HSV rettet in letzter Sekunde Remis beim 1. FC Kaiserslautern
Fußball-Zweitligist Hamburger SV hat am Samstagabend nach zuvor zwei Siegen in Folge eine Auswärts-Niederlage in letzter Sekunde verhindert. Davie Selke schoss den HSV gegen den 1. FC Kaiserslautern in der Nachspielzeit zum 2:2 (0:1).
Was für ein Schlussakkord! Der HSV hat dank des eingewechselten Davie Selke eine Auswärtsniederlage auf dem Betzenberg verhindert. Ragnar Ache (33.) und Richmond Tachie (50.) trafen zunächst für den 1. FCK, Robert Glatzel (58.) und Selke (90.+5) retteten einen Punkt für den HSV. Mit elf Punkten aus bisher absolvierten sechs Ligaspielen liegen die Hansestädter in der Tabelle auf Rang vier.
"Ein geiler Moment. Für solche Momente lebt ein Stürmer", sagte Selke nach der Punkteteilung auf dem Betzenberg. "Wir haben eine tolle Breite im Kader - und das wird noch extrem wichtig werden in der Saison", ergänzte der eingewechselte Stürmer.
Heuer Fernandes muss kurzfristig passen
Bei den Gästen gab es eine kurzfristige Änderung im Tor: Stammkeeper Daniel Heuer Fernandes musste nach der Aufwärmphase mit Adduktorenproblemen passen, für ihn hütete die Nummer eins der vergangenen Saison und Ex-Lauterer Matheo Raab das Tor der "Rothosen".
Nach einer Abtastphase in der Anfangs-Viertelstunde übernahmen die Hamburger das Heft des Handelns - und profitierten bei der ersten Chance des Spiels vom einem Fehler der "Roten Teufel": Marlon Ritters Ballverlust antizipierte HSV-Spieler Silvan Hefti gedankenschnell und setzte Glatzel in Szene. Der brachte bei seinem Abschluss aber nicht genug Druck hinter den Ball und scheiterte an FCK-Keeper Julian Krahl (18.). Die Norddeutschen blieben dran, die folgende Ecken-Serie blieb aber ohne den gewünschten Erfolg.
Ache trifft Hamburg ins Mark
Anstatt der Hansestädter jubelten auf dem Betzenberg dann überraschend die Gastgeber - unter Mithilfe von Raab: Lauterns Erik Wekesser flankte auf Ache, der das Zuspiel mit links direkt Richtung HSV-Tor beförderte. Sein Schuss rutschte dem Schlussmann der Hamburger unglücklich durch die Beine und die Rheinland-Pfälzer führten in der 33. Minute mit 1:0.
Die "Roten Teufel" konzentrierten sich bis zur Pause darauf, den HSV in seinem Spiel zu "nerven". Kleine Fouls, anhängige Diskussionen und eine immer wiederkehrende Unterbrechung des Spielflusses der Hamburger führten zu unklaren Aktionen der Gäste. Kaiserslautern warf Physis in die Waagschale, die Schwarz-Weiß-Blauen hatten darauf in der ersten Hälfte keine spielerischen Antworten mehr.
Tachie erhöht gegen passive Hamburger
Doch anstatt mit neuem Schwung aus der Kabine zu kommen, präsentierten sich die Hamburger zu Beginn des zweiten Durchgangs lethargisch. Die Norddeutschen traten ohne Körperspannung auf, Kaiserslautern lauerte auf Fehler des Gegners - und nutzte diese eiskalt: Ex-"Rothose" Aaron Opoku spielte den Ball vom Flügel flach ins Zentrum, wo Tachie einlief und unhaltbar für Raab in der 50. Minute zum 2:0 für die Lauterer traf.
Glatzel verkürzt und gibt dem HSV Auftrieb
Hernach schien der HSV endlich aufgewacht. Für die erste richtig gefährliche Aktion im Spiel der Gäste sorgte ein Standard: Nach einer Ecke blockte Ransford Königsdörffer FCK-Keeper Krahl, sodass der freistehende Glatzel mit seinem vierten Saisontor ungehindert zum 1:2 verkürzen konnte (58.). HSV-Coach Steffen Baumgart wechselte danach offensiv und brachte Adam Karabec, Davie Selke sowie Jean-Luc Dompe, um das Spiel seines Teams weiter zu beleben.
Joker stechen, Selke erlöst die "Rothosen"
Und die Joker brachten sich konstruktiv ein: In der 72. Minute steckte Dompe von der linken Seite in den Lauf von Karabec durch, der vor Lauterns Tor auftauchte und am stark reagierenden Lauterer Keeper Krahl scheiterte. In der 81. bzw. 82. Minute bot sich dem HSV die Doppelchance auf den Ausgleich. Erst scheiterte Glatzel, dann Karabec am über sich hinauswachsenden Heim-Keeper Krahl.
Die Hamburger drückten auch in der Schlussphase weiter - und wurden belohnt. Der eingewechselte Selke sorgte mit der letzten Aktion der Spiels für den Ausgleich (90.+5) - und ließ die mitgereisten Hamburger Fans auf dem Betzenberg in kollektiven Jubel ausbrechen.