1:0 gegen Kaiserslautern - St. Pauli feiert dritten Sieg in Serie
Fußball-Zweitligist FC St.Pauli hat auch das dritte Spiel unter seinem neuen Coach Fabian Hürzeler gewonnen. Die Hamburger setzten sich am Sonntagnachmittag gegen den 1. FC Kaiserslautern verdient mit 1:0 (0:0) durch.
Der Australier Connor Metcalfe sorgte mit seinem Tor in der 72. Minute für die Entscheidung in einer Partie, die der Kiezclub über weite Strecken dominierte. "Es war eine lange Vorbereitung. Die haben wir, glaube ich, ganz gut genutzt. Wir gehen wirklich gefestigt in die Spiele", sagte Kapitän Leart Paqarada dem NDR.
Hürzeler stellt Startrekord ein
Dafür verantwortlich zeichnet Hürzeler, mit 29 Jahren jüngster Coach im deutschen Profifußball. Er hat dem Team binnen kurzer Zeit bereits eine Handschrift gegeben. Der vormalige Co-Trainer von Timo Schultz schrieb durch den Erfolg gegen die "Roten Teufel" sogar ein kleines Stück Vereinsgeschichte.
Drei Siege in Serie zum Start einer Amtszeit waren vor ihm als St.-Pauli-Übungsleiter lediglich Helmut Schulte gelungen. Dessen "Rekord" aus dem Jahr 1987 stellte Hürzeler nun ein.
St. Pauli tonangebend, aber harmlos
St. Pauli war im ersten Abschnitt tonangebend und stets um fußballerische Lösungen bemüht. Die Hürzeler-Elf hatte einige schöne Ballstafetten im Portfolio, war mit ihrem Latein am gegnerischen 16-Meter-Raum aber zumeist am Ende. Dort liefen sich die Hamburger immer wieder in der vielbeinigen Pfälzer Abwehr fest. Gerne gingen die Gäste auch einmal etwas rustikaler zu Werke, um den Rhythmus des Kiezclubs zu stören und sich Respekt zu verschaffen.
Leidtragender des hin und wieder etwas zu kernigen Lauterer Einsatzes war insbesondere Wirbelwind Oladapo Afolayan. St. Paulis Schienenspieler, wie Außenangreifer in der modernen Fußball-Sprache ja tituliert werden, wurde einige Male mit unlauteren Mitteln gestoppt. Der Engländer ließ sich davon allerdings nicht entmutigen und war in den ersten 45 Minuten auffälligster Akteur auf dem Rasen.
Chancen erst kurz vor der Pause
Zwingende Aktionen gingen vom 25-Jährigen aber ebenso wie von den anderen 19 Feldspielern bis kurz vor der Pause nicht aus. Die bei Hamburger Schietwetter munter vor sich hin singenden Fans im ausverkauften Millerntorstadion sahen erst 60 Sekunden vor der Halbzeit die erste nennenswerte Chance: Afolayan flankte auf Marcel Hartel, dessen Kopfball aber doch recht deutlich das Ziel verfehlte.
Auf der Gegenseite prüfte kurz darauf HSV-Leihgabe Aaron Opoku Keeper Nikola Vasilj mit einem wuchtigen Schuss (45.+1), bevor es in die Kabinen ging.
Metcalfe bricht den Bann
Auch nach dem Seitenwechsel war St. Pauli spielbestimmend. Die Hausherren blieben ihrer Linie treu und versuchten weiter, über die Flügel zum Erfolg zu kommen. Und nun gelang es den Hamburgern auch besser, hinter die Abwehr der "Roten Teufel" zu kommen. So beispielsweise in der 59. Minute, als Jackson Irvine auf Lukas Daschner zurücklegte und dessen Schuss nur um Haaresbereite über die Latte strich.
Beinahe aus identischer Position, in der Irvine zuvor gepasst hatte, sorgte sein australischer Landsmann Metcalfe dann bald darauf für die verdiente Führung der Hausherren. Nach schönem Pass in die Tiefe von Eric Smith überwand der 23-Jährige Keeper Andreas Luthe mit einem Schuss ins lange Eck.
Medic rettet auf der Linie
Auf den Rängen wurde noch gejubelt, da wäre beinahe der Ausgleich gefallen. Denn nach eine Flanke von Kenny Prince Redondo kam Terence Boyd in St. Paulis Strafraum völlig frei zum Abschluss. Seine Direktabnahme segelte allerdings ins Fangnetz (74.). Noch etwas näher am 1:1 dran war kurz vor Ultimo Lex-Tyger Lobinger, dessen Schuss Jakov Medic auf der Linie klärte (87.). Es war die letzte klare Möglichkeit, sodass es am Ende beim knappen, aber verdienten Erfolg für die Hamburger blieb.