HSV-Trainer Steffen Baumgart © Witters

HSV: Partie bei Spitzenreiter Fortuna Düsseldorf als Gradmesser

Stand: 04.10.2024 15:58 Uhr

Am Sonntag gastieren die Fußballer des Hamburger SV in Düsseldorf. Die Zweitliga-Partie bei den noch ungeschlagenen Rheinländern um Ex-HSV-Trainer Daniel Thioune dürfte für die Hanseaten zum Stimmungsbarometer für den weiteren Saisonverlauf werden.

Jörg Albertz hat einst für beide Clubs gespielt - und hat deshalb einen besonderen Blick auf das Duell, das am Sonntag (13.30 Uhr, im NDR Livecenter) angepiffen wird: "Wir reden von zwei Mannschaften, die für mich in die Bundesliga gehören - allein schon wegen der jeweiligen Städte und der Fanlager", sagte der 53-Jährige dem NDR. "Beide Mannschaften haben diese Saison auch die Möglichkeit, wieder in die Erste Liga zu kommen, es muss natürlich viel klappen. Ich drücke beiden Vereinen von Herzen die Daumen."

"Für den HSV ist das schon viel zu lange spannend in der 2. Liga." Ex-HSV-Profi Jörg Albertz

Für Albertz, der zwischen 1990 und 2003 127 Bundesligapartien für den HSV und 23 für die Fortuna bestritt, lässt sich kein Favorit für die Partie ausmachen: "Das ist jetzt 50:50. Mit einem Unentschieden könnte ich gut leben, die beiden Vereine vermutlich nicht. Aber das ist dann deren Problem."

Allofs: "HSV der Riese der Liga"

Düsseldorfs Manager Klaus Allofs sieht das ähnlich: Seine Mannschaft sei trotz der derzeitigen Rahmenbedingungen "kein logischer Favorit auf den Aufstieg. Für mich ist der HSV der Riese der Liga. So nehme ich ihn wahr", sagte der 67-Jährige der "Hamburger Morgenpost".

Weitere Informationen
Jonas Meffert vom HSV © Witters Foto: Tim Groothuis

Herr Meffert, steigt der HSV dieses Mal auf? "Auf jeden Fall!"

Mittelfeldspieler Jonas Meffert ist schon einige Male am Bundesliga-Aufstieg gescheitert. In diesem Jahr soll es mit dem HSV aber soweit sein. mehr

HSV bislang "weder Fisch noch Fleisch"

Beim angesprochenen "Riesen" hält man sich mit der Bewertung des bisherigen Saisonverlaufs hanseatisch zurück. Das jüngste 2:2 gegen Paderborn nannte HSV-Coach Steffen Baumgart "weder Fisch noch Fleisch" - eine Bewertung, die auch über dieses eine Spiel hinaus Gültigkeit hat: Drei Siege, drei Remis und eine Niederlage schlagen derzeit zu Buche. Das ist keine Krisenbilanz, aber - gemessen an den Möglichkeiten und vor allem an den Ansprüchen - auch nicht voll zufriedenstellend.

Zumal die Hamburger nur in den Heimspielen gegen Münster (4:1) und Regensburg (5:0) zu überzeugen wussten. Beides Partien gegen Aufsteiger. Das Gastspiel beim Spitzenreiter, der schon fünf Punkte mehr gesammelt hat, taugt eher zum Gradmesser und Stimmungsbarometer für den weiteren Saisonverlauf - zumal danach erst einmal die Länderspielpause ansteht.

Baumgart: "Wollen in Düsseldorf gewinnen"

Davon will Baumgart aber nichts hören: "Wenn ich mir jedes Mal vorher Gedanken mache, was ich bei Ergebnissen in der nächsten Woche hier erleben werde, wird es schwer. Bei Niederlage ist nicht alles schlecht und bei Sieg nicht alles gut", sagte der 52-Jährige am Freitag.

Er habe einen Kader, "der gegen jede Mannschaft bestehen" könne, ergänzte der Trainer und machte deutlich: "Wir haben das Ziel, in Düsseldorf zu gewinnen, wissen aber auch um die Stärken der Fortuna. Diese gilt es zu bekämpfen."

HSV-Sturm liefert

Mut macht Baumgart dabei der HSV-Offensivbereich: Robert Glatzel (fünf Tore), Ransford-Yeboah Königsdörffer (vier), Davie Selke (drei) und Jean-Luc Dompé (zwei) zeichnen bislang für 14 der 16 Saisontore verantwortlich. Ligaweit mehr Treffer als der HSV hat nur der 1. FC Köln (18) erzielt.

Die Stürmer sind in Düsseldorf besonders gefordert, hat die Fortuna doch bislang erst vier Gegentore kassiert - das ist der Bestwert der Liga.

Vorbild Fortuna, aber auch der HSV kann Moral

Ohnehin tauge die Fortuna, die im Sommer erst in der Relegation am Bundesliga-Aufstieg gescheitert war, als Vorbild, so Baumgart: "Sie sind nach der Saison ruhig geblieben und haben sich nicht aus der Ruhe bringen lassen." Wie mit Rückschlägen umzugehen ist, zeigte jüngst allerdings auch der HSV: In Kaiserslautern holte er beim 2:2 ein 0:2 auf, gegen Paderborn glich er zweimal nach Rückstand aus.

Mögliche Aufstellungen:

Düsseldorf: Kastenmeier - Lunddal Fridriksson, Hoffmann, Oberdorf, Gavory - Zimmermann, Haag - Klaus, Johannesson, Rossmann - Kownacki
HSV: Heuer-Fernandes - Hadzikadunic, Schonlau, Muheim - Hefti, Elfadli, Meffert, Dompé - Karabec - Selke, Glatzel

Weitere Informationen
Eine Fußballtabelle vor eine Fußballmotiv © Colourbox Foto: Pressmaster

Ergebnisse und Tabelle 2. Fußball-Bundesliga

Ergebnisse, Tabellenstände und die Spieltage im Überblick. mehr

Dieses Thema im Programm:

Sportclub | 06.10.2024 | 22:50 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

HSV

2. Bundesliga

Mehr Fußball-Meldungen

Hannovers Sei Muroya (l.) und Braunschweigs Rayan Philippe kämpfen um den Ball. © picture alliance/dpa | Swen Pförtner

"Anheizen" und "pushen": Eintracht und 96 holen sich letzten Derby-Schub

Am Sonntag treffen Braunschweig und Hannover im Niedersachsen-Derby aufeinander. Die Ausgangslagen sind verschieden, die Herangehensweisen aber ähnlich. mehr