in der 2. Fußball-Bundesliga hat Bestand. Das Team von Trainer Alois Schwartz siegte in einer spektakulären Schlussphase dank zweier Tore von Neuzugang Juan Jose Perea mit 2:1 (0:0) bei der SV Elversberg.
Die kolumbianische Leihgabe vom VfB Stuttgart schlug am Sonnabend in der 10. und 13. Minute der Nachspielzeit zu und schoss die Rostocker damit nicht nur zum besten Zweitligastart seit 19 Jahren, sondern zumindest bis Sonntag auch an die Tabellenspitze. Hansa ist saisonübergreifend seit acht Spielen ungeschlagen.
"Das ist ein Traum für mich. Ich bin vor drei Tagen Vater geworden, das hier ist für meine Frau und meine Kinder", sagte der erst am Freitag verpflichtete Matchwinner Perea bei "Sky". Seine Tore waren die spätesten in der 2. Liga seit Beginn der detaillierten Datenerfassung 2006/2007.
"Riesenlob trotz der nicht so guten Leistung." Hansa-Trainer Alois Schwartz
Bitter für Elversberg: Kurz vor Pereas Treffern hatte Jannik Rochelt ebenfalls in der Nachspielzeit einen Elfmeter verschossen - Hansa-Keeper Markus Kolke parierte, der Nachschuss von Wahid Faghir zum vermeintlichen 2:0 zählte nicht, weil der Elversberger zu früh in den Strafraum gelaufen war.
FCH-Trainer Schwartz war glücklich über die drei Punkte, fand aber auch kritische Worte für die Leistung seiner Mannschaft: "Wir waren nicht gut, waren nicht so drin. Elversberg hat uns am Leben gehalten." Wichtig sei für ihn aber, "dass man dran glaubt". Deswegen "Riesenlob trotz der nicht so guten Leistung", sagte der Coach.
Kolke und die Latte retten Hansa das 0:0 zur Pause
Die erste Hälfte wurde von beiden Mannschaften intensiv geführt, zunächst aber gab es nur Halbchancen auf beiden Seiten. Glück hatten die Rostocker in der 23. Minute, dass SVE-Stürmer Faghir bei seinem vermeintlichen 1:0 im Abseits stand. Für den FC Hansa hatte Kai Pröger mit einem strammen Schuss die beste Gelegenheit des ersten Abschnitts. Nicolas Kristof im Tor der Saarländer aber reagierte blitzschnell auf der Linie (32.).
Dass es mit einem 0:0 in die Pause ging, hatten die Rostocker Torhüter Kolke, der einen gefährlichen Distanzschuss von Semih Sahin wegfaustete, und dem Aluminium zu verdanken: Elversbergs Innenverteidiger Carlo Sickinger jagte den Ball an die Latte (45.).
Sickinger trifft für Elversberg
Zehn Minuten nach Wiederbeginn aber lag der Ball dann aber doch im Tor des FCH. Nach der sechsten Ecke für den Aufsteiger konnte Nico Neidhardt einen Faghir-Kopfball noch auf der Linie klären, Sickinger aber traf im Nachschuss (55.). Eine Antwort der Schwartz-Elf ließ zunächst auf sich warten. In der 69. Minute verfehlte Neidhardt den Kasten der Saarländer, danach scheiterte Damian Roßbach nach einer Flanke von rechts aus kurzer Distanz am herausstürmenden Kristof (72.).
Das aber war es trotz aller Bemühungen zunächst auch, da die Gastgeber es gut verstanden, die Rostocker vom eigenen Tor fernzuhalten. Bis es dann in die wilde Schlussphase ging ...