Dresden-Spiel: Sportgericht unterbricht Verhandlung gegen Hansa Rostock
Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes hat am Donnerstag noch kein Urteil zu den Ausschreitungen während der Drittliga-Partie des FC Hansa Rostock gegen die SG Dynamo Dresden gefällt.
Wie der DFB mitteilte, wurde die mündliche Verhandlung gegen den FC Hansa wegen der "Zuschauervorkommnisse" während des Duells mit Dynamo am 22. Februar nach mehreren Stunden unterbrochen. Die Verhandlung werde nun am kommenden Dienstag mit der Beweisaufnahme fortgesetzt, hieß es weiter.
Hansa droht ein "Geisterspiel"
Für den Rostocker Club geht das Bangen damit weiter. Im schlimmsten Fall droht dem früheren Fußball-Bundesligisten als Sanktion für die Ausschreitungen ein Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit. "Es ist nicht zu unterschätzen, dass wir auf Bewährung sind, auch durch die Vorkommnisse in der letzten Saison mit 600.000 Euro Strafe", hatte Hansas Vorstandschef Jürgen Wehlend im Vorfeld gesagt. Er hofft dennoch, dass die Mecklenburger um ein "Geisterspiel" herumkommen.
Spielunterbrechung und zahlreiche Verletzte
Während des Spiels, das der FC Hansa mit 1:0 gewann, hatten Dresdner Fans versucht, eine Abtrennung aus Sicherheitsglas zu durchbrechen, um so von ihrem Block in eine Pufferzone neben dem Tribünenbereich mit Rostocker Anhängern zu gelangen. Die Polizei marschierte daraufhin in dieser Pufferzone auf.
Dann eskalierte das Geschehen: Vor allem Hansa-Fans schossen Leuchtraketen und Pyrotechnik in Richtung Gästeblock. Auf dem Rasen und im Spielertunnel gerieten Spieler und Offizielle beider Clubs aneinander. Die zweite Halbzeit wurde erst mit einer Verspätung von 28 Minuten angepfiffen. Es gab zahlreiche Verletzte. Mecklenburg-Vorpommerns Sportministerin Stefanie Drese hatte die Vorkommnisse "schockierend und beschämend" genannt.
