CAS erhöht Doping-Sperre gegen HSV-Profi Vuskovic auf vier Jahre

Stand: 29.08.2024 08:37 Uhr

Im Berufungsprozess zum Doping-Fall um Mario Vuskovic hat der Internationale Sportgerichtshof CAS die Sperre gegen den HSV-Profi bestätigt und zudem auf vier Jahre erhöht. Damit darf der Kroate erst Ende November 2026 wieder professionell Fußball spielen. Das teilten der CAS und die Nationale Anti Doping Agentur (NADA) am Dienstag mit.

Der 22-Jährige habe "keine mildernden Umstände" vorlegen können, die "zur Verkürzung der vierjährigen Sperre hätten herangezogen werden können", so der CAS. Daher sei das Gremium zu dem Schluss gekommen, dass "es keinen Grund gibt, von der Anwendung der FIFA-Regeln abzuweichen", die eine vierjährige Sperre vorsehen.

Vuskovic und seine Anwälte prüfen das Urteil

Vuskovic und seine Anwälte würden jetzt das "umfangreiche schriftlich zugegangene Urteil prüfen", teilte der HSV mit. Das werde einige Zeit in Anspruch nehmen. Im Anschluss würden der HSV und Vuskovic "in den internen Diskurs gehen, die neue Sachlage bewerten und dann das weitere Vorgehen besprechen".

Der Kroate kann zwar noch vor dem Schweizerischen Bundesgericht in Berufung gehen, das scheint aber aussichtslos, denn dieses Gericht würde nur eingreifen, wenn es vor dem CAS zu Verfahrensfehlern gekommen wäre.

"Werde nicht aufhören zu kämpfen"

Vuskovic beteuerte indes erneut seine Unschuld. "Ich habe das Gefühl, wir leben in einer Welt, in der die Wahrheit und Gerechtigkeit nichts mehr bedeuten", schrieb er bei Instagram. Er wolle deshalb eine Nachricht an jene schicken, die sein gesamtes Leben gefährdeten, schrieb Vuskovic: "Ich habe nichts Falsches getan und ich werde nicht aufhören zu kämpfen, bis ich meine Unschuld bewiesen habe."

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Mario Vuskovic vor dem DFB-Sportgericht © picture alliance/dpa | Frank Rumpenhorst

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Man sei von der Entscheidung "überrascht" und glaube an die Unschuld Vuskovics, erklärte der kroatische Fußballverband (HNS) in Zagreb nach Angaben der kroatischen Internet-Zeitung "index.hr".

Der Verband werde Vuskovic und den HSV bei weiteren rechtlichen Schritten unterstützen, um die Unschuld des Spielers zu beweisen, hieß es weiter. "Wir sind fest davon überzeugt, dass wir Mario wieder auf dem Fußballplatz sehen werden - wann immer dieser Rechtsstreit endet."

Zunächst zweijährige Sperre durch den DFB

Vuskovic war in einem ersten Verfahren vor dem Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) am 30. März 2023 lediglich für zwei Jahre gesperrt worden. Dagegen hatten mehrere Parteien Einspruch eingelegt: Der HSV und Vuskovic wollten einen Freispruch erreichen. Auch die NADA rief den CAS an. Sie forderte die eigentlich übliche Vier-Jahres-Sperre für des Dopings überführte Sportler.

Diese verhängte nun der Internationale Sportgerichtshof in Lausanne. Dort hatte es im Mai dieses Jahres eine zweitätige Anhörung zu dem Fall gegeben.

Rückkehr frühestens Ende 2026

HSV-Verteidiger Vuskovic war am 16. September 2022 bei einer Trainingskontrolle der NADA positiv auf das Dopingmittel Epo getestet worden. Die B-Probe bestätigte das Ergebnis. Daraufhin wurde der Kroate zunächst am 15. November 2022 vorläufig gesperrt. Dieses Datum ist auch maßgeblich für die nun verhängte Vier-Jahres-Sperre. Damit darf der 22-Jährige frühestens am 15. November 2026 wieder professionell Fußball spielen. 

Kuntz informiert HSV-Spieler

Für Vuskovic, der 2021 von Hajduk Split gekommen war, ist das Urteil eine persönliche Katastrophe. Für den HSV bedeutet die Sperre einen Rückschlag in seinen Personalplanungen, hatte Trainer Steffen Baumgart doch eigentlich mit dem Verteidiger geplant.

Nun haben die Verantwortlichen um Geschäftsführer Stefan Kuntz bis Freitagabend Zeit, einen Ersatz für Vuskovic zu holen. Dann endet die Transferperiode. Die HSV-Profis erfuhren die schlechte Nachricht am Dienstagvormittag nach dem Training. Geschäftsführer Stefan Kuntz informierte die Spieler, die danach sichtlich geschockt in die Kabine gingen.

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HSV-Neuzugang Silvan Hefti © Witters Foto: Tim Groothuis

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Dieses Thema im Programm:

Hamburg Journal | 27.08.2024 | 19:30 Uhr

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