Hansa Rostock in Kaiserslautern: Mit Mut und Fröling zum Auswärtscoup
Auf den akut abstiegsgefährdeten Fußball-Zweitligisten FC Hansa Rostock wartet heute die schwere Auswärtspartie beim 1. FC Kaiserslautern. Ein Trumpf gegen die "Roten Teufel" soll dabei für die Mecklenburger ein Rotschopf werden: Nils Fröling.
"Alter Schwede!" dürften sich so einige Hansa-Fans am vergangenen Sonnabend gedacht haben, nachdem der junge Schwede im Duell mit der SpVgg Greuther Fürth mit einem Schuss aus 25 Metern in den Giebel für Rostocks 1:0 gesorgt hatte. Als "geiles Tor" bezeichnete der 23-Jährige nach der Partie seinen toll anzuschauenden Treffer, der den Rostockern die Tür zum 2:0-Erfolg öffnete. Volles Risiko war der gebürtige US-Amerikaner bei seinem Abschluss gegangen und schoss sich mit seinem zweiten Saisontor auch jede Menge Frust von der Seele.
Vom "Bankangestellten" zum Torschützen
Denn über die Rolle des "Jokers" war der vor rund einem Jahr von Kalmar FF gekommene Offensivmann vor der Partie gegen Fürth nur selten hinausgekommen. Erst zum fünften Mal in dieser Saison stand der Linksaußen in der Startelf. Sowohl unter Jens Härtel als auch unter dessen Nachfolger Patrick Glöckner war Nils Gustav Georg Fröling, so sein vollständiger Name, lediglich "Bankangestellter". Und auch der dritte Hansa-Coach in dieser Saison, Alois Schwartz, hatte den Schweden vor dem Duell mit den Franken zweimal nur von der Bank gebracht.
Hansa will Lauters Heimserie beenden
Mit den Worten "I hope, you score" ("Ich hoffe, du triffst") hatte der Trainer-Routinier Fröling auf den Platz geschickt. Zweifel daran, dass der 23-Jährige die in ihn gesetzten Hoffnungen nicht würde erfüllen können, hatte Schwartz offenbar nicht, weil er ohnehin von dem Stürmer überzeugt ist: "Nils ist laufstark und hat ein gutes Umschaltspiel nach vorne." Dank dieser Qualitäten dürfte Fröling für die Partie heute (13 Uhr, im Livecenter bei NDR.de) in Kaiserslautern gesetzt sein.
Denn auf Hansa wartet ein Gegner, der gerade vor heimischer Kulisse eine unheimliche Wucht entwickeln kann. Die Aufstiegsanwärter 1. FC Heidenheim (2:2) und Hamburger SV (0:2) stolperten zuletzt auf dem Betzenberg. Die bis dato letzte Heimpleite der "Roten Teufel" datiert vom 16. Oktober des vergangenen Jahres (0:3 gegen Jahn Regensburg).
Schwartz trifft auf Ex-Club
"Wir wissen, was uns auf dem 'Betze' erwartet: Eine mental starke Mannschaft, die immer an sich glaubt und mit Terrence Boyd einen Unterschiedsspieler hat", lobte Schwartz den kommenden Gegner sowie dessen Torjäger. Für den 56-Jährigen ist sein fünftes Spiel als Hansa-Trainer eine Reise in die Vergangenheit. Der gebürtige Nürtinger coachte von 2007 bis 2012 Kaiserslauterns zweite Mannschaft. Zwischenzeitlich zeichnete er auch interimsweise für vier Partien für das Profi-Team der Pfälzer verantwortlich.
Aus eigener Erfahrung weiß der Trainer also, auf was es am Sonnabend für die Mecklenburger ankommen wird: "Wir müssen alles abrufen, viel Leidenschaft und Mentalität mitbringen. Es gilt auch, im Hexenkessel in den entscheidenden Situationen Ruhe zu bewahren."
Scherff fehlt erneut - diesmal gesundheitsbedingt
Personell kann Schwartz gegen die Pfälzer beinahe aus dem Vollen schöpfen. Neben den langzeitverletzten Maurice Litka und Svante Ingelsson fallen nur Frederic Ananou (Muskelfaserriss) und Lukas Scherff aus. Diesmal muss das Vereinsurgestein wegen einer Bronchitis passen, nachdem er gegen Fürth eine Rotsperre hatte absitzen müssen. Des einen Pech war des anderen Glück. Denn der Ersatz für Scherff hieß: Nils Fröling.
Mögliche Aufstellungen:
1. FC Kaiserslautern: Luthe - Zimmer, Kraus, Tomiak, Zuck - Ritter, Niehues, Opoku, Hanslik, Zolinski - Boyd
FC Hansa Rosotck: Kolke - Neidhart, Malone, van Drongelen, Roßbach - Rhein, Dressel, Pröger, Fröling, Schumacher - Hinterseer