Hansa Rostock: Die nächste Pleite gegen Angstgegner Düsseldorf
Der FC Hansa Rostock hat im Kampf um den Klassenerhalt in der 2. Fußball-Bundesliga die Patzer der Konkurrenten nicht nutzen können. Die Mecklenburger unterlagen am Sonntag mit 0:2 (0:2) bei Fortuna Düsseldorf, das damit ein enorm unangenehmer Gegner bleibt.
Für den FCH und seine Anhänger bleibt es wie gehabt - gegen Fortuna macht es einfach keinen Spaß. Die jetzige Niederlage ist die fünfte in Folge in den Duellen mit den Rheinländern. Sogar noch schlimmer liest sich die Auswärtsbilanz im Direktvergleich. Der letzte Sieg in Düsseldorf datiert vom 13. September 1996. Jonathan Akpoborie und Radwan Yasser trafen damals zum 2:0-Erfolg.
Für die aktuelle Hansa-Mannschaft ist die Lage in der Zweiten Liga weiterhin prekär. Das Team von Trainer Mersad Selimbegovic ist unverändert Vorletzter und darf froh sein, dass am Sonnabend die Konkurrenten 1. FC Kaiserslautern und Schalke 04 am 23. Spieltag deutlich verloren haben und Eintracht Braunschweig gegen Hertha BSC nicht über ein 1:1 hinausgekommen ist.
"Wir haben zweimal gepennt. Aus einer halben Chance kriegst du einen Gegentreffer. Und das zweite Tor schenken wir ihnen auch", sagte Selimbegovic im Interview mit der ARD. Außerhalb Rostocks gewann der FC Hansa zuletzt vor mehr als drei Monaten mit 2:1 beim 1. FC Magdeburg. Seitdem folgten sechs Auswärtsspiele ohne Sieg.
Rostocks frühes Tor durch VAR aberkannt
44 Sekunden nach dem Anpfiff der Partie in Düsseldorf schien es so, als sei den Mecklenburgern ein Traumstart gelungen. Juan José Perea ließ sich von den Hansa-Anhängern dafür feiern, dass er mit einem Schuss ins untere rechte Eck Fortuna-Keeper Florian Kastenmaier überwunden hatte. Sie alle machten die Rechnung aber ohne den VAR. Dieser meldete sich zügig. Und es war eine ganz knifflige Angelegenheit.
Zunächst schien es, als habe Junior Brumado einen Steckpass von Oliver Hüsing ohne Berührung passieren lassen. Somit wäre Perea beim Lauf in die Tiefe nicht zu früh gestartet und das Tor korrekt gewesen. Da aber der Videoschiedsrichter nach genauem Studium der Bilder eine veränderte Rotation des Balles erkannt hatten, befand sich Perea im Abseits. Die Entscheidung somit: kein Tor!
Düsseldorfer Doppelschlag - Hansa mit 0:2 hinten
Statt eines eigenen 1:0 hieß es aus Sicht der Norddeutschen nach einer guten Viertelstunde zunächst 0:1 und dann kurz darauf 0:2. Zunächst spitzelte der gebürtige Osnabrücker Felix Klaus nach Kopfball-Ablage von Christoph Daferner die Kugel technisch anspruchsvoll volley mit dem Außenrist seines rechten Fußes zur Führung für die Fortuna ins rechte obere Eck des Hansa-Tores (16.).
Und nur wenig später schoss Ao Tanaka den Ball mit Effet per Aufsetzer rechts unten ein - 2:0 für die Rheinländer (18.). Beinahe hätte es sogar fix den nächsten Nackenschlag für die Gäste gegeben - Hansa-Keeper Markus Kolke verhinderte aber mit einer guten Parade einen Treffer durch Christos Tzolis (19.).
Die Gäste fingen sich zwar, doch in der Offensive wollte im ersten Abschnitt einfach nichts glücken. Brumado scheiterte aus sieben Metern an Kastenmeier (33.), Svante Ingelsson mit einem Flachschuss am Pfosten (43.). So ging der FCH mit einem 0:2 in die Kabine.
Hansa nach der Pause offensiv viel zu harmlos
Nach Wiederbeginn hatten die Mecklenburger zwar optische Vorteile, doch es wollte ihnen einfach nicht gelingen, in der Offensive zwingend zu werden. Unter anderem standen einige technische Unzulänglichkeiten in der Ballverarbeitung dem im Wege. Auf der anderen Seite hätte Tzolis für die Vorentscheidung sorgen können, doch Kolke und danach Hüsing bereinigten die Situation (74.). Tanaka traf in der 84. Minute noch den Pfosten. Rostock bot im zweiten Durchgang deutlich zu wenig. Das Selimbegovic-Team brachte keine echte Torchance zustande.
"Der Gegner hat uns das nach der Pause schwierig gemacht, er hat bei eigener 2:0-Führung tiefer gestanden und gut verteidigt. Insgesamt war heute mehr möglich, finde ich", sagte Selimbegovic.