In Kiel nur Ergänzung: Kehrt Simakala zum VfL Osnabrück zurück?
Für Ba-Muaka Simakala, den Aufstiegshelden des VfL Osnabrück, haben sich die Hoffnungen bei Holstein Kiel bislang nicht erfüllt. Beim Zweitliga-Herbstmeister ist der Stürmer nur Ergänzung - sein auf dem letzten Tabellenplatz stehender Ex-Club hat dagegen großen Bedarf in der Offensive.
Wie sehr bei Transfers zwischen Wunsch und Wirklichkeit manchmal eine riesige Lücke klafft, lässt sich bisweilen an den Aussagen der Beteiligten nach einem vollzogenen Spielerwechsel ablesen. "Ich möchte von Beginn an meine Qualitäten mit einbringen, um die Spielidee von Marcel Rapp mit Leben zu füllen", hatte Simakala gesagt, als er im vergangenen Sommer vom VfL zu Holstein Kiel gewechselt war. KSV-Geschäftsführer Uwe Stöver setzte Hoffnungen in die Verpflichtung: "Wir sind überzeugt, dass Ba-Muaka mit seinen Qualitäten sehr gut zu unserer Spielidee passt."
Simakala in Kiel nie über die gesamte Spieldauer
Rückblickend lässt sich festhalten: Das ist jeweils nicht aufgegangen. Zumindest ganz sicher nicht in dem Maße, wie es sich beide Seiten vorgestellt haben. Mit Leben gefüllt hat Simakala die Spielidee nüchtern betrachtet nicht wirklich, wenn man sich seine persönliche Hinrundenstatistik ansieht: elf Einsätze in der Zweiten Liga, keiner davon über die gesamte Spieldauer, null Tore. Seine längste Einsatzzeit in einer Partie betrug 82 Minuten, zum Saisonauftakt der Kieler bei Eintracht Braunschweig.
Viel Konkurrenz im Holstein-Angriff
Danach war der deutsch-kongolesische Stürmer mit einer Ausnahme, am achten Spieltag beim KSC, nur noch Reservist. Kurzum: Richtig gut scheint der 26-Jährige, der mit 19 Toren und neun Vorlagen einen großen Anteil am Osnabrücker Zweitliga-Aufstieg im Mai hatte, nicht zur Spielidee der "Störche" zu passen. Zumal die Konkurrenz im Angriff des Herbstmeisters groß ist. Da sind der Österreicher Benedikt Pichler und der Japaner Shuto Machino und der zuletzt wiedererstarkte Fiete Arp.
Am anderen Ende der Tabelle sieht die Lage ganz anders aus. Mickerige 15 Treffer hat die Offensive des VfL Osnabrück in den 17 Partien der Hinrunde zustande gebracht. Erfolgreichster Angreifer ist Erik Engelhardt mit fünf Toren - also immerhin einem Drittel der Gesamtzahl. Die Rückkehr des verlorenen Sohnes Simakala, der in Kiel nicht richtig glücklich zu sein scheint, ist vor den jeweiligen Hintergründen ein naheliegender Gedanke. Vor allem ein Ausleihgeschäft in der nun anstehenden Winter-Transferperiode wäre denkbar.
"Ein Spieler, der den Unterschied ausmachen kann." VfL-Trainer Uwe Koschinat über Simakala
Der neue VfL-Trainer Uwe Koschinat hielt sich bei seinem jüngsten Besuch im NDR Sportclub diesbezüglich zwar zurück, als unmöglich ließ er eine Rückholaktion aber auch nicht erscheinen. "Er ist mit Sicherheit ein Spieler, der den Unterschied ausmachen kann, der in Osnabrück auch einen fantastischen Step in seiner Karriere gemacht hat. Aber er ist Spieler von Holstein Kiel und hat mit Sicherheit auch den Ehrgeiz, sich in der Top-Mannschaft durchzusetzen."
Grundsätzlich müsste es sich bei Winter-Zugängen um Spieler handeln, die "das Leistungsniveau per sofort auf ein anderes Niveau heben können. Ansonsten würde es keinen Sinn machen", so Koschinat. VfL-Sportdirektor Amir Shapourzadeh sagte vor wenigen Tagen der "Neuen Osnabrücker Zeitung", dass es "aktuell keinen direkten Austausch" mit Simakala oder seinem Berater gebe.
Simakala genießt hohes Ansehen in Osnabrück
Jener Shapourzadeh war Anfang Juni in der Pressemitteilung des VfL zum Simakala-Wechsel nach Kiel aber auch voll des Lobes für den Angreifer mit dem Spitznamen "Chance": "Zu sehen, wie er sich hier beim VfL weiterentwickelt hat und gemeinsam mit uns erfolgreich war, hat große Freude bereitet. Nicht nur durch seine Scorerquote in diesem Jahr ist der gelungene Aufstieg eng mit ihm verknüpft."
Und Simakala wurde in jener Pressemitteilung wie folgt zitiert: "Ich danke den Fans für den wahnsinnigen Support und freue mich schon jetzt auf meine Rückkehr an die Brücke im nächsten Jahr."
Gemeint war zu jenem Zeitpunkt sicherlich nur eine punktuelle Rückkehr an die Bremer Brücke - durch das Gastspiel der Kieler am zwölften Spieltag, das Simakala bis zur 58. Minute von der Ersatzbank aus verfolgen musste. Aber wer weiß, vielleicht kommt es ja doch so, dass seine Worte bezüglich "einer Rückkehr an die Bremer Brücke" noch in einer größeren Dimension gesehen werden müssen.