Ein Museum, in dem die Sinne verrücktspielen
Verblüffende Täuschungen, schwindelerregende Lichttunnel, scheinbar unendliche Räume: Im Museum der Illusionen können Besucher ihren Augen nicht trauen - ein unterhaltsames Ausflugsziel für Familien.
Ist das Leben nur eine Illusion? Falls ja, könnte das ziemlich unterhaltsam sein. Das lässt zumindest das Museum der Illusionen in Hamburg vermuten: Schon am Eingang ist lautes Lachen aus den Räumen zu hören - still und zurückhaltend wie in anderen Museen geht es hier jedenfalls nicht zu. Ausprobieren und Fotografieren sind ausdrücklich erlaubt.
Optische Tricks täuschen die Sinne
Gleich hinter dem Eingang stoßen Besucher auf die ersten verblüffenden Täuschungen: Hängt das Bild flach an der Wand oder steht etwas heraus? Verfolgt das Porträtbild wirklich jeden Schritt der Besucher? Und bewegen sich die Farbpunkte tatsächlich oder flimmert und wabert es nur vor den eigenen Augen?
Ein Highlight für Kinder gleich zu Beginn des Rundgangs ist der sogenannte Ames-Raum, den der US-amerikanische Augenarzt und Psychologe Adelbert Ames Jr. 1946 entwickelt hat. Durch seine Schrägen geraten die Größenverhältnisse durcheinander und die Erwachsenen schrumpfen optisch auf Zwergengröße.
Schwindelerregende Gefühle im Vortex-Tunnel
Spitze Schreie dringen aus dem sogenannten Vortex-Tunnel. Beim Betreten wird schnell klar, warum: Auf einem scheinbar schwankenden Steg bewegt man sich durch einen Tunnel, an dessen Wänden rotierende Lichter verlaufen - mit krassen Auswirkungen auf die Sinne: Nach kurzer Zeit wird einem schwindlig, viele Besucher sind daher froh, beim Verlassen des Tunnels wieder festen Boden unter den Füßen zu haben.
Visuelle Phänomene verstehen
Der Schwindel ist kaum abgeklungen, schon spielen weitere Illusionen dem Gehirn Streiche. Optische Täuschungen führen in die Irre: Wie ist es möglich, dass zwei Schachteln, die vollkommen unterschiedlich erscheinen, die gleichen Maße haben? Und warum treten nach längerem Hinsehen aus den verwirrenden Mustern sogenannter Stereogramme plötzlich dreidimensionale Figuren hervor? Tafeln neben den Bildern geben kurze Erklärungen zu den optischen Phänomenen.
Blick in die Unendlichkeit
Verblüffende Effekte lassen sich auch mit Spiegeln hervorrufen. Wie wäre es etwa mit einer Runde Poker mit sich selbst? Raffiniert aufgestellte Spiegel machen es möglich - Bluffen ist bei dieser Konstellation allerdings wenig spaßig. Gleich nebenan befindet sich der "unendliche Raum", in dem alle Wände komplett mit Spiegeln ausgekleidet sind. Auf diese Weise wird das eigene Spiegelbild bis ins Unendliche reproduziert.
Besonders gut für lustige Erinnerungsfotos eignet sich der "verkehrte Raum" gegen Ende des Rundgangs. Dort hängen die Möbel an der Decke des Raums. Wenn man sich dort fotografiert und das Foto danach dreht, sieht es so aus, als hänge man selbst von der Decke herunter.
Knobelspiele bereiten Kopfzerbrechen
Neben den insgesamt rund 50 Objekten und Räumen, die beim Rundgang unsere Wahrnehmung herausfordern, laden Dutzende Knobel- und Denkspiele, wie etwa Würfel- und Legepuzzles, zum Herumprobieren ein. Nicht nur die Sinne, auch das Gehirn und das räumliche Denken bekommen also einiges zu tun.
Ob beim Herumknobeln oder beim Staunen über die überraschenden optischen Effekte: Erwachsene und Kinder haben im Museum der Illusionen gleichermaßen Spaß, deshalb eignet es sich hervorragend für einen Familienausflug. Nach einem Umbau im Sommer gibt es zudem einige neue Highlights, wie den "Brunnen der Unendlichkeit".
Wer das Museum besucht, sollte auf jeden Fall eine Kamera oder ein Smartphone dabeihaben, denn einige Täuschungen entfalten ihre verblüffende Wirkung erst auf einem Foto.
Tickets online buchen
Das Museum befindet sich nur wenige Minuten vom Hamburger Hauptbahnhof entfernt im Erdgeschoss eines Bürohauses. Besucher sollten mindestens eineinhalb bis zwei Stunden einplanen, damit noch Zeit bleibt, einige der teilweise recht kniffligen Spiele auszuprobieren.