Hamburger SV : SC Paderborn 07

Fazit:
Der Hamburger SV und der SC Paderborn trennen sich 2:2 voneinander und verlieren etwas den Anschluss an die Tabellenspitze. Die Ostwestfalen bleiben damit auch im siebten Ligaspiel ungeschlagen und mausern sich im Volksparkstadion zu einem kleinen Angstgegner, zum vierten Mal kann der HSV zu Hause nicht gegen Paderborn gewinnen. In der ersten Halbzeit hatten die Rothosen das Geschehen meist im Griff, konnten aus vielen Spielanteilen aber zu selten konkrete Torgefahr erzeugen. In den zweiten 45 Minuten ging es dann deutlich unterhaltsamer zu. Bilbija schob nur wenige Sekunden nach Wiederanpfiff flach zum 1:0 ein (46.), Glatzel glich mit einem Tunnelschuss gegen Boevink aus (54.). Von Raabs Patzer profitierte kurz später Doppelpacker Bilbija, der in hohem Bogen ins leere Tor zum 2:1 einschoss (60.). Doch wieder konterte der HSV zügig, nun war es Selke mit einem Flugkopfball (67.). In der Nachspielzeit jubelte Hamburg erneut, doch Glatzels vermeintlicher Lucky Punch zählte aufgrund eines Handspiels nicht.

Zehnter bringt die Kugel herein, Reis gewinnt sein Kopfballduell.

Nochmal Ecke für die Ostwestfalen, das ist wohl die letzte Aktion der Partie.

Dompé versucht es aus der zweiten Reihe, seinen wuchtigen Schuss aus etwa zwanzig Metern hält Boevink aber fest.

VAR-Entscheidung: Das Tor durch R. Glatzel (Hamburger SV) wird nicht gegeben, Spielstand: 2:2
Der Lucky Punch für den HSV? Nein, der VAR nimmt den Treffer zurück! Baldé flankt von der rechten Seite, Königsdörffer fälscht beim Versuch eines Fallrückziehers die Kugel noch minimal ab. Hinter ihm nimmt Glatzel den Ball mit der Brust an, doch die Kugel springt ihm auch an den Arm. Er schiebt ein, doch wegen Handspiels schreitet der Kölner Keller ein.

Aktuell drängen die Rothosen hier auf den späten Siegtreffer. Doch vor einigen Minuten haben sie bereits gezeigt, dass sie recht offen verteidigen und sich für Paderborn die Tür nochmal über eine Konterchance öffnen könnte.

Baldé macht an der rechten Strafraumkante ein paar Finten und legt dann für Meffert ab, der jedoch 15 Meter vor dem Tor den Ball bei der Direktabnahme nicht gut trifft.

Dompé flankt abermals, am zweiten Pfosten klärt ein Paderborner vor Königsdörffer. Auch Baldés Hereingabe von der anderen Seite ist nicht von Erfolg gekrönt.

Dompé flankt von der linken Außenbahn. Glatzel zieht im Zentrum am Trikot von Brackelmann, der dadurch beim Klärungsversuch beeinträchtigt wird und den Ball quer ins eigene Toraus schlägt. Zu Recht pfeift Badstübner das Offensivfoul ab.

Wieder tritt Obermair zum vielversprechenden Freistoß an, wieder visiert er zu flach an. Ein Hamburger Kopf in der Mauer blockt den Schuss aus etwas weniger als zwanzig Metern Distanz.

Plötzlich bietet sich den Ostwestfalen enorm viel Platz zum Kontern, Michel ist scheinbar frei durch. Doch Muheim arbeitet richtig stark zurück und kann an der Strafraumkante seinen Körper fair vor Michel schieben - richtig stark verteidigt!

Muheim findet mit seiner Ecke den Kopf von Schonlau, der bei seinem Kopfball nicht genug Druck erzeugen kann.

Nach einem Foul von Hadžikadunić an Ansah hat Obermair den Ball halblinke 22 Meter vor dem Tor auf dem Fuß liegen - vielversprechende Freistoßposition. Obermair schießt das Spielgerät in die Mauer, auch weitere Versuche blocken die Rothosen erfolgreich.

Der HSV ist nun am Drücker! Muheims Freistoßflanke ist noch von recht harmloser Natur. Sekunden später dribbelt Pherai von links entlang der Strafraumkante nach innen und probiert es mit einem Flachschuss aufs kurze Eck, das er jedoch um einen guten Meter verfehlt.

Doppelpacker Bilbija zieht aus etwa 18 Metern ab, Raab begräbt den Flachschuss problemlos unter sich.

Die Freistoßflanke von der linken Seitenlinie kommt recht kurz daher, Michel gewinnt nahe der Strafraumkante den Zweikampf und bereinigt die Situation.

Plötzlich entladen sich die Wolken über der Hansestadt. Im Volksparkstadion gießt es nun wie aus Kübeln.

Und die Rothosen nehmen den Schwung mit. Rechts im Strafraum wird Selke von Sahiti in Szene gesetzt und kann aus sieben Metern abschließen. Der Schuss aus kurzer Distanz kommt zu mittig daher, Boevink reagiert dennoch gut und pariert den Versuch nach außen.

Bei der Freistoßflanke kontrollieren die Hamburger den Luftraum, auch eine zweite Paderborner Flanke ist harmlos. Curda probiert es schließlich aus weit mehr als 25 Metern, jagt den Ball aber deutlich über den Kasten.

Muheim nimmt den Laufweg von Kostons auf, agiert dabei etwas ungestüm und läuft dem Gegenspieler in die Beine. Der gerät zu Fall und holt den Freistoß im rechten Halbfeld heraus.

Karabec dribbelt rechts auf dem Strafraum zu und sucht mit einem tiefen Steckpass einen Mitspieler. Die Idee des Tschechen teilt jedoch kein Teamkollege, sodass der Ball bei einem orange gekleideten Paderborner landet.

Kalte Dusche für den HSV, für den all die Investitionen in Halbzeit eins also Stand jetzt umsonst waren.

Weiter geht's mit dem zweiten Durchgang, beide Trainer schicken die gleichen Spieler wie in Halbzeit eins auf den Platz.

Halbzeitfazit:
Keine Tore im Volksparkstadion, zwischen dem Hamburger SV und dem SC Paderborn steht es nach 45 Minuten 0:0. Nach recht ausgeglichener Anfangsphase riss der HSV das Spiel immer mehr an sich und übernahm die Kontrolle. Meffert und Raab spielten im Spielaufbau zwar einmal mit dem Feuer (16.), ansonsten waren die Hausherren tonangebend und belagerten insbesondere Mitte des ersten Durchgangs recht häufig den gegnerischen Strafraum. Bei vielen Angriffen erspielten sich die Rothosen jedoch zu selten wirklich große Chancen. Schonlaus Doppelchance aus kurzer Distanz nach Muheims Ecke (22.) war noch die hochkarätigste Gelegenheit.

Nochmal eine gute Konterchance für die Paderborner! Über Michel und Bilbija gelangt der Ball zu Ansah, der mit seinem Dribbling hängen bleibt. Nun könnte der HSV wiederum kontern, doch der Unparteiische unterbricht den Konter mit dem Pausenpfiff - zum Unmut der Hausherren.

Die Nachspielzeit wird damit aber wohl noch um eine weitere Minute verlängert. Aktuell scheint aber kein Team mehr hohes Risiko für den Führungstreffer gehen zu wollen.

Hadžikadunić muss nach dem Kopftreffer behandelt werden, kann aber nach kurzer Unterbrechung weiterspielen.

Ansah stößt mit seinem Dribbling links in den Strafraum vor und will hoch vor das Tor flanken, trifft bei seiner Hereingabe allerdings genau den Kopf von Hadžikadunić, der sofort zu Boden geht. Den Abpraller bekommt ebenfalls Ansah, aus spitzem Winkel scheitert er am herauseilenden Raab.

Castaneda überläuft im Mittelfeld Muheim und hat plötzlich viel Freiraum vor sich. Er will die Kugel nach rechts herauslegen, doch Katterbach ist wach und läuft den Pass ab.

Boevink wird im Spielaufbau recht weit vorne mit eingebunden, spielt dann aber einen Fehlpass in die Füße von Sahiti. Der probiert es mit einem Kunstschuss aus der Nähe der Mittellinie, verfehlt das leere Tor rechts aber um einige Meter.

Zehnter hat halblinks etwas Freiraum und wird nicht angegangen, aus dem Lauf probiert er es also mit einem Flachschuss aus der zweiten Reihe. Der mittig platzierte Versuch stellt kein Problem für Raab dar.

Bei der Aktion ist der Offensivakteur der Gäste unangenehm auf die Hüfte gefallen und muss behandelt werden. Die medizinische Abteilung gibt nach kurzer Behandlung aber wieder ihr Okay.

Die Ostwestfalen waren schon lange nicht mehr im gegnerischen Strafraum. Bei einer Flanke von der linken Seite bringt Muheim im Luftduell Kostons etwas aus dem Gleichgewicht, der Paderborner köpft so weit rechts daneben.

Der fällige Eckstoß ist in erster Instanz harmlos, der HSV bleibt aber vorne. Katterbach steckt rechts in den Strafraum zu Muheim durch, der Sekunden zuvor die Ecke gebracht hatte. Aus spitzem Winkel will der Verteidiger es mit einem überraschenden Schuss aufs kurze Eck probieren, setzt diesen jedoch ins Außennetz.

Aus ähnlicher Position wie eben Glatzel probiert es nun Selke, auch sein Schuss wird ins Toraus geblockt. Der Druck des HSV nimmt zu.

Beim Eckstoß köpft Hadžikadunić auf den kurzen Pfosten, wo es für Boevink sehr unangenehm ist. Denn unter anderem Elfadli ist direkt vor ihm positioniert, doch der Paderborner Torwart reagiert stark und wehrt den Kopfball mit einer Hand ab.

Glatzel wird halbrechts im Strafraum freigespielt und probiert es aus spitzem Winkel. Sein Gegenspieler fälscht die Kugel entscheidend ab.

Den ruhenden Ball bringt Muheim ins Zentrum, erneut steigt ein Paderborner am höchsten und klärt. Bei der zweiten Flanke kommt Selke zwar an die Kugel, kann mit seinem Kopfball aber kaum Druck erzeugen. Paderborn kann kontern und spielt mit einem hohen Pass nach vorne, das antizipiert HSV-Keeper Raab und läuft den Ball ab.

Beim nächsten Eckball von Muheim haben die Paderborner Lufthoheit. Im zweiten Anlauf bekommt Sahiti das Leder rechts vor dem Strafraum und setzt zum Dribbling an, legt sich den Ball jedoch zu weit vor und begeht ein Offensivfoul.

Muheim schlägt einen Eckstoß scharf auf den ersten Pfosten, dort läuft Schonlau ein und hält im Fünfmeterraum seinen Fuß halbhoch hin. Boevink reagiert aus kurzer Distanz sehr stark, macht sich breit und pariert. Auch beim Nachsetzen aus spitzem Winkel scheitert Schonlau am SCP-Keeper. Gute Doppelchance!

Für den HSV stehen übrigens recht wichtige Wochen an, wenn man der Tabelle bereits Glauben schenken möchte. Heute empfängt Hamburg den Tabellennachbarn SC Paderborn, nächste Woche geht es zum Spitzenreiter nach Düsseldorf und nach der Länderspielpause wartet im Volksparkstadion der stark gestartete 1. FC Magdeburg. Auf dem Rasen bekommt derweil Ansah in einem Zweikampf die Hand von Hadžikadunić ins Gesicht, kann aber nach kurzer Unterbrechung weiterspielen.

Sahiti probiert es mit einem Schuss von nahe des rechten Strafraumecks, ein Paderborner blockt den Versuch.

Meffert und Raab spielen mit dem Feuer! Im Spielaufbau lässt Meffert einen Pass vom Keeper sofort klatschen, Bilbija läuft durch und setzt den Keeper damit unter Druck. Dessen Annahme ist schwach, Bilbija kann so die Kugel rechts an Raab vorbeispitzeln, der Torhüter stellt seinen Körper jedoch dazwischen und nimmt die Kugel dann mit der Hand auf.

Zehnter findet vom linken Strafraumeck Bilbija, der nicht perfekt hinter den Ball kommt und so in hohem Bogen über das Tor köpft.

Auf der anderen Seite rauscht Elfadli in Castaneda herein und verursacht einen Freistoß in ähnlicher Position auf der anderen Seite. Obermair nimmt sich als Rechtsfuß von halblinks der Sache an und probiert es mit einem direkten Schuss auf das kurze Eck. Dieser ist zwar gut platziert, aus knapp 25 Metern aber zu lange in der Luft und daher Beute für Raab.

Karabec wird von Götze niedergerungen, eine einigermaßen vielversprechende Standardsituation ist die Folge. Muheim bringt den Halbfeldfreistoß zu nah an das Tor, Boevink zeigt sich bei seiner Faustabwehr jedoch sehr unsicher und boxt den Ball eher nach oben als weit weg. Glatzel bekommt die Kugel auf den Schädel, sein Kopfball fliegt allerdings in hohem Bogen rechts neben das Tor.

Katterbach ist auf der linken Seite zu Beginn sehr aktiv. Eine gechippte Flanke ist nicht erfolgreich, bei einem tiefen Lauf ist ein Steilpass eines Mitspielers zu tief und wird von SCP-Keeper Boevink abgefangen. Auch die Paderborner agieren bei einem Angriff zu hektisch und spielen einen hohen Steilpass ins Toraus.

Nach kurzer Behandlungspause kann der Youngster aber wieder auf das Spielfeld zurückkehren. Hamburg ist derweil in Ballbesitz und das aktuell bestimmende Team.

Zehnter muss behandelt werden. Beim Versuch, eine recht harte Flanke zu blocken, ist sein Sprunggelenk nicht standhaft geblieben und der Fuß ist umgeknickt.

Nun eine längere Drangphase der Hausherren. Katterbachs Flanke landet jedoch bei einem Paderborner, auch Muheims Distanzschuss wird von den Gästen geblockt.

Bilbija probiert es mit einem Flachschuss, der jedoch deutlich zu lasch auf Raab zurollt und so keine Bedrohung darstellt.

Ansah tritt erstmals links im Strafraum an und zieht seinem Gegenspieler davon, seine Flanke klärt Muheim mit einem Querschläger ins eigene Toraus. Beim Eckstoß klärt der HSV die Kugel nicht konsequent genug, der Ball fliegt hin und her, ehe die Situation geklärt ist. Beim Konter nimmt Selke den Ball nicht gut mit.

Los geht's! Der SC Paderborn stößt in den orangenen Ausweichtrikots an, Hamburg spielt in den weißen Heimtrikots.

Das Volksparkstadion ist bereit, die Stimmung in Hamburg ist wie gewohnt prächtig. Die Mannschaften sind soeben eingelaufen. Schiedsrichter der Partie ist Florian Badstübner, im Kölner Keller schaut Pascal Müller auf seine Entscheidungen.

Łukasz Kwasniok ändert seine Startelf hingegen nur auf einer Position, der Paderborner Trainer hat in dieser Spielzeit noch nicht viel Rotation an der ersten Elf vorgenommen. In der Dreierkette verteidigt Curda statt Scheller.

Vier Wechsel nimmt Baumgart in der Startformation im Vergleich zum 2:2-Remis bei Lautern vor. An der Dreierkette und der Doppelsechs experimentiert der Trainer nicht herum, als Schienenspieler werden heute Katterbach und Sahiti für Baldé und Hefti beginnen. In der Offensive bleibt nur Glatzel der Platz in der Startelf, Karabec und Selke laufen anstelle von Richter und Königsdörffer auf.

Und auch für HSV-Coach Steffen Baumgart ist es ein Wiedersehen mit alten Bekannten, für den 52-Jährigen war der SC Paderborn die erste Trainerstation im Profifußball. Schnurstracks führte er die Ostwestfalen von Liga drei in die Bundesliga und stieg dann wieder ins Unterhaus ab. Über die Station beim 1. FC Köln kam er diesen Sommer schließlich zum HSV und trifft nun erstmals auf seinen Ex-Klub. Baumgart äußerte wertschätzend: "Paderborn war die wichtigste Station, die ich hatte. Ich hatte dort vier schöne und erfolgreiche Jahre als Trainer."

Einige Wiedersehen gibt es heute im Volksparkstadion. Auf dem Feld ist es etwa für Filip Bilbija eine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte, der 24-Jährige konnte sich in einer Saison beim HSV jedoch nie wirklich durchsetzen. Der HSV-Innenverteidiger Sebastian Schonlau wurde beim SC Paderborn als Führungsspieler groß und wechselte 2021 nach Hamburg.

Letzte Saison war der SC Paderborn für den HSV ein kleiner Angstgegner, sowohl zu Hause (1:2) als auch auswärts (0:1) verlor Hamburg in der letzten Spielzeit gegen die Ostwestfalen. Seit aktuell drei Heimspielen warten die Hanseaten im direkten Vergleich auf einen Sieg.

Der Hamburger SV erlebte einen Saisonstart mit gemischten Gefühlen. Gegen die Aufsteiger Münster (4:1) und Regensburg (5:0) ließ er zu Hause etwa die Muskeln spielen, beim Auftakt in Köln präsentierte sich der HSV eiskalt (2:1). Doch den drei Siegen gegenüber stehen auch die 0:1-Niederlage bei Hannover 96 oder die Punkteteilungen gegen Hertha BSC (1:1) sowie zuletzt in Kaiserslautern (2:2).

Letztes Wochenende durfte der SCP dann wieder jubeln, durch den 2:1-Heimsieg gegen Hannover sind die Paderborner auch nach sechs Spielen ohne Niederlage und reisen mit breiter Brust nach Hamburg an.

Der SC Paderborn gehört weiterhin zu den vier noch ungeschlagenen Teams der zweiten Liga. Nach den zwei Auftaktsiegen bei Hertha BSC (2:1) und gegen Darmstadt (3:1) teilten sich die Ostwestfalen bei Fürth (1:1) und Münster (3:3) sowie gegen Ulm (0:0) die Punkte. Gerade gegen die Aufsteiger aus Münster und Ulm war die Punkteausbeute für Paderborn jedoch recht spärlich.