HSV schlägt Münster deutlich - Ein Sieg auch für Vuskovic

Stand: 31.08.2024 15:17 Uhr

Der HSV hat am vierten Spieltag der 2. Liga den zweiten Saisonsieg gefeiert. Die Hamburger bezwangen Preußen Münster am Sonnabendnachmittag mit 4:1 (3:0). Die Partie stand auch im Zeichen von Mario Vuskovic, dessen Doping-Sperre in der Vorwoche von zwei auf vier Jahre erhöht worden war.

von Hanno Bode

Ein Doppelpack von Robert Glatzel (7., 45,+1), Daniel Elfadli (26.) und Moritz Heyer (65.) sorgten für die Treffer der Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart, die sich vor heimischer Kulisse gut erholt zeigte von der 0:1-Niederlage im Nordduell bei Hannover 96 am vorvergangenen Freitag. Torge Paetow hatte zwischenzeitlich für Münster auf 1:3 verkürzen können (58.).

"Wir haben die Dinge, die wir uns vorgenommen haben, super umgesetzt. Von daher haben wir insgesamt souverän gewonnen", sagte Glatzel dem NDR. Der Routinier stand nach langer Verletzungspause erstmals in dieser Saison in der Startelf.

Vuskovic wird in Abwesenheit gefeiert

Wenige Minuten vor dem Anpfiff der Partie gab es von den HSV-Fans unter den 55.000 Zuschauern im Volksparkstadion Riesenapplaus für einen Spieler, der gar nicht mitwirken durfte: Mario Vuskovic. Nachdem der internationale Sportgerichtshof CAS die Dopingsperre für den Innenverteidiger in der Vorwoche von zwei auf vier Jahre erhöht hatte, bekundeten die Anhänger lautstark ihre Solidarität mit dem Kroaten. "Vuskovic" hallte es durchs weite Rund, nachdem Stadionsprecher Christian Stübinger eine Art Laudatio auf den 22-Jährigen gehalten hatte: "Nicht in der Startelf, aber trotzdem immer mit dabei: Unsere Nummer 44: Mario...."

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Mario Vuskovic © Witters Foto: Witters

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Partie auch dank mutiger Münsteraner sehr unterhaltsam

Zudem waren Banner und Trikots mit der Aufschrift "Free Vuskovic" zu sehen. Und Glatzel rannte nach seinem Kopfballtreffer zum 1:0 mit jeweils vier erhobenen Fingern zur Bank, bekam dort ein Jersey des Kroaten gereicht und hielt selbiges in die Luft. "Leider sind uns die Hände gebunden. Wir können nicht selbst vor Gericht gehen oder vor Gericht für ihn kämpfen. Es ist das Mindeste, das wir zeigen, dass wir für ihn da sind und er weiter einer von uns ist. Es ist eine schöne Geste, aber kein Vergleich dazu, was der Junge durchmachen muss", sagte der Torschütze dem NDR.

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Robert Glatzel und Miro Muheim vom Hamburger SV halten nach dem Tor von Glatzel zum 1:0 gegen Münster ein Trikot von Mario Vuskovic in die Höhe © picture alliance/dpa | Gregor Fischer

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Nach dem 1:0 war die "Pro-Vuskovic-Demo" an der Uwe-Seeler-Allee aber auch erst einmal beendet. Die Causa Vuskovic rückte auch deswegen (vermutlich nur vorerst) in den Hintergrund, weil die Fans ein sehr unterhaltsames Fußball-Spiel sahen. Dass das Duell des Aufstiegsaspiranten mit dem Aufsteiger eine kurzweilige Angelegenheit war, daran hatte auch Münster großen Anteil. Denn die Gäste igelten sich nicht in ihrer eigenen Hälfe ein, sondern liefen die Hamburger sehr hoch an.

Das war maximal mutig, stellte sich gegen ball- und kombinationssichere Hausherren letztlich aber als maximal naiv heraus.

Glatzel köpft Baldé-Flanke zur Führung ein

Denn die Baumgart-Elf wusste die sich ihr bietenden Räume gut zu nutzen. Mit wenigen Ballkontakten wurden die Münsteraner Pressinglinien immer wieder überspielt und Chancen herausgearbeitet. Dabei kam dem HSV allerdings auch noch das schwache Zweikampfverhalten der Preußen zugute. So wurde Fabio Baldé in der siebten Minute von zwei Verteidigern nur zaghaft angegangen. Der 19-Jährige nahm die Einladung zum Flanken dankbar an und fand mit seiner butterweichen Hereingabe Glatzel, der aus wenigen Metern nur noch zum 1:0 einnicken musste.

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Eine Fußballtabelle vor eine Fußballmotiv © Colourbox Foto: Pressmaster

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Elfadli erhöht nach Muheim-Ecke zum 2:0

Hernach konnten die Gäste das Geschehen zunächst ausgeglichen gestalten, bevor das Baumgart-Team ab der 20. Minute wieder die Schlagzahl erhöhte. Der bei seinem Zweitliga-Startelf-Debüt sehr emsige Baldé (23.) und Glatzel (24.) scheiterten noch an Keeper Johannes Schenk, bevor eine Ecke von Miro Muheim direkt vor den Füßen von Elfadli landete, der mit einem satten Rechtsschuss auf 2:0 erhöhte.

Als Glatzel kurz vor der Halbzeit nach einem mustergültigen Konter aus abseitsverdächtiger Position seinen zweiten Treffer erzielte, schien die Vorentscheidung bereits gefallen.

HSV wackelt kurz, dann trifft Heyer

Doch es wurde noch einmal spannend im Volksparkstadion. Zumindest kurzfristig. Denn gegen nun in der Arbeit gegen den Ball nicht mehr so konsequent zu Werke gehende Hamburger konnte der Aufsteiger durch einen Kopfball von Paetow, der nach einem Eckstoß ungestört zum Abschluss kam, verkürzen.

Die Baumgart-Schützlinge zeigten in dieser Phase keine gute Köpersprache und wirkten verunsichert. Der Coach versuchte, mit einem Dreifach-Wechsel gegenzusteuern: Davie Selke, Ludovit Reis und Heyer kamen in der 62. Minute für Glatzel, Immanuel Pherai und Elfadli.

Und nur 120 Sekunden später hätte sich Baumgart auf seine breiten Schultern klopfen können, tat dies allerdings nicht. Er freute sich eher still über das 4:1 durch Heyer, der nach einem Eckball von Muheim am langen Pfosten das Spielgerät mit der Brust über die Linie gedrückt hatte. Der Treffer des Allrounders war der letzte nennenswerte Höhepunkt in einem Spiel, das der HSV auch in der Höhe verdient gewann.

4.Spieltag, 31.08.2024 13:00 Uhr

Hamburger SV

4

Preuß.Münster

1

Tore:

  • 1:0 Glatzel (7.)
  • 2:0 Elfadli (26.)
  • 3:0 Glatzel (45. +1)
  • 3:1 Paetow (58.)
  • 4:1 Heyer (64.)

Hamburger SV: Heuer Fernandes - Muheim, Elfadli (62. Heyer), Hadzikadunic - Baldé (73. Poreba), Meffert, Pherai (62. L. Reis), Karabec (73. Richter), Hefti - Königsdörffer, Glatzel (62. Selke)
Preuß.Münster: Schenk - ter Horst, Paetow, Frenkert, Kirkeskov - Mees (72. Kyerewaa), Bazzoli, Hendrix (83. Preißinger), M. Lorenz (72. Makridis) - Grodowski (83. Deters), Amenyido (72. Németh)
Zuschauer: 57000 (ausverkauft)

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Dieses Thema im Programm:

Hamburg Journal | 31.08.2024 | 19:30 Uhr

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