HSV: Aufstieg "das große Ziel" - aber Verletztenmisere zum Start

Stand: 24.07.2023 08:23 Uhr

Erfolglose Testspiele und Verletzungen: Die Vorbereitung lief beim Fußball-Zweitligisten Hamburger SV alles andere als rund. Bei Ludovit Reis steht eine MRT-Untersuchung noch an. Trotzdem gibt es für Sportvorstand Jonas Boldt und Trainer Tim Walter in der neuen Saison nur ein Ziel - den Aufstieg.

Es regnete - über viele Stunden hinweg. Die Tropfen fielen unentwegt vom grauen Himmel, als am Sonntagmorgen beim HSV-Volksparksfestival "Tanzen mit Dino Herrmann" auf dem Programm stand, als mittags der Talk mit Sportvorstand Boldt folgte und auch als sich am frühen Nachmittag Trainer Walter und der derzeit verletzte Kapitän Sebastian Schonlau (Wadenprobleme) den Fragen stellten. Das Wetter bildete den passenden Rahmen zur Saisonvorbereitung des einmal mehr aufstiegswilligen Fußball-Zweitligisten.

Nur ein Sieg in der Vorbereitung - gegen Verden

Von Sommer, Sonne und Fröhlichkeit ist beim traditionsreichen Club von der Elbe derzeit wenig zu sehen. In seinen vier Testspielen gelang dem Walter-Team nur gegen den Landesligisten FC Verden 04 ein knapper 3:2-Sieg. Dazu kamen ein 3:3 gegen Viktoria Pilsen, ein deutliches 1:4 gegen den österreichischen Meister RB Salzburg und am Sonnabend ein 1:2 bei den Glasgow Rangers.

MRT-Untersuchung bei Reis am Montag

Was aber weitaus schwerer wiegt als die magere Testspielbilanz, ist das enorme Verletzungspech der Hanseaten - insbesondere in der Verteidigung, die sich bereits in der vergangenen Saison als anfällig erwiesen hatte.

Neben den bereits verletzten Defensivkräften Schonlau, Miro Muheim (Faszienriss in der Wade), dem zuletzt angeschlagenen Jonas David (Schmerzen am Oberschenkel) und Mittelfeldspieler Anssi Suhonen (linkes Wadenbein angebrochen) fallen neuerdings zwei weitere Spieler aus: Rechtsverteidiger William Mikelbrencis zog sich im Training eine Muskelverletzung an der Hüfte zu. Und der niederländische Mittelfeldspieler Reis musste am Sonnabend schon nach 57 Minuten mit einer Schulterverletzung vom Platz.

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Eine genaue Diagnose steht noch aus. Am Montag soll eine MRT-Untersuchung Klarheit bringen. "Wir müssen jetzt einfach abwarten, was dabei herauskommt", sagte Walter beim Volksparkfestival.

"Bundesliga ist nach wie vor das ganz große Ziel." HSV-Sportvorstand Jonas Boldt

Mehr als 2.000 Fans trotzen dem Dauerregen

Trotz der schwierigen Saisonvorbereitung ruft der HSV wieder den Aufstieg als klare Vorgabe aus. In der Bundesliga zu spielen, sei "nach wie vor das ganz große Ziel", sagte Boldt. Walter bestätigte: "Das ist das, was wir erreichen wollen."

Mehr als 2.000 Fans hatten sich trotz Dauerregens am Stadion eingefunden, um der neuen Spielzeit entgegenzufiebern, die der HSV am Freitag (20.30 Uhr, im Livecenter bei NDR.de) mit der Top-Begegnung gegen Bundesliga-Absteiger Schalke 04 eröffnet. Wie die Hamburger auflaufen werden, ist angesichts der langen Verletztenliste allerdings noch völlig unklar.

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Neuzugang Guilherme Ramos sollte nach seiner Schulterverletzung eigentlich erst langsam an den Spielbetrieb herangeführt werden, kam in Glasgow jedoch bereits über 90 Minuten zum Einsatz. Einen positiven Eindruck hinterließ der Portugiese indes nicht: Der 25-Jährige war an beiden Gegentoren beteiligt.

"Wir versuchen, jede Woche an unser Maximum zu kommen. Dann haben wir gute Chancen zu gewinnen - und am Ende auch aufzusteigen." HSV-Trainer Tim Walter

"Man hat bei uns gemerkt, dass insbesondere in der Defensive viele aus Verletzungen kommen, dass noch nicht alles so reibungslos funktioniert", konstatierte Boldt. Gegen die Schotten bildete Ramos die Innenverteidigung mit Dennis Hadzikadunic. In der zweiten Halbzeit kam Stephan Ambrosius für Letzteren in die Partie. Der vom österreichischen Meister RB Salzburg ausgeliehene Außenverteidiger Ignace van der Brempt spielte erstmals für den HSV.

Walter: "Testspiele sind zum Testen da"

Walter, der in seiner ersten HSV-Saison in der Relegation an Hertha BSC und in der vergangenen Spielzeit in der Relegation am VfB Stuttgart gescheitert war, ist die Schwere der Aufgabe bei seinem dritten Anlauf bewusst: "Ich glaube, es gibt viele Mannschaften, die Ambitionen haben, oben anzugreifen. Mit Sicherheit sind die beiden Absteiger dabei, aber auch andere Mannschaften wie St. Pauli, Düsseldorf, Hannover oder Paderborn. Fakt ist: Die Zweite Liga schaffst du nicht mal so eben im Vorbeigehen", sagte der 47-Jährige.

Die magere sportliche Bilanz in der Vorbereitung lässt ihn jedoch scheinbar kalt: "Testspiele sind zum Testen da", meinte er lapidar. "Bei uns ist alles darauf ausgelegt, dass wir am Freitag die drei Punkte bei uns lassen."

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Dieses Thema im Programm:

Hamburg Journal | 22.07.2023 | 19:30 Uhr

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