Glatzel und Selke treffen: HSV mit Remis gegen Paderborn
Nach zweimaligem Rückstand ist Fußball-Zweitligist Hamburger SV zu Hause zu einem 2:2 (0:0) gegen den SC Paderborn gekommen. Die Doppelspitze stach: Robert Glatzel und Davie Selke glichen jeweils für den HSV aus.
Für die Hamburger geht zu Hause gegen Paderborn somit weiterhin wenig. Im fünften Zweitligaspiel in Folge gelang dem HSV kein Sieg gegen den SCP, der letzte Dreier datiert vom Januar 2021 (3:1). Durch das Unentschieden bleibt das Team von HSV-Coach Steffen Baumgart, für den es ein Duell mit dem Ex-Club war, in der Tabelle mit jetzt zwölf Punkten vorübergehend auf dem fünften Platz. Der Rückstand auf Spitzenreiter Fortuna Düsseldorf, zu dem es am kommenden Spieltag geht, ist auf fünf Zähler angewachsen.
"Genauso muss es sein, die beiden sind hungrig." Sebastian Schonlau zur Doppelspitze Glatzel/Selke
HSV-Kapitän Sebastian Schonlau war mit der Ausbeute gegen Paderborn nicht zufrieden. "Wir wollten gewinnen, definitiv. Wenn man sich die Gegentore anschaut, dann haben wir ganz viel dazu beigetragen, dass wir sie auch kriegen. Das Gute ist: Wir sind zweimal zurückgekommen. Nichtsdestotrotz sind zwei Gegentore zu viel", sagte der Abwehrchef dem NDR.
Auch Torschütze Selke lobte die Reaktion des Teams: "Wie wir zurückgekommen sind nach den Rückständen, das war gut. Wir wollten alles raushauen heute, wollten das Spiel gewinnen - jetzt nehmen wir den Punkt mit."
HSV-Trainer Baumgart bringt Glatzel und Selke von Beginn
Baumgart hatte seine Startelf im Vergleich zum vergangenen Spiel beim 1. FC Kaiserslautern (2:2) auf gleich vier Positionen verändert. Noah Katterbach, Emir Sahiti, Adam Karabec und Last-Minute-Torschütze Selke ersetzten Fabio Baldé, Silvan Hefti, Marco Richter und Ransford-Yeboah Königsdörffer, die allesamt auf der Ersatzbank Platz nahmen. Selke bildete mit Glatzel die Doppelspitze, die beiden standen erstmals zusammen in der Startelf.
Aktiver im Spiel nach vorne waren in der Anfangsphase aber die Gäste. Und nach einer Viertelstunde hätte sich dies fast für sie ausgezahlt - dank gütiger Mithilfe der Norddeutschen. HSV-Keeper Matheo Raab ließ nach einem etwas zu druckvoll geratenen Rückpass von Jonas Meffert den Ball zu weit von seinem Fuß springen. Paderborns Filip Bilbija gelangte auch an die Kugel, doch Raab konnte die Situation klären. Durchatmen bei den HSV-Fans. Der HSV hatte seine beste Chance durch Miro Muheim (32.). Mit dem 0:0 ging es in die Pause.
HSV gleicht nach dem 0:1 durch Glatzel aus...
Der Wiederbeginn war furios. Nur 53 Sekunden nach dem Anpfiff zur zweiten Hälfte schon der erste Schock für den HSV und seine Fans: Der zuvor offensiv so präsente Muheim ließ Bilbija im Strafraum ein bisschen zu viel Platz, und der Ex-HSV-Profi nutzte das. Er überwand Raab mit einem Schuss ins untere rechte Eck - 1:0 für den SCP (46.).
Die Hamburger waren gefordert - und sie lieferten, wenn auch sehr glücklich. Hadzikadunic führte einen Einwurf von der Mittellinie schnell aus - wohlwissend, dass er zuvor als Letzter am Ball war, es hätte eigentlich Einwurf für Paderborn geben müssen. Schiedsrichter Florian Badstübner ließ laufen, Adam Karabec marschierte Richtung Strafraum und bediente Glatzel. Aus halblinker Position schoss der HSV-Torjäger flach aufs Tor - Boevink rutschte der Ball durch die Beine, der Torwart sah dabei nicht gut aus.
...und nach dem 1:2 durch Selke
Aber: Der nächste Rückschlag für den HSV ließ nicht lange auf sich warten. Raab misslang bei jetzt strömendem Regen ein Klärungsversuch mit dem Fuß komplett. Der Ball sprang Bilbija vor die Füße, der mit einem Heber ins leere Tor Paderborn erneut in Führung brachte (61.). Abermals hatte Hamburg eine schnelle Antwort parat: Diesmal traf Selke. Nach Flanke von Katterbach traf der Sommer-Zugang per schönem Flugkopfball zum 2:2 (67.).
Glatzel-Treffer wegen Handspiels aberkannt
Das Baumgart-Team wollte jetzt natürlich mehr, doch Paderborn blieb gefährlich. In der 77. Minute schien Sven Michel schon allein aufs Tor der Gastgeber zustreben zu können, doch Muheim holte ihn noch ein und trennte ihn fair vom Ball. In der Schlussminute der regulären Spielzeit brach lautstarker Jubel im Volksparkstadion aus: Glatzel hatte den Ball ins Tor befördert - dies allerdings mit Hilfe des Oberarms - nach VAR-Check zählte der Treffer nicht. Es blieb beim 2:2, und bald darauf war Schluss.