Auf dem Alsterwanderweg unterwegs durch Hamburg
Der Alsterwanderweg ist eine der beliebtesten Spazierrouten Hamburgs. Vorbei an Gründerzeitvillen und Kleingärten, Auenwiesen und Parks führt der Weg von der Innenstadt bis weit in den Norden der Hansestadt.
Rund 20 Kilometer sind es von der Binnenalster im Zentrum bis zur Poppenbütteler Schleuse im nördlichen Hamburg, und am Wegesrand bieten sich immer wieder überraschende neue Blickwinkel auf den Fluss. Mit dem Fahrrad ist die Tour, die fast die ganze Zeit direkt am Fluss entlang führt, in gemächlichem Tempo in rund zwei Stunden zu schaffen, zu Fuß sind es ohne Pausen vier bis fünf Stunden.
Vom Zentrum zum Alsterpark
Ein guter Ausgangspunkt ist die "Kleine Alster" direkt neben dem Rathaus. Von dort geht es über Jungfernstieg und Neuen Jungfernstieg westlich der Binnenalster entlang. Schon bald führt der Weg unter der Lombardsbrücke hindurch zur Außenalster. Dort beginnt der Alsterpark. Bei schönem Wetter und am Wochenende ist dort viel los, denn der Park bietet einen schönen Blick auf das Wasser mit zahllosen Segelbooten, Kanus und Alsterdampfern. Spaziergänger und Jogger teilen sich die Wege direkt am Wasser. Wer den Alsterpark mit dem Fahrrad durchquert, sollte entweder absteigen oder auf die Fahrradstraße auf dem Harvestehuder Weg ausweichen.
Von der Außenalster nach Eppendorf
Nördlich des Parks lohnt ein Blick von der Krugkoppelbrücke nach Süden über das schöne Stadtpanorama. Um weiter direkt an der Alster entlangzuwandern, empfiehlt es sich, jetzt auf die östliche Alsterseite zu wechseln und dem Leinpfad zu folgen. Immer mit Blick aufs Wasser führt er entlang nobler Villen bis zur verkehrsreichen Hudtwalckerstraße. Dort geht es über die Straße und links am Gebäude der Komödie Winterhuder Fährhaus vorbei. Die Fährhausbrücke führt wieder auf die westliche Alsterseite und in den hübschen Eppendorfer Haynspark mit kleinem Spielplatz und Planschbecken sowie einem Bootsverleih.
Von Eppendorf bis Ohlsdorf
Über die Meenkwiesenbrücke geht es hinter dem Park wieder auf die östliche Alsterseite. Oberhalb des befestigten Ufers lockt ein Spielplatz mit Kletteranlage und Seilbahn, unten führt der Weg vorbei an Kleingärten weiter nach Alsterdorf. Gut zu erkennen sind auf diesem Abschnitt die Böschungsmauern und Terrassen, die auf Pläne des früheren Oberbaudirektors Fritz Schumacher zurückgehen, der die Alster kanalisieren ließ. Am zunehmend bewachsenen Flussufer geht es bis zur Ratsmühlenschleuse in Ohlsdorf.
Am wilden Oberlauf der Alster
Hier endet die kanalisierte Alster und der wilde Teil des Flusses beginnt. In sanften Bögen fließt die Alster in ihrem Oberlauf durch Wald und naturnahe Auenlandschaft. Bei Wellingsbüttel lohnt ein Blick auf das historische Torhaus direkt am Weg. In dem 1757 errichteten Fachwerkbau befindet sich das Alstertalmuseum, das über die Geschichte Wellingsbüttels informiert. Für eine Pause in schönem Ambiente bietet sich das Café im klassizistischen Herrenhaus gegenüber an.
Poppenbüttler Schleuse: Über den Stauteich thront Burg Henneberg
Auf den nächsten Kilometern schlängelt sich der Weg mit einigen kleinen Steigungen durch eine waldige, verwunschene Flusslandschaft bis zur Poppenbüttler Schleuse. Im ehemaligen Schleusenwärterhaus befindet sich heute ein Restaurant, am Stauteich liegt die kleine Burg Henneberg, Hamburgs einzige Burg, in der heute kulturelle Veranstaltungen stattfinden. Ein etwa zehnminütiger Spaziergang führt vom Wehr hinauf zur S-Bahnhaltestelle Poppenbüttel und von dort zurück in die Innenstadt (Fahrradmitnahme an Wochenenden ganztägig, in der Woche nicht zwischen 6 und 9 Uhr und nicht zwischen 16 und 18 Uhr). Natürlich lässt sich der Alsterwanderweg genauso gut auch von Nord nach Süd, also von Poppenbüttel in Richtung Innenstadt erwandern. Vorteil: Es geht die ganze Zeit leicht bergab.
Von Poppenbüttel bis Kayhude - der nördliche Alsterwanderweg
Wer einen ganz anderen Abschnitt der Alster kennenlernen möchte, kann auch von Poppenbüttel aus starten und zum nördlichen Abschnitt des Alsterwanderwegs aufbrechen. Er führt zunächst zur Mellingburger Schleuse und von dort zum Rodenbeker Quellental und nach Wulksfelde. Durch waldreiche Landschaft geht es bis ins schleswig-holsteinische Kayhude, das noch etwa zehn Kilometer von der Alsterquelle entfernt liegt. Von Kayhude fährt ein Bus zur U-Bahnhaltestelle Ochsenzoll, von dort geht es wieder in Richtung Innenstadt.