Ex-Nationaltorhüterin Frohms beim VfL Wolfsburg nur noch Nummer zwei
Der VfL Wolfsburg ist mit einem 3:0-Pflichtsieg gegen den FC Carl Zeiss Jena in die Restrunde der Bundesliga gestartet. Beim erwarteten Erfolg gegen den Aufsteiger stand überraschend Anneke Borbe im Gehäuse der Niedersächsinnen. Die bisherige Nummer eins Merle Frohms hat ihren Stammplatz verloren.
In der Pressekonferenz nach dem Spiel erklärte Wolfsburgs Trainer Stroot den Wechsel im Tor: "Anneke Borbe hat sich hier im letzten halben Jahr toll entwickelt. Auch in der Vorbereitung hat sie überzeugt." Stroot verwies außerdem auf eine Systemumstellung mit Dreier- beziehungsweise Fünferkette in der Abwehr - da habe Keeperin Borbe "aufgrund ihrer Größe, von der Art und Weise, wie sie auftritt und bei Flanken agiert, momentan die Nase vorn."
Stroot: Nahender Frohms-Abschied kein Grund für Wechsel
Vor gut einer Woche war bekannt geworden, dass Frohms den VfL nach drei Jahren im Sommer verlassen wird, ein Wechsel ins Ausland gilt als wahrscheinlich. Dass die 30-Jährige nun beim Vizemeister und Pokalsieger für die letzten Monate degradiert wird, kommt überraschend - mit 52 Länderspielen und 18 Champions-League-Einsätzen bringt sie viel Erfahrung mit. Die aus Celle stammende Torhüterin spielte eine weitgehend solide Hinrunde - mit einzelnen Wacklern und Fehlern, offenbar erhoffen sich die VfL-Verantwortlichen mehr auf der Torhüterinnen-Position.
Einen Zusammenhang mit dem bevorstehenden Abschied aus Wolfsburg schließt Stroot aus. Er betonte: Frohms Entscheidung, im Sommer den Verein zu wechseln, sei "total legitim".
Frohms darf auf weitere Einsätze hoffen
Frohms habe die Entscheidung sehr professionell aufgenommen, erklärte Stroot auf Nachfrage. "Sie ist jeden Tag auch nach der Entscheidung mit Vollgas dabei. Wir werden schauen, wann sind die Momente für Merle da, sodass wir sie nicht vergessen", stellte der Trainer einzelne Einsätze für Frohms, die im Sommer bereits ihren Stammplatz im Tor der deutschen Nationalmannschaft an Ann-Katrin Berger verloren hatte, in Aussicht.
Borbe feierte als 16-Jährige für Werder Bundesliga-Debüt
Anneke Borbe kommt aus Pinneberg in der Nähe von Hamburg und wechselte bereits als Jugendliche zu Werder Bremen. An der Weser bestritt sie als 16-Jährige im September 2017 ihr Bundesliga-Debüt. Sie stand in 69 Erstliga-Partien für Werder im Tor und wechselte 2023 nach Wolfsburg. Dort kam sie im Dezember im letzten Gruppenspiel der Champions League in Lyon zum Einsatz.
Ob Stroot mit der 24-Jährigen über die Saison hinaus als Nummer eins plant, ist ungewiss. Nach übereinstimmenden Medienberichten ist sich der VfL bereits mit Stina Johannes von Eintracht Frankfurt über einen Wechsel im Sommer einig. Der Kontrakt der aus Hannover stammenden Torfrau läuft am Saisonende aus. Selbiges trifft im übrigen auch auf das Arbeitspapier von Borbe bei den "Wölfinnen" zu...