WeltWald: Das Arboretum bei Bad Grund im Harz
Mehr als 600 Baumarten können Wanderer auf den steilen Pisten des WeltWaldes entdecken. Das Harzer Arboretum bei Bad Grund lockt auch Kinder mit einem abenteuerlichen Indianerpfad.
Wer in den Harz reist, muss auf den Duft ferner Länder nicht verzichten: Mehr als 600 Baum- und Straucharten aus Asien, Europa und Nordamerika wachsen im Harzer WeltWald, einem 65 Hektar großen Arboretum bei Bad Grund. Und einige der Exoten - wie der Lebkuchenbaum - verströmen tatsächlich Gerüche, die eine Wanderung in dem parkähnlichen Wald zu einem Erlebnis für alle Sinne werden lassen.
Ein zwölf Kilometer langes, ringförmiges Wegenetz mit zahlreichen Infotafeln, die über die Arten und ihren Lebensraum aufklären, führt durch Themenwelten wie den japanischen Gebirgswald oder eine Schonung mit amerikanischen Mammutbäumen. Besonders zum Indian Summer im Frühherbst lohnt ein Besuch, dank der Artenvielfalt färbt sich das Laub im WeltWald dann besonders schön bunt.
Mit Kindern auf dem Indianerpfad
Zu den Attraktionen des Arboretums - besonders für Kinder - gehört der 1,7 Kilometer lange Indianerpfad. Er ist mit Bäumen bepflanzt, die von Nordamerikas Pazifikküste bis zu den Rocky Mountains vorkommen, also einen klassischen Siedlungsraum von Indianervölkern widerspiegeln. Ein Totempfahl, ein Felsenirrgarten, ein traditionelles Indianergrab, ein Aussichtsturm sowie eine Hängebrücke sorgen für kurzweilige und lehrreiche Verschnaufpausen auf dem teilweise steilen Pfad des Rundweges, der solides Wander-Schuhwerk erfordert.
Damit der Waldpark durch die zahlreichen Besucher keinen Schaden nimmt, ist Radfahren, Reiten und Zelten auf dem gesamten Gelände verboten. Die niedersächsischen Landesforsten bitten außerdem darum, keine Pflanzen zu pflücken oder zu beschädigen, die Wege nicht zu verlassen und mitgebrachte Vierbeiner an der Leine zu führen.
Neuanpflanzung nach Sturmschäden
Nach der fast vollständigen Vernichtung des ursprünglichen Fichtenwaldes durch einen schweren Sturm begann die niedersächsische Forstverwaltung im Jahr 1975 auf dem Gelände die ersten Freiflächen mit nicht heimischen Baumarten neu zu bepflanzen. Der so entstandene botanische Garten soll zum einen wissenschaftliche Ergebnisse darüber liefern, welche Arten sich in unseren klimatischen Breiten kultivieren lassen. Zum anderen sollte das Arboretum als neuer touristischer Anziehungspunkt für die Region Oberharz dienen.
Besonders die Douglasie, die Küstentanne und die Sikta-Fichte haben sich mittlerweile als gut geeignet für die Boden- und Klimaverhältnisse im Harz erwiesen.
Anreise mit Bus oder Pkw
Wer mit dem Auto einen Tagesausflug in den WeltWald unternehmen möchte, fährt auf der Autobahn A 7 bis zur Abfahrt Seesen. Dann der Bundesstraße 242 in Richtung Clausthal-Zellerfeld bis zum Parkplatz Hübichenstein folgen. Von Osterode und Clausthal-Zellerfeld ist das Gelände zudem mit der Buslinie 460 zu erreichen. Der Waldpark ist frei zugänglich und kostet keinen Eintritt. Führungen - auch für größere Gruppen - bietet der Revierförster nach Absprache an.