Werder Bremen gegen Bayer Leverkusen chancenlos
Werder Bremen hat in der Fußball-Bundesliga am zwölften Spieltag seine siebte Niederlage kassiert. Die Hanseaten unterlagen am 42. Geburtstag von Gästetrainer Xabi Alonso auch in der Höhe verdient mit 0:3 (0:2).
Werder-Coach Ole Werner hatte seine Mannschaft gut eingestellt - allerdings nur defensiv. Der Fußball-Lehrer, sieben Jahre jünger als Alonso, stand nach einigen Tagen erkältungsbedingter Pause mit schwarzer Wollmütze, schwarzem Schal und schwarzen Handschuhen an der Seitenlinie. Nach vorne ging bei den Grün-Weißen allerdings zu wenig, um dem Druck der Leverkusener Stand zu halten. Die verdiente Niederlage war unausweichlich.
"Man hat gesehen, dass die Leverkusener eine unglaubliche Qualität haben. Die waren heute eine Nummer zu groß für uns", sagte Werder-Keeper Michael Zetterer, der auch nach der Rückkehr der etatmäßigen Nummer eins Jiri Pavlenka im Tor stand. "Uns war vorher klar, dass wir eine Topleistung und Glück brauchen." Doch das habe das Team bei den Gegentreffern nicht gehabt.
Slapstick-Eigentor zu Leverkusener Führung
Werder hatte eigentlich gut reingefunden in das Spiel gegen den Tabellenführer. Mehrfach ging es mit Zug Richtung Leverkusener Tor, ohne allerdings wirklich Gefahr auszustrahlen. Und eigentlich war das kein Problem, weil auch die Gäste noch nicht heißgelaufen waren. Aber die Bremer halfen bei der Führung des Favoriten tüchtig mit. Bei einer harmlosen Flanke von Jonas Hofmann rutschte der Ball zu Olivier Deman durch. Womit der Belgier offenbar so gar nicht gerechnet hatte. Sein "Schuss" war unhaltbar für Torhüter Zetterer (10.).
Die Leverkusener fanden nun zu ihrem gewohnten Offensivwirbel. Die Bremer hatten wenig Ballbesitz, wussten aber ihr Tor zu verteidigen. Richtige Chancen hatten die Rheinländer nicht, sie verzettelten sich immer wieder im Klein-Klein.
Allerdings brauchen sie in dieser Saison auch nicht viele Möglichkeiten. In der 42. Minute konnten die Hausherren eine Hereingabe von Piero Hincapié nicht klären, der abgefälschte Ball landete bei Jeremie Frimpong und der Niederländer traf wuchtig zum 2:0 ins lange Eck.
Werder lässt die Fans (vergeblich) hoffen
Werner hatte genau der Startelf vertraut, die vor der Länderspielpause das 2:2 gegen Eintracht Frankfurt geholt hatte. Und auch in die zweite Hälfte ging es ohne Wechsel. Das Vertrauen zahlte sich aus: Jedenfalls war das Spiel in der Folge deutlich ausgeglichener. Und auch wenn Marvin Duckschs Schwalbe (61.) keinen Elfmeter brachte und sein Tor (62.) zu Recht wegen Abseits nicht zählte, war auf einmal Musik drin. Werder glaubte an seine Chance.
Aber Leverkusen stellte nicht nur mit seinem zwölften Saisonspiel mit mindestens zwei Toren einen Rekord auf. Die zehn Gegentore in dieser Saison zeigen, dass das Team von Xabi Alonso auch zu verteidigen weiß. Und in der 76. Minute fiel dann auch die Entscheidung. Alejandro Grimaldo fand in der Mitte keine Anspielstation, schoss kurzerhand selbst zum 3:0 ein.
Allerdings gaben sich die Bremer nicht auf. Joker Justin Njinmah jagte den Ball mit Werders bester Chance noch an die Latte (85.). Und dass die Grün-Weißen nicht aufgaben, dürfte Mut machen für die letzten vier Spiele des Jahres, in denen es darum gehen muss, den Abstand zu den Abstiegsplätzen nicht kleiner werden zu lassen.