Nur ein Punkt gegen Frankfurt: Werder gibt 2:0-Führung aus der Hand
Ein Remis, das sich wie eine Niederlage anfühlt: Fußball-Bundesligist Werder Bremen hat am Sonntag im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt eine 2:0-Führung aus der Hand gegeben und musste sich am Ende mit einem 2:2 (1:0) begnügen.
Neu-Nationalspieler Marvin Ducksch (45.+2) und Eintracht-Leihgabe Rafael Borré (50.) hatten die Bremer auf die Siegerstraße gebracht, doch Ellyes Skhiri (65.) und Hrvoje Smolcic (75.) verhinderten den nächsten "Dreier" für das Team von Trainer Ole Werner.
"Wir müssen dieses Spiel gewinnen", sagte Romano Schmid dem NDR. "Aber wir haben aufgehört Fußball zu spielen." Torschütze Ducksch war ebenso enttäuscht: "Wir haben über 70 Minuten ein richtig gutes Spiel gemacht. Dann ist es bitter, nicht als Sieger vom Platz zu gehen." Coach Werner sah es etwas anders.
Werner: "Entwicklung zeigt in die richtige Richtung"
"Es ist ein Punkt, der über 90 Minuten unterm Strich wahrscheinlich in Ordnung geht", sagte der Werder-Coach. "Die Entwicklung der letzten Wochen zeigt in die richtige Richtung."
"Momentan ist das Gefühl nicht so cool, aber natürlich sind wir jetzt drei Spiele ungeschlagen." Romano Schmid
Immerhin: Nach dem Sieg gegen Union Berlin und dem Remis beim VfL Wolfsburg bleibt Bremen im dritten Spiel in Folge ungeschlagen und steht mit elf Punkten nach elf Partien auf dem zwölften Tabellenplatz.
Neu-Nationalspieler Ducksch trifft vom Punkt
Werders erste Hälfte kam einem Steigerungslauf gleich. Die Hausherren kamen nach zurückhaltendem Beginn minütlich besser ins Spiel und belohnten sich quasi mit dem Halbzeitpfiff.
In der ersten Minute der Nachspielzeit fuhr Bremen über den starken Schmid und Jens Stage einen Konter. Frankfurts Ansgar Knauff hielt den Dänen im Strafraum, der dankend zu Boden ging - Elfmeter für die Hanseaten. Neu-Nationalspieler Ducksch ließ sich nicht zweimal bitten und verwandelte sicher zum 1:0 für Werder (45.+2).
Frankfurt-Leihgabe Borré köpft das 2:0 für Werder
Den Schwung nahmen die Grün-Weißen mit in die zweite Hälfte und legten schnell nach. Leonardo Bittencourt lupfte den Ball gefühvoll auf Rafael Borré und die Leihgabe aus Frankfurt traf per Kopf zum 2:0 (50.). Direkt nach seinem Treffer faltete der Kolumbianer die Hände über seinem Kopf und "entschuldigte" sich quasi beim Eintracht-Anhang, dem er sich sehr verbunden fühlt.
Bremen lässt nach und wird bestraft
Und die Gäste? Die hätten postwendend antworten müssen, doch Knauff jagte das Leder vollkommen frei vor dem Werder-Tor in den Bremer Abendhimmel (55.). Die Hessen waren nun aber am Drücker und drehten die Partie.
Skhiri (65.) mit einem schönen Schuss aus der Distanz und Smolcic (75.) per Kopf nach einem Freistoß trafen zum 2:2-Ausgleich für Frankfurt. Unnötig aus Sicht der Bremer, die die Partie eigentlich im Griff hatten, sich aber den Schneid abkaufen ließen.
Trotzdem hätte Werder noch den "Dreier" perfekt machen können. Doch Ducksch fand in der 90. Minute seinen Meister in Eintracht-Keeper Kevin Trapp, der blitzschnell abtauchte und die Großchance des Bremer Angreifers zunichte machte.