Dopingfall Vuskovic: NADA weist HSV-Kritik zurück
Die Nationale Anti Doping Agentur Deutschland hat die Kritik von HSV-Vorstand Jonas Boldt im Fall des wegen möglichen Dopings gesperrten Fußballprofis Mario Vuskovic zurückgewiesen. "Die Aussagen sind inhaltlich faktisch falsch", erklärte die NADA.
Außerdem sei man für die von Boldt angesprochenen Punkte gar nicht zuständig: "Die NADA ist keine Verfahrenspartei, sondern begleitet dieses Verfahren nur. Daher werden Anträge im Verfahren an den DFB gerichtet und von ihm entschieden, nicht von der NADA", teilte NADA-Sprecherin Eva Bunthoff auf Nachfrage des NDR mit.
Nach der Analyse der B-Probe, die das positive Ergebnis der A-Probe bestätigte, hatte der Deutsche Fußball-Bund bereits Mitte Dezember bekanntgegeben, dass das weitere Verfahren über "mögliche Sanktionen nun von der Sportgerichtsbarkeit des DFB geführt" werde.
Boldt bemängelt Kooperation
Boldt hatte bei "Magenta-TV" gesagt, dass das "ganze Prozedere" schon "viele, viele Fragen" aufwerfe: "Da finde ich, dass wir auch ein bisschen alleine gelassen werden von der NADA. Wir sind bereit, das alles aufzuklären, aber die Kooperation von der anderen Seite lässt doch zu wünschen übrig." Abwehrspieler Vuskovic habe angeboten, einen DNA-Test zu machen, um zu überprüfen, ob der Urin der Dopingprobe wirklich von ihm stamme: "Aber irgendwie haben die das abgelehnt."
NADA: Es gibt klare Vorgaben
Die NADA stellte nun klar, dass "jedes Anti-Doping-Verfahren nach den Vorgaben der Welt Anti-Doping-Agentur (WADA) geführt werden" müsse: "Das Anti-Doping-Regelwerk sieht im normalen Analyseverfahren allerdings keinen DNA-Test vor." Die Integrität der Proben werde "durch dokumentierte Versiegelungs- und Analyseverfahren" sichergestellt. Gleiches gilt für den Abgleich mit anderen Proben eines Athleten. Im weiteren Verlauf des Verfahrens bestehe noch "die Möglichkeit, ausreichend Probematerial vorausgesetzt, eine DNA-Analyse durchzuführen. Die entsprechende Beweissicherung veranlasst die NADA bei Verfahren routinemäßig."
Vuskovic drohen vier Jahre Sperre
Mitte November wurde bekannt, dass Vuskovic positiv auf Epo getestet worden war. Der Kroate, der seine Unschuld beteuert, ist seitdem vorläufig gesperrt. Eine endgültige Entscheidung über das Strafmaß - die Regelstrafe für Dopingdelikte beträgt laut DFB-Rechts- und Verfahrensordnung vier Jahre (Paragraf 8b) - trifft das DFB-Sportgericht in einem Hauptverfahren, das noch im Januar stattfinden soll.