Osnabrücks Omar Haktab Traoré (r.) bejubelt einen Treffer. © IMAGO / Eibner

Party an der Bremer Brücke: VfL Osnabrück besiegt VfB Oldenburg

Stand: 11.03.2023 16:00 Uhr

Die Siegesserie des VfL Osnabrück ist um ein Kapitel reicher: Die Lila-Weißen gewannen das Drittliga-Derby gegen den VfB Oldenburg mit 2:0 (1:0) und feierten damit den achten Dreier im neunten Spiel des Jahres. Oldenburg sucht derweil händeringend einen neuen Trainer.

von Florian Neuhauss

Die Party an der Bremer Brücke hatte am seidenen Faden gehangen. Nach starken Schneefällen drohte die Spielabsage. Aber laut VfL-Boss Michael Welling fanden sich "innerhalb von weniger als einer Stunde zirka 150 Mitarbeitete und Fans und haben mehrere Stunde lang den Platz vom Schnee befreit". Wohlgemerkt ab 22 Uhr. Und so konnte das Spiel doch ausgetragen werden - mit 15.741 Zuschauenden erstmals seit dem 29. November 2019 wieder vor ausverkauftem Haus. Damals besiegten die Lila-Weißen den großen HSV in Liga zwei mit 2:1.

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Diesmal war der Gegner "nur" Aufsteiger Oldenburg. Und wer schönen Fußball erwartet hatte, konnte diese Hoffnung schnell begraben. Der Rasen war von den Schneeschiebern arg in Mitleidenschaft gezogen worden. Am Ende bebte die Bremer Brücke trotzdem: Ba-Muaka Simakala mit seinem zwölften Saisontor und Omar Traoré machten Osnabrücks achten Sieg im neunten Spiel nach der Winterpause klar. Die Lila-Weißen sind weiter mittendrin im Aufstiegsrennen, der VfB ist nun Tabellenletzter.

Oldenburg steht gut, aber Osnabrück braucht nicht viele Chancen

Allerdings machten es die abstiegsgefährdeten Oldenburger - unter den Augen von Verteidigungsminister Boris Pistorius mit VfL-Schal - dem Aufstiegsaspiranten lange Zeit durchaus schwer. Interimstrainer Frank Löning hatte sein Team gut eingestellt. Bis auf auf einen Schuss von Simakala (7.), der das Tor verfehlte, ließ die VfB-Abwehr zunächst nichts zu. Wegen des großen Fan-Andrangs war die Partie mit zehn Minuten Verspätung angepfiffen worden - und die Partie brauchte reichlich Zeit, um Fahrt aufzunehmen.

Oliver Steurer hätte die Gäste in der 29. Minute per Kopf in Führung bringen können, traf den Ball aber nicht richtig. Auf der anderen Seite trat Jannes Wulff, der den gesperrten Lukas Kunze im Mittelfeld ersetzte, bei einer Topchance ein Luftloch (31.). Und um ein Haar hätte Osnabrücks Maxwell Gyamfi bei einem Klärungsversuch noch ein Eigentor geschossen. Aber der Ball landete am Außenpfosten (39.). Es hätte zum bisherigen Spiel gepasst.

Aber von all dem ließ sich der VfL nicht aus der Ruhe bringen - das Selbstvertrauen ist dieser Tage riesengroß. Und so schraubte sich Simakala nach einer Flanke von Timo Beermann kurz vor der Pause hoch und köpfte den Ball zum 1:0 ins lange Eck (43.). Kurz nach der Pause legte Osnabrück nach. Noel Niemann scheiterte noch an VfB-Torhüter Sebastian Mielitz (50.). Zwei Minuten später traf Traoré, der nicht angegriffen wurde, aus gut 20 Metern zum 2:0 flach ins Eck.

Oldenburg fehlt die Durchschlagskraft

Unter dem vor einer Woche beurlaubten Dario Fossi hatten die Oldenburger zuletzt nur zwei Punkte aus sieben Spielen geholt. Nach dem Zwei-Tore-Rückstand ließen sich die Oldenburger nicht hängen. Aber auch unter Ex-Stürmer Löning fehlte dem VfB schlicht vorn die Durchschlagskraft. Ob Kapitän Max Wegner oder Manfred Starke, die beide immerhin schon sechs Saisontore erzielt haben, Ayodele Adetula oder Joker Patrick Hasenhüttl - alle konnten sich gegen die Osnabrücker Defensive nicht in Szene setzen. Auch ein Freistoß von Hoffnungsträger Marc Stendera verfehlte das Tor (80.). So konnten die Hausherren im Aufstiegsrennen am Ende sogar noch Kräfte schonen.

Wann kommt Oldenburgs neuer Trainer?

Bleibt nur noch die Frage, wie es bei der Trainersuche in Oldenburg weitergeht. Manager Sebastian Schachten hofft, dass es zumindest dabei bald eine Erfolgsmeldung gibt. "Im Idealfall ist der neue Trainer in Bayreuth schon da", sagte der Ex-Profi mit Blick auf das Duell der beiden Aufsteiger am kommenden Wochenende. Ein schneller Abschluss - schon am Mittwochabend steht das Kellerduell mit Dortmund II an - scheint nahezu ausgeschlossen. "Wir werden uns nicht treiben lassen", erklärte Schachten. "Wir wollen 100-prozentig überzeugt sein. Und wenn wir das sind, werden wir etwas verkünden."

Konfrontiert mit dem zuletzt gehandelten Kandidaten, Jermaine Jones, lachte Schachten nur. Einzelne Namen wolle er nicht kommentieren. "Wir brauchen erst mal einen Trainer, der von der Aufgabe begeistert ist und die Überzeugung mitbringt, unsere Bedingungen anzunehmen." Es sei schließlich kein Geheimnis, dass in Oldenburg noch nicht auf allen Ebenen "absolute Profibedingungen" herrschten.

Warum die Verantwortlichen dann schon Aufstiegstrainer Fossi beurlauben mussten, bleibt ihr Geheimnis. Schachten glaubt an den Teamgeist der Mannschaft, die am Donnerstag einen gemeinsamen Abend verbracht hat. "Das sind Dinge, die mir ein gutes Gefühl geben."

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Sportclub | 11.03.2023 | 14:00 Uhr

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