Hansa-Trainer Schwartz vor Paderborn-Spiel: "Punkten, egal wie"
Für Fußball-Zweitligist Hansa Rostock steht am Sonnabend das schwere Auswärtsspiel beim SC Paderborn an. Im Kampf um den Klassenerhalt brauchen die Mecklenburger dringend Punkte - dabei helfen soll Rückkehrer John Verhoek.
Auf dem Stürmer, der gegen Holstein Kiel aufgrund einer Gelb-Roten Karte gesperrt fehlte, ruhen die Hoffnungen der Rostocker in Paderborn (13 Uhr im NDR Livecenter) - und im Abstiegskampf: "Er ist ein wichtiger Spieler für uns - wir hoffen, dass er mal wieder zündet", sagte Trainer Alois Schwartz. Bisher blieb der 34 Jahre alte Niederländer allerdings weit hinter den Erwartungen zurück - wie viele Hansa-Spieler in dieser Spielzeit. Dem einstigen Torjäger gelang nur ein Saisontreffer.
Drei Trainer, aber kein sportlicher Erfolg
Verhoeks Krise steht sinnbildlich für den Schlingerkurs der "Kogge". Ex-Trainer Jens Härtel wurde zwei Spieltage vor Ende der Hinrunde auf Platz zwölf liegend entlassen, auf ihn folgte Patrick Glöckner, den wiederum Schwartz beerbte. Erfolgreich waren diese Maßnahmen allesamt nicht. Nach nur einem Sieg aus zehn Spielen in diesem Jahr trennen den Tabellenvorletzten nun schon vier Punkte vom rettenden 15. Platz.
Möglichkeiten im Abstiegskampf ausgeschöpft
Zuletzt trennte sich der Club auch noch von Sport-Vorstand Martin Pieckenhagen. Kontinuität im sportlichen Bereich? Fehlanzeige. Stattdessen versucht(e) Hansa mit allen Mitteln, das Ruder noch herumzureißen, doch die Möglichkeiten sind nun ausgeschöpft. Ruhe im Umfeld wäre im Kampf um den Klassenerhalt wichtig, auch für die Köpfe der Spieler: "In den sieben Wochen brauchen wir nicht nur viel Physis, sondern auch Psyche", sagte Coach Schwartz.
Es kommt aber auch darauf an, dass die Mecklenburger ihre individuellen Patzer auf dem Platz abstellen. "Paderborn ist spielstark und torgefährlich. Wir müssen weniger Fehler machen", sagte der Hansa-Coach in Anspielung auf die Partie gegen Kiel, in der es die Rostocker den Gästen beim 2:3 viel zu leicht machten. Wichtig, so Schwartz, sei "Stabilität".
Ingelsson fehlt, Breier fraglich
In Mittelfeldspieler Svante Ingelsson wird wegen Adduktorenbeschwerden ein Aktivposten weiterhin ausfallen. "Er wird wahrscheinlich nicht zur Verfügung stehen", bestätigte Schwartz. Der 24 Jahre alte Schwede hat in der laufenden Saison einmal getroffen und war an weiteren sechs der insgesamt nur 23 Rostocker Tore beteiligt. Ob Offensivspieler Pascal Breier für die Partie gegen den SCP eine Alternative ist, ließ Schwartz offen.
Restprogramm mit Duellen gegen direkte Konkurrenten
"Die Spiele werden nicht mehr", weiß auch der Coach, der gebetsmühlenartig wiederholt, dass die Norddeutschen einen "langen Atem" benötigten. Die nächsten Gegner der Rostocker haben es mit Greuther Fürth und dem 1. FC Kaiserslautern (auswärts) ebenfalls in sich. Danach warten mit Jahn Regensburg (H), dem SV Sandhausen (A), dem 1. FC Nürnberg (A) und Eintracht Braunschweig (H) Duelle gegen vermeintlich direkte Konkurrenten. Sich alleine darauf verlassen, in diesen Partien die überlebenswichtigen Punkte einzufahren, sollte Hansa jedoch nicht.
Mögliche Aufstellungen:
Paderborn: Huth - Hoffmeier, Tob. Müller, Humphreys - Justvan, Klefisch, Schallenberg, Obermair - Conteh, Leipertz, Muslija
Hansa: Kolke - Neidhart, Malone, van Drongelen, Roßbach - Dressel, Fröde - Pröger, Duljevic, Schumacher - Verhoek