HSV: Erstmals nach zwölf Jahren wieder positive Zahlen
Fußball-Zweitligist Hamburger SV hat erstmals seit zwölf Jahren wieder schwarze Zahlen geschrieben. Wie der HSV am Montag mitteilte, wurde das abgelaufene Geschäftsjahr 2021/2022 mit einem Plus von einer Million Euro abgeschlossen.
Der Umsatz betrug 89,0 Millionen Euro (vorher: 55,8 Millionen Euro). Ein starker positiver Effekt waren die in der Höhe nicht einkalkulierten Zuschauer-Einnahmen durch das Erreichen des Halbfinals im DFB-Pokal und das Relegationsspiel gegen Hertha BSC sowie die Rückkehr der Fans in die Stadien im Frühjahr. Die Erlöse aus dem Spielbetrieb der gesamten Saison beliefen sich trotz Corona-Einschränkungen auf 22,6 Millionen Euro.
"Wir haben unsere wirtschaftliche Abwärtsspirale durchbrochen." HSV-Finanzchef Eric Huwer
Noch im vergangenen Jahr hatte der damalige Finanzvorstand Frank Wettstein ein Minus von 4,7 Millionen Euro verkündet - es war der elfte Fehlbetrag in Folge. Und er wäre noch höher ausgefallen, wenn es nicht millionenschwere Zahlungen vom Staat (elf Millionen Euro Corona-Hilfe) und der Stadt Hamburg (14,6 Millionen Euro für den Verkauf des Stadiongrundstücks) gegeben hätte.
Verbindlichkeiten auf 54 Millionen Euro gedrückt
Inzwischen hat der HSV seine Verbindlichkeiten von einst knapp 100 Millionen auf inzwischen nur noch gut 54 Millionen Euro gedrückt. "Wenn Corona nicht eingetreten wäre, hätten wir bereits im Geschäftsjahr 2019/20 ein ausgeglichenes Ergebnis erzielt", erklärte Finanzchef Eric Huwer: "Wir haben die Nettofinanzverbindlichkeiten, einfach gesprochen die tatsächlichen Schulden, allein im abgelaufenen Geschäftsjahr um 17,5 Millionen Euro reduziert."
Der HSV weist als Eigenkapital 35,0 Millionen Euro (vorher 31,8 Millionen Euro) aus und steigert seine Eigenkapitalquote von 25,2 auf 30,3 Prozent. "Im Liga-Vergleich dürfte es kaum vergleichbare Clubs geben, die ein Eigenkapital ähnlich ausweisen, weder in der Zweiten Liga noch unter den vergleichbaren, sogenannten Traditionsclubs", sagte Huwer.
Stadionsanierung: Erste Maßnahmen in dieser Woche
Ein großer finanzieller Aufwand im laufenden Geschäftsjahr ist die Sanierung und Modernisierung des Volksparkstadions. Allein für die EM 2024 müssen acht bis zehn Millionen Euro investiert werden. Die Gesamtkosten werden auf rund 30 Millionen Euro geschätzt. Mit ersten Baumaßnahmen soll in dieser Woche begonnen werden.